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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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zurückzubringen. Da kamst du mir in den Sinn. Wenn du es nicht schaffen würdest, dann keiner.“
    „Aber woher wolltet Ihr das wissen?“, fragte Gabrielle. „Warum gerade ich?“
    „Einerseits habe ich dabei riskiert, dass meine Beziehung zu deiner Mutter aufflog, andererseits habe ich mich danach gesehnt, dir zu geben, was deine Mutter und ich nie haben durften: eine glückliche Ehe. Du bist deiner Mutter so ähnlich, und Durante schlägt sehr nach mir. Also habe ich dich zu ihm gesandt, damit ihr euch ineinander verliebt. Und das ist ja auch geschehen.“
    Durante sah blicklos auf den Bericht, den er in der Hand hielt.
    Er hatte versucht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, damit sie seine Zukunft nicht zerstörte. Doch jetzt schien eher der Weltuntergang bevorzustehen. Das, was in diesem Bericht stand, war ungeheuerlich.
    „Durante!“ Leandro kam mit langen Schritten auf ihn zu. „Was ist los?“
    Durante hatte das Gefühl, in die Augen eines Fremden zu schauen. Alles schien ihm plötzlich fremd, feindselig.
    „Ist etwas passiert? Geht es Gabrielle gut? Ist etwas mit dem König?“
    „Es ist etwas passiert“, erwiderte Durante mechanisch. „Mit Gabrielle und dem König.“
    „Erzähl es mir, Durante“, bat sein Cousin.
    Doch Durante schwieg. Nicht weil er schweigen wollte, sondern weil seine Zunge ihm den Dienst versagte. Wortlos hielt er Leandro den Bericht hin.
    Dieser nahm das Blatt Papier, überflog es kurz und begann dann, laut zu lesen. „Nachforschungen haben ergeben, dass König Benedetto kurz nach seiner Krönung eine Affäre mit Clarisse LeFevre begonnen hat, der franko-kanadischen Primaballerina einer Truppe, die des Öfteren in Castaldinien gastierte. Er trennte sich von ihr, nachdem ihm berichtet worden war, dass sie ihn betrog, und heiratete kurz darauf Gräfin Angelica Boccanegra. Zehn Jahre später bekam der König den Nachweis, dass er seine ehemalige Geliebte zu Unrecht verdächtigt hatte, untreu zu sein. Sie war jetzt verheiratet, doch als ihr Mann, Andrew Williamson, bankrottging, half ihm der König und wurde ab da mehr oder weniger Teil der Familie. Er brachte die Williamsons dazu, nach Cagliari zu ziehen. Dort besaß der König auch ein eigenes Haus, wo er sich regelmäßig und heimlich mit Clarisse Williamson traf. Die Affäre dauerte an, bis sie vor sieben Monaten starb.“
    Ohne es zu wollen, flüsterte Durante: „Einen Monat später hatte er einen Schlaganfall. Der Tod meiner Mutter war ihm gleichgültig, aber als seine Geliebte starb, wollte auch er nicht mehr leben. Er hat sogar seine Tochter nach ihr benannt. Und die Tochter seiner Geliebten ist jetzt meine Braut. Die Liebe meines Lebens.“
    Leandro atmete tief durch. „Ich gebe zu, dass das alles ziemlich unerwartet kommt. Ich kann mir denken, wie geschockt du bist.“
    „Wirklich?“, gab Durante hart zurück. „Kannst du dir wirklich vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn du deinem Erzfeind dein Herz geschenkt hast?“
    „Du stehst unter Schock, Durante“, versuchte Leandro ihn zu beruhigen. „Gabrielle hat mit der Affäre eurer Eltern nichts zu tun.“
    „Sie hat mich angelogen!“, rief Durante wütend. „Sie hat so getan, als würde sie meinen Vater gar nicht kennen. Dio ,ich muss blind und taub gewesen sein, um ihr so auf den Leim zu gehen. Sie hat mich nach Strich und Faden belogen und betrogen.“
    „Zieh keine voreiligen Schlüsse“, warnte der Cousin. „Es kann Gründe geben, weshalb sie ihre Verbindung nicht preisgeben wollte.“
    „Klar. Den Grund kenne ich. Sie wusste genau, dass ich mich nie mit ihr getroffen hätte, wenn ich geahnt hätte, wer sie ist. Die ganze Zeit hat sie mir etwas vorgespielt. Und ich bin vor ihr im Staub gekrochen, weil ich einen Moment lang geglaubt hatte, an den Gerüchten über sie sei was dran. Ich habe ihr so sehr vertraut, dass ich noch nicht einmal Nachforschungen über sie angestellt habe. Sie ist …“
    „Hör auf, Durante“, stoppte ihn Leandro. „Ich habe einmal den Fehler begangen, Phoebe zu Unrecht zu misstrauen. Es endete damit, dass ich acht Jahre unseres Lebens verschwendet habe. Acht Jahre, in denen wir beide todunglücklich gewesen sind. Mach nicht den gleichen Fehler. Der Preis ist zu hoch.“
    „Ist Phoebe etwa die Tochter jener Frau, derentwegen deine Mutter sich das Leben genommen hat? Hat sie dich angelogen, bis du ihr aus der Hand gefressen hast wie ein zahmer Löwe? Ist sie eine kaltblütige Intrigantin?“
    Mitfühlend sah Leandro
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