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Das Testament des Gunfighters

Das Testament des Gunfighters

Titel: Das Testament des Gunfighters
Autoren: Jack Slade
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erfährt.«
    »Prima.« Matthews’ Begeisterung hielt sich in Grenzen. »Aber die Sache eilt nicht. Hm, eben ist eine Nachricht aus Washington eingetrudelt.«
    »Ach so?«
    Matthews blickte zum Eingang des Silver Chain Hotels hinüber. »Der Fall Boomer ist passé. Von Seiten der Zentrale besteht kein Bedarf mehr an Aufklärung. Frag mich nicht, warum, aber eines steht fest: Die Jungs aus Washington wollen, dass du deine Finger von der Angelegenheit lässt.«
    Lassiter war baff. »Ich soll …?«
    »… die Sache auf sich beruhen lassen«, vollendete Matthews. »Stattdessen wartet eine neue Mission auf dich. Drüben in New Mexico.«
    Lassiter rang um Fassung. »Ich kapiere das nicht. Was ist denn los im District Columbia? Boomer war einer von uns. Will man nicht wissen, warum er verschwunden ist?«
    »Scheinbar nicht.« Matthews zuckte die Achseln. »Könnte auch möglich sein, dass du woanders dringender gebraucht wirst als hier in Tombstone. Du kennst die Boys aus der Zentrale. Manchmal kann man ihnen nicht ganz folgen.«
    »Du sagst es.« Durch die Glasscheibe beobachtete Lassiter, wie Debby Fuller mit einem livrierten Hotelboy debattierte. Er wandte sich an seinen Kontaktmann. »Wie lange habe ich noch Zeit?«
    »Sie wollen, dass du den nächsten Zug nimmst«, kam es zurück. »Die Sache in Santa Fé duldet keinen Aufschub. Es geht um eine Bande Zugräuber, die den örtlichen Sternenträgern ganz schön die Hölle heißmacht. Die Kerle haben schon zwei Aufgebote aufgerieben. Der Gouverneur hat sich keinen Rat mehr gewusst und sich direkt nach Washington gewandt.«
    » Shit happens! « Lassiter schmeckte bittere Galle auf seinem Gaumen. Die Aussicht, Hals über Kopf das Terrain zu verlassen, in dem er gerade mitten in den Ermittlungen steckte, ging ihm völlig gegen den Strich.
    Auf einmal spürte er Schmerzen in der Schulter. Die Verwundung, die ihm Marjorie Grant beigebracht hatte, begann zu tuckern.
    Theatralisch verzog er das Gesicht. »Ich denke, im Moment bin ich nicht der Richtige, der eine Horde Banditen zur Räson bringen kann.« Er fasste an seine Schulter. »Bin in eine Kugel gerannt, als ich auf der BB-Ranch war.«
    »Du bist verletzt?« Matthews bekam große Augen. »Oh, davon hast du ja gar nichts erwähnt.«
    »Ich wollte keinen großen Ruß darum machen. Aber vielleicht sollten die Jungs aus der Zentrale wissen, dass ich derzeit nicht im Vollbesitz meiner Kräfte bin. Besser, den Auftrag in New Mexico übernimmt jemand anders.«
    Matthews musterte ihn kritisch.
    Lassiter schob sein Halstuch zur Seite und lüftete sein Hemd. »Es ist wahr, Ken. Hier, überzeug dich. Dr. Riley hat mir einen Verband angelegt. Ich soll das Gelenk schonen. Es könnte sich entzünden. Mit Wundbrand ist nicht zu spaßen.«
    »Du lehnst den Job in Santa Fé ab?«
    »Gott bewahre, nein! Ich möchte nur, dass man über meinen jetzigen Zustand in Washington im Bilde ist.«
    Matthews verbiss sich ein Grinsen. »Es ist dir also noch nicht gelungen, Marjorie …«
    Lassiter legte warnend den Finger auf den Mund. Matthews begriff und verschluckte den Rest des Satzes. Im nächsten Moment stand Debby Fuller neben ihnen.
    »Das ist Mr. Matthews, mein Geschäftspartner«, stellte Lassiter ihn vor. »Die Dame ist die neue Besitzerin des Silver Chain Hotels, Mrs. Deborah Fuller.«
    »Hocherfreut, Sie kennenzulernen, Ma’am.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite«, erwiderte Debby halbherzig. Sie sah Lassiter an. »Im Hotel weiß niemand etwas. Sie scheinen alle eine Brille zu brauchen.«
    Matthews hob fragend die Brauen. »Kann ich irgendwie helfen?«
    »Nein, ich glaube nicht, Ken.« Lassiter machte ihm ein Zeichen, dass er sich verkrümeln sollte. Er wollte mit Debby allein sein, wenn er ihr verkündete, dass er Tombstone bald verlassen musste.
    »Ich muss weiter«, sagte Matthews.
    Als er weg war, spürte Lassiter Debbys fragenden Blick auf sich gerichtet. »Kannst du mir mal verraten, was dein Freund damit sagen wollte? Es ist dir noch nicht gelungen, Marjorie … na ja, du weißt schon.«
    Lassiter reagierte blitzschnell. »Ich habe Ken dies und jenes über die Sache mit Marjorie Grant erzählt. Er weiß, dass es mir noch nicht gelungen ist, das Rätsel zu lösen.«
    »Stimmt das auch?«
    »Ja doch, wenn ich’s dir sage.« Lassiter rückte sein Halstuch zurecht. »So, und jetzt lege ich los. Ich wette, in einer halben Stunde habe ich jemand am Haken, der weiß, wohin dieses verrückte Huhn verduftet ist.«
    »Warte, ich
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