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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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bestimmt möchten Sie ihn zuerst treffen.“
    Er verfluchte sich im Stillen dafür, dass er seine Bodyguards draußen gelassen hatte. Am liebsten hätte er sie gerufen, damit sie ihn von diesen aufdringlichen Menschen befreiten, die jenen magischen Moment mit der Unbekannten so rüde zerstört hatten. Andererseits waren seine Bodyguards zurzeit etwas grob, nachdem Jeremiah Langley vor einem Monat versucht hatte, ihn umzubringen, und so war es vielleicht besser, sie nicht zu alarmieren.
    Wenn er nicht sehr unhöflich sein wollte – denn er war schließlich die Hauptattraktion dieser Wohltätigkeitsveranstaltung –, dann blieb ihm nichts anderes übrig, als sich seinen Pflichten zu widmen und die Unbekannte zurückzulassen. Sie stand da, wo sie ihm an diesem Abend begegnet war, in diesem wunderschönen Abendkleid, und schaute ihn mit ihren klaren blauen Augen unverwandt an. Dann ließ sie die Hand mit dem Scheck langsam sinken, und das war das Letzte, was er von ihr sah, ehe die Tür zum Ballsaal geschlossen wurde.
    Sofort rief er den Chef seiner Leibwache an und erteilte ihm den Auftrag, die Frau nicht aus den Augen zu lassen und unverzüglich Bericht zu erstatten, falls sie die Veranstaltung verließ, denn er wollte um jeden Preis verhindern, dass sie ihm entschlüpfte.
    Während er seine Aufgaben als Hauptsponsor des Abends wahrnahm, wünschte er sich die ganze Zeit, endlich gehen zu können. Zum ersten Mal seit Jahren konnte er es kaum erwarten, eine Frau zu erobern, ihr zu geben, was sie ersehnte, und zu genießen, was sie ihm bot. Denn die Unbekannte hatte Gefühle in ihm geweckt, die er lange nicht mehr verspürt hatte oder eigentlich noch nie, wenn er ehrlich war.
    Gabrielle Williamson schaute dem hochgewachsenen Mann hinterher, der von Menschen umringt davonging.
    Das also ist Prinz Durante D’Agostino, dachte sie. Natürlich hatte sie Fotos von ihm in Zeitungen und Zeitschriften gesehen, darunter ihre eigenen Publikationen. Die Bilder zeigten einen Mann, der zu Recht den Titel des meistbegehrten und meistberüchtigten adligen Junggesellen trug. Aber wie er wirklich aussah, hatte sie erst jetzt erfahren. Er war ein … ein Gott.
    Und sie hatte es gewagt, sich ihm mit ihrem lächerlichen Angebot aufzudrängen. Hunderttausend Dollar waren für ihn Peanuts. Doch welcher Preis wurde normalerweise für Götter gezahlt?
    Die Tür zum Ballsaal wurde geschlossen, und sie blieb allein im Foyer zurück. Dann begann sie, urplötzlich zu zittern. Was war bloß los mit ihr? Ihr Auftrag war es gewesen, ihn mit ihrem Angebot zu überraschen und seine Einwilligung zu erhalten, ehe er die Gelegenheit bekam, Fragen zu stellen. Er durfte nicht erfahren, wer sie war, weil sie wusste, dass er ihrer Familie gegenüber voller Vorurteile war. Alles, was sie verlangte, war, dass er ihr eine Stunde lang zuhörte.
    Doch die Begegnung mit ihm, ein Blick aus seinen stahlblauen Augen, hatte genügt, um sie völlig aus der Fassung zu bringen. Jetzt war er gegangen, und sie hatte ihre Chance verpasst. Wie der Prinz sie angesehen hatte! Wie er seinen Blick über ihre Gestalt hatte schweifen lassen, bis sie meinte, ihn regelrecht spüren zu können. Ihr Instinkt sagte ihr, dass er kurz davor gewesen war, ihrem Angebot zuzustimmen, ehe diese Leute ihn umringt hatten.
    Oder ging ihre Fantasie mit ihr durch? Sie war dreißig Jahre alt, geschieden und hatte sich nicht einmal als Teenager erotischen Fantasien hingegeben. Als einziges Kind eines Paares, das notorisch pleite war und unter Depressionen gelitten hatte, kannte sie nur die dunkle Seite des Lebens.
    Und diese dunkle Seite war mit ein Grund gewesen, weshalb sie an diesem Abend hier war. Sie musste ihren Verlag vor dem Bankrott retten, um ihre Schulden bei jenem Mann zu begleichen, der ihre Familie lange generös unterstützt hatte. Dieser Mann war Benedetto, König von Castaldinien, Vater von Prinz Durante.
    Nachdem ihr Vater pleitegegangen war, hatte der König, ein Freund der Familie und ehemaliger Geschäftspartner, vorgeschlagen, dass die Williamsons nach Sardinien ziehen sollten, in die Nähe des Königreichs Castaldinien. Danach hatte sich der König mehr als großzügig gezeigt, und als ihr Vater sechs Jahre später starb, finanzierte er Gabrielles Ausbildung bis zu ihrem Abschluss auf der Journalistenschule.
    Seitdem bemühte sie sich, die Schulden ihrer Familie mit Zins und Zinseszins zurückzuzahlen. Leider hatte ihre tiefe Bindung an Castaldinien auch dazu geführt, dass sie
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