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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich
Autoren: Frewin Jones
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einer. Ein anderer wünschte: »Mögen die Sterne für immer über ihrer Ehe wachen!« Und: »Mögen die Sonne und der Mond euch immerdar segnen!«
    Als Cordelia zum ersten Mal von Heirat gesprochen hatte, war Tania entsetzt über diesen voreiligen Entschluss gewesen. Und selbst als sie sich an den Gedanken gewöhnt hatte, erschien ihr der ganze Pomp einer Elfenhochzeit noch immer ziemlich abschreckend. Aber jetzt war auch sie überglücklich beim Anblick ihrer strahlenden Elfenschwester, die heute ausnahmsweise nicht ihr schlichtes braunes Kleid trug. Cordelias Hochzeitsgewand bestand aus einem weiten Rock aus Seidentaft, der bei jeder Bewegung von Blau zu Gold changierte, und einem goldbestickten Mieder, das mit Saphiren und Achaten geschmückt war. Die Ärmel waren mit Spitzen gesäumt und mit feinen Stickereien verziert. Ein weißes Blütenkrönchen saß in Cordelias rotblondem Haar und eine breite, fließende Schleppe schien geradezu hinter ihr herzuschweben.
    Cordelias Bräutigam trug einen tannengrünen kurzen Umhang, der mit Gold gesäumt und auf der Brust mit drei Einhörnern bestickt war. Darunter schimmerte ein Hemd aus elfenbeinfarbener Seide hervor. Bryns Beinlinge waren braun wie Eichenholz und seine Stiefel aus weichem Leder. Ein Kranz aus rotem Wein schmückte seinen wilden schwarzen Lockenschopf und seine dunklen Augen leuchteten vor Glück, als er neben seiner Braut durchs Gras schritt.
    »Du bist die Beste, Cordelia!«, brüllte Tania über den Lärm hinweg, und ihre Augen wurden feucht, als die Prozession an ihr vorüberkam.
    Cordelia wandte den Kopf, um Tanias Blick aufzufangen, und schnitt eine schelmische Grimasse, als wollte sie sagen: Sieh mich nur an in all diesem Pomp! Hättest du das von mir gedacht?
    »Du siehst wunderschön aus«, rief Tania übermütig.
    König Oberon und seine Königin Titania standen im Schatten des Zelteingangs und blickten dem Brautpaar lächelnd nach, das jetzt geradewegs zum Singenden Stein schritt. Das Königspaar sah wahrhaft königlich aus – Oberon im weißen Wams und Beinkleid, Titania in einem schimmernden Seidengewand.
    Tania drehte sich um und suchte in der Menge nach vertrauten Gesichtern. Ah, dort! Etwas weiter entfernt, an der anderen Seite des Gangs, entdeckte sie ihre Schwester Hopie mit deren Mann, Lord Brython. Neben ihnen stand Herzog Cornelius, Bruder des Königs, mit seinen beiden hochgewachsenen Stiefsöhnen und deren Mutter, der schönen Marquise Lucina.
    »Unsterbliche Liebe, solange das Elfenreich währt«, rief Edric. Er sah Tania mit leuchtenden Augen an. »Liebe für immer und ewig!«
    Tania lachte fröhlich. »Liebe für immer und ewig«, stimmte sie mit ein.
    Dann entdeckte sie ihre sterbliche Mutter in einem korallenroten Elfengewand. Mrs Palmer lächelte und klatschte, als Cordelia und Bryn an ihr vorüberkamen. Hinter ihr stand Tanias Vater, der sich sichtlich unwohl in seiner geliehenen Elfenkleidung fühlte. Selbst von Weitem konnte man sehen, dass sein Gesicht gerötet war. Er war seit ein paar Tagen erkältet. Eine harmlose Sommergrippe, wie er sagte. Aber es war bestimmt kein Vergnügen, der einzige Kranke in einer Welt zu sein, die keine Krankheit kannte und in der niemand alterte oder starb. Armer Dad, dachte Tania und nahm sich vor, ihn ein bisschen aufzumuntern, sobald die Zeremonie vorbei war.
    Sie winkte ihren Eltern zu, die sie aber in dem Trubel gar nicht bemerkten. Und jetzt blieb sowieso keine Zeit mehr. Cordelia und Bryn waren fast am Ende des Gangs angelangt. Als sie den Singenden Stein erreichten, teilten sich die Tiere in zwei Gruppen. Eine ging links herum, die andere rechts, sodass der Singende Stein von Tieren umringt war, die auf das Brautpaar warteten.
    Fünf Steinstufen führten zu dem breiten, glatten Sockel hinauf. Cordelia hob den Saum ihres Gewandes und stieg vorsichtig empor. Bryn folgte ihr.
    Tania und Edric traten näher an den Stein heran und die Menge machte ihnen bereitwillig Platz.
    Cordelia und Bryn standen Seite an Seite und blickten durch den blütenübersäten Gang zu Oberon und Titania zurück.
    Eine tiefe Stille senkte sich herab.
    Tania hielt den Atem an. Es war zwar ihre erste Elfenhochzeit, aber sie wusste, dass jetzt der Schlussakt kommen würde, der Cordelia und ihren Einhorn-Freund endgültig und für alle Zeiten vereinte. Die Feierlichkeiten dauerten bereits drei Tage. Begonnen hatten sie mit dem Ritual der Vereinigung der Hände in der Halle des Lichts im königlichen Palast. Diese
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