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Das Testament des Gunfighters

Das Testament des Gunfighters

Titel: Das Testament des Gunfighters
Autoren: Jack Slade
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gemacht habe.«
    Timmy musterte sie kurz. »Mr. Rump sagt, Sie sind auf dem Strich gegangen, Marjorie.«
    Sie verspürte ein mulmiges Gefühl im Magen. »Echt? Eine von diesen Sidewalkdohlen bin ich gewesen? Gütiger Gott!« Sie riss sich zusammen. »Hat Mr. Rump noch mehr gesagt?«
    »Dass Sie ziemlich gut im Bett sind.«
    Sie sah, dass seine Augen flüchtig über ihren Körper glitten. Als er merkte, dass sie seinen Blick auffing, wurde er rot und sah rasch in eine andere Richtung. Für eine Sekunde streifte sie ein Hauch der Lust.
    »Erzähl mir mehr, Timmy«, sagte sie schnell.
    Er setzte sich aufs Fensterbrett. »Mr. Rump sagte, dass Sie kürzlich eine Ranch gekauft haben, die einem Mann gehörte, der sich in Luft aufgelöst hat wie der Geist im Märchen. Man hat Ihnen das Gehöft billig überlassen. Und Sie hatten einen Hund, den Sie nach Kit Carson benannt haben.«
    »Ja, jetzt, wo du es sagst.« Ganz kurz flackerte ein Licht in ihrem Kopf aus. Sie rieb ihre Schläfen. »An Carson erinnere ich mich, ein bisschen zumindest. Er ist gestorben, nicht wahr?«
    »Keine Ahnung.« Timmy zuckte die Achseln. »Aber ich weiß, dass Sie von Mr. Lassiter und Mrs. Fuller nichts zu befürchten haben. Warum haben Sie solche Angst vor den beiden?«
    »Es ist so ein Gefühl«, meinte sie.
    »Ein dummes Gefühl«, sagte Timmy und stellte den leeren Korb in die Ecke.
    In der Kammer war es eng, und er tuschierte Marjories Hüfte. Es war nur eine winzige Berührung, und dennoch wusste sie auf der Stelle, dass er einen Ständer in der Hose hatte.
    Heiliger Strohsack , dachte sie. Was ist bloß mit mir los? Jetzt werde ich auch noch scharf …
    ***
    Als Brick Palmer in Tombstone ankam, wurde er bereits sehnsüchtig erwartet.
    Tac McGunnel, einer seiner Zuträger, kam aus einem Hauseingang und stellte sich ihm in den Weg.
    »Hab Neuigkeiten für Sie, Sir«, platzte er heraus.
    Palmer überfiel jedes Mal ein Frösteln, sobald er in das entstellte Gesicht des ehemaligen Kavalleristen sah. Bei den Kämpfen mit den Apachen war McGunnel einem Trupp rachedurstiger Krieger in die Hände gefallen. Die Roten waren nicht zimperlich mit ihm umgegangen. Sie hatten ihn skalpiert und gefoltert. Es war ein kleines Wunder, dass McGunnel mit dem Leben davongekommen war.
    »Schieß los, Tac«, brummte Palmer.
    »Die Lady, hinter der Sie her sind, ist umgezogen«, raunte der Spitzel. »Das Silver Chain war ihr wohl nicht mehr gut genug. Sie ist zum Fenster raus und hat sich in der Bude eines Hotelboys breitgemacht.«
    »Das sind verdammt gute Nachrichten!« Palmer grinste von einem Ohr zum anderen. »Und wie ich dich kenne, weißt du natürlich, wo der kleine Mistkerl wohnt, nicht wahr?«
    » Yes, General. « McGunnel verriet es Palmer und war kurz um ein Bündel Dollars reicher.
    Auf einen Wink des Spenders verschwand er wieder in dem Haus.
    Heute ist mein Glückstag , dachte Palmer. Alles, was ich anpacke, wird zu Gold.
    Am liebsten hätte er sich sofort zur Toughnut Street aufgemacht. Je eher ran, je eher davon. Aber vorher musste er seine verqualmten Klamotten loswerden. Er stank wie ein Schinken aus der Räucherkammer.
    Gemächlich trabte er die Fremont Street entlang, bog dann ab und erreichte kurz darauf sein Haus. Sogleich stürzte Norwich, sein Lakai, die Freitreppe hinunter. Palmer übergab ihm die Zügel und stieg zum Portal hinauf.
    Im Vorzimmer stieß er auf Elsa, die Haushälterin. Sie war gerade vom Einkaufen gekommen. Er warf ihr seinen Hut zu und grinste, als sie die Nase rümpfte.
    »Hol heißes Wasser!«, befahl er. »Ich brauche ein Bad.«
    »Sehr wohl.« Elsa, eine ältliche Frau mit Witwenhaube, strich sich über die weiße Schürze und trippelte davon.
    Palmer ging in die gute Stube, angelte den Cognac aus der Hausbar und genehmigte sich eine Daumenbreite. Während er den Branntwein im Glas schwenkte, überlegte er, wie er Marjorie Grant erledigen konnte, ohne dass ihm jemand in die Quere kam. Er kannte das Haus, in dem sie abgetaucht war – eine alte Hütte, die kurz vor dem Abriss stand. Auf dem Grundstück sollten ein piekfeines Hotel und ein Spielcasino errichtet werden.
    Eine Weile grübelte er darüber nach, warum die dumme Gans aus dem Silver Chain verduftet war. Mit Lassiter als Beschützer wäre es schwer geworden, ihr den Sensenmann zu schicken. Aber das Luder war mit einem gottverdammten Hotelboy durchgebrannt.
    So sehr Palmer auch grübelte, er kam zu keinem befriedigenden Ergebnis.
    Von draußen hörte er den
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