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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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Nationalbibliothek, das Königliche Museum, die repräsentativen Empfangsgebäude und das Regierungsquartier hin. Bis zu den königlichen Gemächern war es noch ein weiter Weg, denn sie lagen im hintersten Teil des Palastes, und die gesamte Anlage erstreckte sich über zehn Meilen. Gabrielle schaute staunend auf die Pracht, die sich ihr bot.
    Bald jedoch hielt Giancarlo, der den Wagen fuhr, an. Sekunden später öffnete Durante für Gabrielle die Tür der Limousine, und sie lächelte ihn an, obwohl ihr das Herz bis zum Hals schlug. Gleich würde sie König Benedetto gegenübertreten, und das Versteckspiel wäre endlich vorbei.
    „Wenn das nicht der verlorene Prinz ist, der heimkehrt.“
    Als er die tiefe Männerstimme hörte, drehte Durante sich um. Gabrielle folgte ihm mit ihrem Blick. Fasziniert betrachtete sie den Mann, der mit langen Schritten herüberkam. Obwohl er Durante überhaupt nicht ähnlich sah, hatten sie viel gemeinsam. Beide waren hochgewachsen und besaßen durchtrainierte Körper. Beide strahlten Macht aus und verfügten über Charisma. Gabrielle brauchte einen Moment, bis sie den Mann erkannte. Prinz Leandro D’Agostino, ehemals Rebell im Exil, nun Regent von Castaldinien.
    „Leandro! Mein Lieber!“, rief Durante und kam ihm mit ausgebreiteten Armen entgegen.
    Die Cousins umarmten sich herzlich. „Du siehst glänzend aus“, bemerkte Leandro.
    Durante zog eine Grimasse. „Ich dachte, so etwas sagt man nur zu Damen“, erwiderte er und wandte sich kurz zu Gabrielle um, ehe er zu der Frau hinübersah, die Leandro gemächlichen Schrittes gefolgt war. „Übrigens bist du es, der strahlt“, fügte er hinzu.
    „Wie auch nicht?“, antwortete Leandro. „Ich besitze ja auch die ultimative Kraftquelle.“ Liebevoll legte er der Frau an seiner Seite den Arm um die Schultern und zog sie gleichzeitig zärtlich und besitzergreifend an sich. Gabrielle spürte sofort, wie tief die Bindung zwischen den beiden war. Die Frau musste Phoebe Alexander sein, die Schwester von Durantes Schwägerin und Braut Leandros. Nun blickte Phoebe verliebt zu ihrem Mann auf. Sie besaß hinreißende graue Augen und war bildschön mit ihrem rabenschwarzen Haar und dem hellen Teint. Außerdem war sie ganz offensichtlich schwanger. Dass man es sah, bedeutete, dass sie es bereits vor der Hochzeit gewesen war.
    Unwillkürlich stieg heißes Verlangen in Gabrielle auf, ein Gefühl, das ganz anders war als alles, was sie kannte. Nie zuvor hatte sie sich ein Kind gewünscht, doch jetzt sehnte sie sich mit jeder Faser ihres Körpers danach, Durantes Kind unter dem Herzen zu tragen.
    „Scheint, als ob doch noch Wunder geschehen“, sagte Phoebe zu Durante, während sie Gabrielle freundlich zulächelte. „Ich dachte schon, wir würden nie erleben, dass Durante, der Eisblock, schmilzt.“
    Gabrielle reichte ihr die Hand und erwiderte das Lächeln. „Dann sind Sie also eine Kraftquelle, und ich bin eine Art Wärmequelle, die Eis zum Schmelzen bringt. Wir sollten unsere unterschiedlichen Talente vereinigen, dann sind wir unbesiegbar.“
    Leandro seufzte und zwinkerte Durante zu. „Wir sind dem Untergang geweiht.“
    Durante schaute gen Himmel. „Aber es wird herrlich.“
    Sie lachten alle und gingen gemeinsam hinüber zum Hauptportal des königlichen Palastes. Gabrielle fand sich neben Phoebe wieder und genoss die lockere Konversation. Sie war froh, dass sie und Phoebe sich auf Anhieb mochten, denn sie würden sich in Zukunft ständig sehen. Welch ein Glück, vielleicht eine neue Freundin gefunden zu haben.
    Doch plötzlich schwiegen die beiden Frauen und hörten dem Gespräch der Männer zu.
    „Es geht ihm nicht besonders, Durante. Sei nicht zu hart zu ihm.“
    „Ich bin zurückgekommen, reicht das nicht?“
    „Nein, amico . Gib ihm eine Chance, und lass ihn diesmal reden. Vielleicht hat er dir etwas zu sagen.“
    „Wenn es so wäre, dann hätte er es mir schon vor Jahren gesagt.“
    „Du hast das Schlechteste von ihm gedacht, und ihr habt fünf Jahre verloren. Wieso sollte es nicht andere Möglichkeiten geben? Ich dachte zwar immer, dass du zu stur sein würdest, um nachzugeben, aber da du jetzt hier bist, hoffe ich tatsächlich, dass ein Wunder geschieht.“
    Durante suchte Gabrielles Blick und flüsterte: „Es ist schon geschehen.“
    Sein Blick und seine Worte berührten sie tief, und sie betete dafür, dass ihre Liebe stark genug war, um alles, was traurig und hässlich war, zu überwinden, auch wenn sie es nicht
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