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Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Titel: Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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    Jacen Solo schob einen Ast ins Lagerfeuer und atmete die Gerüche des Dschungels ein, die sich mit dem würzigen Aroma des brennenden Holzes vermischten. Die Nacht auf Yavin 4 war so lebendig, wild und geheimnisvoll wie eh und je.
    Jacens Zwillingsschwester Jaina blickte nachdenklich in die Flammen, während Tenel Ka, in die für sie typische Rüstung aus Echsenhaut gekleidet, rastlos die kleine Lichtung umrundete. Raynar saß nervös neben Jacen, hob Zweige auf und warf sie in die Glut. Sein mondrundes Gesicht war verkniffen, der Blick seiner Augen wirkte gehetzt, als könnte er sich nicht im Geringsten an der gemeinsamen Nacht erfreuen, die sie unter freiem Himmel hier draußen im Dschungel verbrachten.
    Jacen ließ sich zurück auf den Boden sinken und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Ohne den Dreck zu beachten, der sich in seinem gelockten braunen Haar verfing, blickte er hinauf zum sternfunkelnden Firmament und streckte die Fühler der Macht aus. Er versuchte die Tiere aufzuspüren, die sich im Dschungel um sie her verbargen, doch in dieser Nacht versagte sein Talent. Er seufzte. Zu seinem Bedauern fingen seine Jedi-Sinne überwiegend die drückenden Sorgen seiner Schwester, Raynars Ängste und Tenel Kas tiefe Frustration auf.
    »Ohne Lowie ist es hier einfach nicht dasselbe«, sagte Jaina.
    »Was ich nur bestätigen kann«, stimmte MTD, der Miniatur-Übersetzerdroide, zu. Der kleine Droide nutzte die winzigen Düsen seines auf Mechis III erhaltenen Repulsorantriebs und schlug damit übermütige Kapriolen. Er flog dicht hinter Tenel Ka, die weiterhin ihre ruhelosen Kreise zog.
    Jacen gab den Versuch auf, irgendwelche Kreaturen aufzuspüren. »Es ist Wochen her, dass Lowie fortgegangen ist. Und er hat noch keinen Versuch unternommen, sich mit uns in Verbindung zu setzen.« Er setzte sich aufrecht hin und sah seine Schwester an. »He, du glaubst doch nicht ernsthaft, Lowie könnte sich der Allianz der Vergessenen angeschlossen haben, oder?«
    »Ich hoffe es nicht. Immerhin wurde von der Allianz die Kopfprämie für meinen Vater ausgesetzt«, ergriff Raynar das Wort, bevor Jaina antworten konnte. Er ballte seine Faust so fest um ein Bündel Zweige, dass einige brachen. »Ich wette, dass es im gesamten Sektor keinen einzigen Kopfgeldjäger mehr gibt, der nicht versucht, den berüchtigten Bornan Thul aufzuspüren und die Prämie zu kassieren, die Nolaa Tarkona in Aussicht gestellt hat.« Bitterkeit schwang in seinen Worten mit.
    Jaina biss sich auf die Unterlippe. Das Feuer spiegelte sich in ihren brandyfarbenen Augen wider. »Zekk ist dort draußen zwar mit den Prämienjägern zusammen – aber wenigstens steht er auf unserer Seite. Er geht ein gehöriges Risiko ein. Wenn die Allianz der Vergessenen dahinter kommt, dass er für deinen Vater gearbeitet und noch dazu deinem Onkel Tyko geholfen hat, steckt Zekk ziemlich im Schlamassel.«
    Jacen dachte über ihren dunkelhaarigen Freund nach. Zekk war auf der Akademie der Verdammten darin unterwiesen worden, sich die dunkle Seite der Macht nutzbar zu machen, hatte sich dann aber von ihr losgesagt. Um ein ganz neues Leben zu beginnen, hatte er sich entschieden, sich künftig als Prämienjäger zu verdingen. Mit seinen scharfblickenden smaragdgrünen Augen, den hervorragenden Fertigkeiten im Kampf und dem elementaren Verständnis der Macht war Zekk ein ernst zu nehmender Gegner für jeden, auf dessen Fährte er sich setzte. »Mach dir keine Sorgen um Zekk, Jaina. Ich bin überzeugt, dass er sehr gut auf sich aufpassen kann. Wesentlich mehr Sorgen mache ich mir, dass Lowie vielleicht gezwungen werden könnte, auf Ryloth zu bleiben, um für die Allianz zu arbeiten. Du hast gehört, was sie mit Lusa gemacht haben.«
    Jaina machte eine abwehrende Geste. »Lowie würde sich niemals auf die Seite einer politischen Gruppe stellen, die alle Humanoiden verachtet. Er ist unser Freund.«
    Jacen versuchte sich vorzustellen, dass der schlaksige Wookiee jemanden nur deshalb hassen könnte, weil es ihm befohlen wurde. Der bloße Gedanke war schon absurd. »Nein, ich kann nicht glauben, dass er bei so etwas mitmachen würde. Aber warum hat er dann nicht wenigstens versucht, uns eine Nachricht zukommen zu lassen?«
    »Vielleicht hat er das sogar«, mischte sich Tenel Ka vom Rand der Lichtung her ein, »und es ist ihm nur nicht gelungen.«
    Jacen beobachtete, wie die junge Amazone wieder in ihren kurz unterbrochenen Trott zurückfiel. Ihr rotgoldenes Haar, das in der
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