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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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ganze Zeit so getan, als würde er sie nicht kennen. Sie war so verstört, dass sie kaum noch sprach und die meiste Zeit über schwieg.
    Nach der ersten Begegnung mit dem König hatte Durante sie mit in seine Gemächer genommen und sie mit seiner Leidenschaft alle Sorgen vergessen lassen. Bald darauf begannen die Hochzeitsvorbereitungen, und eine Gelegenheit nach der anderen, Durante endlich die Wahrheit zu sagen, verstrich.
    Gabrielle wusste, dass sie zuerst mit König Benedetto sprechen musste, ehe sie Durante reinen Wein einschenkte. An diesem Tag durfte er zum ersten Mal seit ihrer Ankunft wieder Besuch empfangen. Sein Gesundheitszustand hatte sich nach der Begegnung mit Durante verschlechtert.
    Sie wartete, bis der Diener des Königs sich zurückgezogen hatte, doch dann hielt sie es nicht mehr aus. Ohne Höflichkeitsfloskeln oder Fragen nach seinem Wohlergehen platzte sie heraus: „Warum habt Ihr Durante nichts von unserer Verbindung erzählt? Es ist mir entsetzlich schwergefallen, mein Wort zu halten, und ich habe es nur getan, weil ich dachte, Ihr würdet es ihm erklären. Vielleicht hätte er verstanden, dass es nie meine Absicht war, ihn anzulügen. Nachdem Ihr jetzt aber geschwiegen habt, befürchte ich das Schlimmste.“
    Der König versuchte, sich im Bett aufzusetzen, und streckte eine zitternde Hand nach ihr aus. „Das brauchst du nicht, Gaby. Er liebt dich mehr als sein Leben und wird dir verzeihen, dass du dein Wort, das du mir gabst, nicht gebrochen hast.
    Aber ich kann ihm nichts von unserer Verbindung sagen, und du darfst es auch nicht tun.“
    „Das ist doch lächerlich. Es wird früher oder später sowieso auffliegen, und was soll ich ihm dann sagen? Oops, ich hab vergessen, dir zu erzählen, dass dein Vater der Wohltäter meiner Familie war?“
    „Es ist lebenswichtig, dass Durante es nicht erfährt.“
    „Aber warum denn?“, rief sie verzweifelt.
    Der König schien noch einmal zwanzig Jahre zu altern. Dann sank er zurück in die Kissen und flüsterte: „Wenn er es erst weiß, dann zählt er zwei und zwei zusammen und begreift, dass meine Geliebte, die einzige Frau, die ich je geliebt habe, deine Mutter war.“
    Sie bekam eine Gänsehaut, und ihr wurde schwindlig, aber der König fuhr bereits fort: „Ich wollte dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen. Niemals sollte jemand davon erfahren. Aber nun musste ich es dir sagen.“
    Der Schmerz machte sie fast blind. „Es … es ist nicht wahr. Mom hat Dad geliebt.“
    „Das ist richtig, doch diese Gefühle waren nichts im Vergleich zu dem, was uns verband. Sie hat ihn bei Hofe kennengelernt und ihn Jahre später geheiratet, als ich sie verstieß. Fast sofort nachdem du geboren warst, wurde dein Vater depressiv. Bald danach fand ich heraus, dass mein Misstrauen gegenüber deiner Mutter völlig unbegründet gewesen war. Ich bin zu ihr gegangen und habe sie um Verzeihung gebeten für alles, was ich ihr angetan hatte. Als ich deiner Familie meine Unterstützung anbot, schien es, als wäre dein Vater froh, die ganze Last endlich los zu sein. Ich kümmerte mich um alles, und schließlich gewann unsere Liebe wieder die Oberhand. Dein Vater war zu diesem Zeitpunkt weder geistig noch emotional in der Lage, darunter zu leiden oder es überhaupt zu bemerken.
    Trotzdem haben wir unsere Beziehung streng geheim gehalten, um unsere Kinder nicht zu verletzen. Wir waren so glücklich, bis deine Mutter krank wurde und ich begann, meine Pflichten meinem Land gegenüber zu vernachlässigen, weil ich mit ihr litt. Als es zu Ende ging, wollte sie sterben, ohne mich dabeizuhaben. Ich bekam die Nachricht von ihrem Tod und war sicher, dass die Gewissheit, sie verloren zu haben, mich umbringen würde. Bis zur Beerdigung hielt ich durch und sorgte dafür, dass mit dir und deinem Erbe alles in Ordnung war. Dann brach ich zusammen. Der einzige Grund, weshalb ich noch nicht unter der Erde liege, ist, dass ich einen Thronfolger für Castaldinien finden muss.
    Ich wollte immer, dass Durante mein Nachfolger wird, aber die Gesetze ließen es nicht zu, und als wir uns einander entfremdeten, sah ich sowieso keine Chance mehr dafür. Nachdem deine Mutter gestorben war und mein Herz mit ihr, änderte sich die Sachlage plötzlich. Leandro war nicht bereit, König zu werden. Ich entschloss mich, endlich die Gesetze zur Thronfolge zu ändern, damit Durante der nächste König werden konnte. Jetzt war das einzige Problem, wie man es schaffen sollte, Durante nach Castaldinien
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