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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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ganz anderes, das sie gar nicht betraf?
    „Du wünschst, dass ich Kronprinz werde“, herrschte Durante seinen Vater an. „Man sagt, man solle vorsichtig sein mit den Geistern, die man ruft. Du hast mich getäuscht und mich hierhergelockt, aber ich weiß alles über dich und deine ungeheuerlichen Taten. Und ich werde aller Welt verkünden, was für ein sadistischer Ehebrecher du warst. Die Krone werde ich mir nehmen, und zwar sofort.“
    Gabrielle stockte der Atem, und ihr Herz begann zu rasen. Doch ehe ihr schwarz vor Augen wurde, zerrte Durante sie aus dem Saal.
    „Durante, das darfst du nicht tun“, rief sie panisch. „Es … es ist nicht so, wie du denkst.“ Er blieb so abrupt stehen, dass sie gegen ihn prallte. Beschwörend packte sie ihn am Arm. „Das einzige Verbrechen deines Vaters war, dass er meine Mutter geliebt und die Affäre vor uns allen geheim gehalten hat. Er wollte dich und mich nicht verletzen. Er liebt dich doch, aber er hat sich so vor deinem Zorn gefürchtet, dass er mir verbot, dir zu sagen …“
    Er stieß sie von sich. „Du warst verdammt stolz auf dich, nicht wahr?“, sagte er heftig. „Deine Verführungskünste haben nur zu gut funktioniert. Zuletzt hast du geglaubt, dass du mich ganz und gar in deinen Fängen hast, dass ich eher auf meinen Stolz und auf mein Vermögen verzichten würde als auf dich.“
    Entsetzt sah sie ihn an. War es wieder so weit? Gewann sein Misstrauen wieder die Oberhand? Verweigerte er ihr erneut die Möglichkeit, sich zu verteidigen?
    „Du hattest recht“, fuhr er fort. „Ich würde mein Leben für die Frau geben, die ich über alles liebe.“
    Erleichtert atmete sie auf. „Gott sei Dank, Durante. Oh, mein Geliebter …“
    „Aber das warst gar nicht du.“ Seine nächsten Worte ließen sie innehalten. „Du hast mir die ganze Zeit nur etwas vorgespielt, hast den Auftrag perfekt ausgeführt, den mein Vater dir erteilt hat. Nun, da ich Bescheid weiß, werde ich die Hochzeit absagen. Du bist die längste Zeit meine Verlobte gewesen. Und ich werde der ganzen Welt mitteilen, weshalb es dazu gekommen ist. Alles, was die Medien jemals über dich berichtet haben, ist wahr. Auf mein Buch wirst du ebenfalls verzichten müssen, und wenn du auf der Vertragserfüllung bestehst, werde ich deine Firma vernichten.“ Er lachte brutal. „Ach, was sage ich. Ich werde dich ohnehin vernichten und dazu alles, was dir lieb und teuer ist.“
    Er war zu einem Fremden geworden. Ihrem Feind. Und dabei hatte er ihr geschworen, nie wieder an ihr zu zweifeln, ihr immer zu vertrauen. Alles nur leere Versprechen!
    Ihr wurde schwindlig, und sie stolperte blind vor Tränen davon.
    „Gabrielle.“
    Seine drohende Stimme ließ sie innehalten. Ein letztes Mal drehte sie sich um.
    „Wenn du noch einen Funken Anstand besitzt, dann sorgst du dafür, dass du mir nie wieder unter die Augen kommst.“
    Sie schaute in an, sah seinen grausamen, eiskalten Blick und wusste, dass es zu Ende war.

15. KAPITEL
    Leandro hatte recht gehabt. Er hatte ihn gewarnt, doch Durante hatte nicht auf ihn hören wollen, war taub und blind gewesen. Und total außer sich. Rasende hatten kein Unrechtsbewusstsein, glaubten, ihr Handeln sei in Ordnung.
    Genau wie er. Schäumend vor Wut hatte er das Schlimmste getan. Und irgendwann war er auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt, hatte Gabrielles Blick vor sich gesehen, den Blick eines tödlich verwundeten Wesens, und hatte begriffen, dass er ihr Unrecht getan hatte. Der Schock darüber saß tief.
    Sie hatte nichts mit alldem zu tun, die wesentlichen Dinge waren ihr nicht einmal bewusst gewesen. Das Einzige, was sie vor ihm verborgen hatte, war ihr Schmerz gewesen, die Last, die sie trug. Denn sie hatte ihm nichts von ihrer Abmachung mit seinem Vater sagen können, weil sie dem alten Mann ihr Wort gegeben hatte. Das hatte sie versucht, ihm klarzumachen.
    Mittlerweile glaubte er ihr, aber nun war es zu spät.
    Oder?
    Alles in ihm sträubte sich dagegen, die Flinte ins Korn zu werfen. Es musste einen Weg geben, sie um Verzeihung zu bitten. Ein allerletztes Mal.
    Als er jedoch mit ihr sprechen wollte, musste er feststellen, dass sie bereits zwei Tage zuvor abgereist war. Er erfuhr, dass Gabrielle schon eine Stunde nach ihrer letzten Auseinandersetzung geflohen war. Und er konnte sie gut verstehen. Hatte er ihr doch furchtbare Dinge angedroht, Dinge, die er nicht einmal seinem ärgsten Feind antun würde.
    Er verdiente nicht, dass sie ihm jemals verzieh. Doch er
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