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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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ungeschehen machen konnte. Und sie hoffte inständig, dass Durante ihr verzeihen würde, dass sie ihn belogen hatte. der unfreiwillige Betrug, den sie an Durante begangen hatte, gesühnt werden konnte.
    „Du bist zurückgekommen, Durante.“
    Durante betrachtete den Mann, der einst sein Held gewesen war. Der Vater, den er idealisiert hatte. Er hätte ihn fast nicht wiedererkannt. Es tat weh, den alten Mann so gebrechlich zu sehen, was er jedoch nicht zugeben wollte. „ Sì . Aber nicht deinetwegen, sondern wegen Gabrielle.“ Er streckte die Hand aus, und sie trat nervös an seine Seite, ohne den Blick ein einziges Mal von König Benedetto zu wenden. „Gabrielle Williamson ist meine Verlobte. Wir werden in einer Woche hier in Castaldinien heiraten. Nur aus Liebe zu ihr und weil sie unbelastet von den Schatten der Vergangenheit die Zukunft mit mir teilen soll, bin ich hier, padre . Aber immerhin bin ich dir so auf halbem Weg entgegengekommen. Nun bist du am Zug.“
    „Die Wahrheit, Durante, ist …“, begann der König mit schwacher, durch den Schlaganfall immer noch leicht verzerrter Stimme, „dass es weder einen Täter noch ein Opfer gab.“
    „Also hast du keine Geliebte gehabt?“
    „Doch, ich hatte eine Geliebte.“
    Gabrielle zuckte unwillkürlich zusammen, und auch Durante konnte sich nur knapp beherrschen.
    „Sie war die einzige Frau, die ich jemals geliebt habe“, fuhr der König fort. „Sie war für mich das, was Gabrielle für dich ist.“
    Wut und Enttäuschung machten sich in Durante breit, und er erwiderte zynisch: „Das hast du natürlich erst herausgefunden, nachdem du jene Frau geheiratet hattest, die dir ihr Herz geschenkt und dir drei Kinder geboren hat.“
    „Nein.“ Benedetto schüttelte langsam den Kopf. „Ich kannte sie schon, bevor ich deine Mutter das erste Mal getroffen habe. Aber ich war so dumm, ihr zu misstrauen. Als ich dachte, sie betrügt mich, habe ich aus Rache deine Mutter geheiratet.“
    Der Schmerz, den diese Worte in Durante auslösten, war fast unerträglich. „Dann gab es also zwei Opfer“, sagte er schneidend. „Deine Geliebte und deine Frau.“
    „Deine Mutter war Königin, aber ich habe sie nie geliebt. Sie hat mir gegenüber auch keine Liebe empfunden, sondern in die Ehe eingewilligt, weil sie Königin werden wollte. Ich dachte, sie sei genau das, was die Krone brauchte. Als ich meine Beziehung zu jener anderen Frau wieder aufnahm, habe ich mich um äußerste Diskretion bemüht, allerdings nicht, um die Gefühle deiner Mutter zu schonen. Ihr war es egal.“
    „Und weshalb hat sie dann diese Dinge in ihr Tagebuch geschrieben?“, wollte Durante wissen. „Sie war verrückt vor Eifersucht und Schmerz über deine Untreue.“
    Sein Vater schien in seinem Bett immer mehr in sich zusammenzusacken. „Ich … ich weiß es nicht. Es hat keinen Sinn, den alten Kram immer wieder hervorzuzerren.“
    Widerstreitende Gefühle tobten in Durante. Wut, Trauer, Misstrauen, Enttäuschung. Er konnte sich nicht mehr beherrschen und wollte vorwärtsstürmen, um seinen Vater endlich zur Rechenschaft zu ziehen.
    Doch da fühlte er Gabrielles Hand auf seinem Arm. Sie zitterte.
    Durante verfluchte sich für seine Unbeherrschtheit. Hatte er nicht geschworen, dass die Vergangenheit das Glück seiner Braut nie wieder trüben dürfe?
    Er zog Gabrielle an sich und schaute ihr tief in die Augen, bat um Vertrauen, um Geduld. Dann wandte er sich wieder an seinen Vater, und fast wären Tränen in seine Augen getreten, als er den gebrechlichen alten Mann sah, der einst so stark und mächtig gewesen war. Vielleicht war Benedetto wirklich nicht so herzlos, wie er immer gedacht hatte.
    „Wir lassen den alten Kram ruhen, padre “, versprach er. „Ich glaube nur, dass wir uns früher oder später trotzdem mit dem, was geschehen ist, auseinandersetzen müssen. Meine Zukunft allerdings gehört Gabrielle.“
    Damit fasste er sie um die Taille, weil er spürte, dass ihre Kraft schwand, und ging mit ihr zur Tür. Doch die raue, brechende Stimme seines Vaters hielt ihn auf.
    „Gabrielle“, flüsterte der alte Mann.
    Sie zuckte zusammen, und Durante stützte sie, als sie sich gemeinsam umwandten.
    Benedetto lächelte, so gut es ihm seine gelähmten Gesichtsmuskeln erlaubten. „Danke, dass du meinen Sohn nach Hause gebracht hast … figlia mia .“

14. KAPITEL
    Am nächsten Tag sollte die Hochzeit stattfinden.
    Und Gabrielle war kurz davor, verrückt zu werden. Denn König Benedetto hatte die
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