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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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    „Du bist viel schlimmer als er.“ Ihr Schluchzen traf ihn tief, aber als er auf sie zuging, hielt sie ihn mit einer Handbewegung auf. „Ed hat mir nichts bedeutet, und was er mir angetan hat, kratzte nur an der Oberfläche. Du jedoch hast mich im Innersten getroffen.“
    Angst schnürte ihm die Kehle zusammen. Angst, sie für immer zu verlieren. Ohne nachzudenken, kam er zu ihr und wollte sie in die Arme nehmen, doch sie wehrte sich wie ein in die Enge getriebenes Tier. Als er erkannte, dass er ihr nur noch mehr Leid zufügte, ließ er sie los. Tränen liefen ihr über die Wangen, und sie zitterte.
    „Es scheint, als würde ich das Unrecht, das mein Vater seiner Geliebten angetan hat, wiederholen“, sagte er. „Wie er war ich zu misstrauisch und habe meine große Liebe zutiefst verletzt. Er hat sogar noch eins draufgesetzt und ist eine Vernunftehe eingegangen. Damit hat er viele Menschen unglücklich gemacht. Ich werde nicht in seine Fußstapfen treten, und ich flehe dich an, Gabrielle: Gib mir noch eine letzte Chance. Das ist alles, um was ich dich jemals bitten werde. Wenn du sie mir gewährst, werde ich bis ans Ende meines Lebens dafür sorgen, dass du es nicht bereust.“
    Gabrielle zitterte nicht mehr, und sie hatte aufgehört zu weinen. „Worte sind billig, Durante“, antwortete sie tonlos. „In deinen Augen ist alles billig. Du kannst mir den Verlag und dein Vermögen hinterherwerfen, aber das, was ich von dir wollte, wirst du mir nie geben: eine faire Behandlung. Immer wieder hast du mich mit großen Worten, großen Gesten betört. Ich hätte abwarten sollen, was sie wert sind.
    Anfangs dachte ich, das alles liefe nur auf eine kurze Affäre hinaus. Aber du wolltest mehr, und obwohl mir klar war, dass ich nicht in deiner Liga spiele, habe ich mich von unseren Gefühlen, von unserer Leidenschaft mitreißen lassen. Alles ging viel zu schnell, aber ich bin mir bewusst, dass das auch mein Fehler war. Ich habe mir eingeredet, der Traum würde nie enden. Gleichzeitig hatte ich Angst, weil ich ja ein Geheimnis mit mir herumgetragen habe. Doch ich Idiotin dachte irgendwann, dass du mir wirklich vertraust und meine Zwangslage verstehen würdest.
    Was auch immer du für mich empfindest, reicht nicht aus, um die Hindernisse zu überwinden, die zwischen uns stehen. Jetzt denkst du vielleicht, deine Liebe zu mir reicht für ein ganzes Leben. Aber warte mal ein, zwei Monate. Ich wette, du hast mich bald vergessen. Oder du wirst, falls du mich immer noch begehrst, versuchen, mich als deine Geliebte zu gewinnen, so wie dein Vater meine Mutter. Der Traum ist aus, Durante, und du weißt es ebenso gut wie ich. Es gibt kein Happy End, weil du es beendet hast. Ich weiß mittlerweile, dass es besser so ist.“
    Durante hatte das Gefühl, jemand stoße ihm ein Messer in den Leib, immer und immer wieder. Und er wusste, dass es ihr ebenso ging. Plötzlich sah er das ganze Ausmaß der Zerstörung und verstand, weshalb der Tod der Geliebten seinen Vater fast das Leben gekostet hätte.
    Er hatte Gabrielles Vertrauen zerstört. Nicht nur mit seiner Fähigkeit, sie zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod sie scheide, sondern mit seinem ganzen Charakter. Sie um Verzeihung zu bitten nützte nichts mehr. Alles, was ihm blieb, war, einen Weg zu finden, um ihr Vertrauen wiederherzustellen.
    Und wenn es ihm nicht gelang?
    Er legte die Akte, die er mitgebracht hatte, auf den Tisch und stützte sich kurz auf die Tischplatte. Ihm brannten die Augen, und er atmete schwer. Es durfte nicht misslingen, sonst drohte ihm der Untergang.
    „Non smetterò mai di amarti. Sono il tuo per sempre.“
    „Ich werde nie aufhören, dich zu lieben. Ich bin für immer dein.“
    Als sie zusammenzuckte, merkte er, dass er die Worte, die unaufhörlich durch seinen Kopf schossen, tatsächlich laut ausgesprochen hatte. Er sah, dass Gabrielle erneut Tränen über die Wangen liefen, und er wusste, dass ihn dieses Bild der Trauer und Verzweiflung begleiten würde, solange er lebte. Dann wandte er sich um und ging.

16. KAPITEL
    Die Tür fiel ins Schloss. Durante war gegangen.
    Gabrielle hatte ihn weggeschickt.
    Ein Schrei stieg in ihrer Kehle auf, doch sie blieb stumm. Komm zurück, wollte sie rufen. Ich habe es nicht so gemeint. Ich habe gelogen, als ich sagte, dass ich dir nicht mehr traue.
    Doch sie wusste, dass sie das Richtige getan hatte, als sie ihn gehen ließ. Es wäre zu leicht gewesen, sich wieder in seine Arme zu werfen und darauf zu hoffen,
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