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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous
Autoren: Nora Roberts
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mit plötzlicher eisiger Ruhe. »Ruf die Feuerwehr.«
    »Was? Wovon sprichst du überhaupt?«
    »Geh«, schrie er und stürmte schon den Korridor hinunter. Jetzt konnte er den Rauch riechen. Er verfluchte ihn und verfluchte sich selbst, dass er so in seine eigenen Probleme verstrickt war, dass er ihn nicht schon viel früher bemerkt hatte. Er stand vor ihrem Büro und sah entsetzt, wie hinter der breiten Milchglasscheibe hohe glutrote Flammen emporschlugen.
    »O Gott, Ry.«
    Natalie war direkt hinter ihm. Er hatte gerade noch so viel Zeit festzustellen, dass gleich die Scheiben bersten würden. Blitzschnell drehte er sich zu Natalie um und riss sie mit sich zu Boden. Im selben Moment explodierte die Glasscheibe mit einem ohrenbetäubenden Krachen, ein Scherbenhagel regnete auf sie herab, und eine rot glühende Feuerwalze schob sich heraus.

12. K APITEL
    Ein heftiger Schmerz, scharf und durchdringend, durchfuhr Natalie, als ihr Kopf auf den Fußboden knallte. Funken sprühten über sie hinweg. Einen schrecklichen Moment lang glaubte sie, Ry wäre bewusstlos oder sogar tot. Er hatte sich über sie geworfen als Schutzschild, um das Schlimmste der Explosion mit seinem eigenen Körper abzufangen.
    Doch bevor sie Luft holen konnte, um seinen Namen zu schreien, war er schon aufgesprungen und zog sie auf die Füße.
    »Bist du in Ordnung?«
    Sie nickte, trotz des stechenden Schmerzes in ihrem Kopf und des Rauchs, der ihr in den Augen, der Lunge und im Hals brannte. Obwohl sie Rys Gesicht in dem Rauch fast nicht mehr erkennen konnte, sah sie doch den breiten Blutstreifen, der von seiner Schläfe hinabrann.
    »Du blutest!« Ohne ihre Worte zu beachten, zog er sie hinter sich her den Flur hinunter, der mittlerweile in dichte undurchdringliche Rauchschwaden gehüllt war. Dicht neben ihnen explodierte ein Fenster, und die Flammen schlugen hoch empor.
    Feuer umgab sie, brandrot und gierig, unglaublich heiß. Natalie schrie auf in Todesangst, als sie sah, wie die Flammen den Flur entlangrasten. Sie züngelten wie Tausende hungriger Schlangen.
    Wilde Panik ergriff sie, eine eisige Hand umschloss ihr Herz, drückte ihr die Kehle zu. Sie waren gefangen, saßen in der Falle, es gab keinen Ausweg. Überall nur noch Flammen.
    Wieder riss er sie zu Boden. »Bleib ruhig.« Seine Stimme klang besonnen, wie viel Angst auch immer er selbst haben mochte. Er fasste in ihr Haar und drehte ihren Kopf zu sich herum. Er musste dafür sorgen, dass sie jetzt nicht in Panik geriet.
    »Ich kann nicht mehr atmen.« Sie rang um Luft, doch bei jedem Atemzug, den sie tat, drang Gift in ihre Lungen, und trockene Hustenanfälle schüttelten ihren ganzen Körper.
    »Wir müssen nach unten, uns bleibt nicht mehr viel Zeit.« Er war sich darüber im Klaren, dass die glühende Feuerwalze sie in Kürze erreichen und ihnen den Weg über die Treppen abschneiden würde. Er hatte nichts, um sie zu bekämpfen.
    Wenn das Feuer sie nicht umbringen würde, würde es der Rauch tun.
    »Zieh deinen Mantel aus.«
    »Was soll ich tun?«
    Ihre Bewegungen wurden bereits schwerfällig. Er unterdrückte seine Angst und riss ihr den Mantel von den Schultern. »Wir müssen durchs Feuer.«
    »Das geht nicht.« Wieder explodierte eine Fensterscheibe, und Natalies Schrei wurde von einem heftigen Hustenanfall erstickt. Ihre Benommenheit nahm von Sekunde zu Sekunde zu. »Wir werden verbrennen. Ich will nicht sterben!«
    »Du wirst nicht sterben.« Er warf ihr den Mantel über den Kopf, packte sie an den Handgelenken und zog sie auf die Füße. Da sie taumelte und wieder hinzufallen drohte, ergriff er sie kurz entschlossen und warf sie sich über die Schulter. Er stand da und überlegte eine Sekunde. Sie mussten die Feuertür erreichen, doch dort hatte sich bereits ein Brandherd gebildet, aber schlimmer noch war die glühende Feuerwalze hinter ihnen, die sie in kürzester Zeit erreicht haben würde. Das wäre ihr sicherer Tod. Es blieb nichts, sie mussten vorwärts gehen, vorwärts durch das Feuer.
    Er begann zu rennen.
    Für einen Moment befanden sie sich mitten in der Hölle. Rot glühende Hitze sprang ihnen entgegen, das wütende Fauchen der Flammen, ihr begieriges und unersättliches Knistern und Knacken. Für nicht mehr als zwei Herzschläge lang – eine Ewigkeit – schien es, als wollten sie sie verschlingen.
    Dann endlich hatte er es geschafft und stand mit Natalie auf den Schultern vor einer dichten Rauchwand. Blind tastete er nach dem Griff der Feuertür.
    Nachdem er ihn
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