Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
auslösen! Aber das ist...!«
    »Unmöglich?« Truzenzuzex lächelte. »Entschuldigen Sie, Kapitän, aber wie würden Sie es denn sonst erklären? Um ein solches Feld zu erzeugen, würde man Energie brauchen, wie sie nur ein Schiff von Planetengröße hervorbringen kann – da wäre es doch viel einfacher, gleich einen Planeten zu benutzen, oder? Und erinnern Sie sich, es gab kein Anzeichen einer Explosion. Natürlich nicht. Nicht einmal Licht könnte einem Feld solcher Stärke entweichen! Und die Schwerkraft nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab, also wurde unser Schiff natürlich nicht gefährdet! Man kann sich kaum eine perfektere Waffe mit Selektivwirkung vorstellen. In nur einem Kilometer Distanz würden Sie ein solches Feld nicht einmal wahrnehmen. Aber wenn Sie es berühren – Peng! Augenblickliche Nichtexistenz! Ich hoffe, niemand ist so unvernünftig, an einer solchen Maschine herumzuspielen, Kapitän.«
    Die Stimme des Thranx klang jetzt wie Stahl. »Wir wissen über die Bedienung eines solchen Feldes auch nicht annähernd genug. Angenommen wir finden nicht heraus, wie man dieses Feld wieder ›abschaltet‹? Das Krang ist offenbar dazu imstande – wie, weiß ich nicht, das übersteigt auch meine Phantasie. Aber wenn ein solches Feld freigelassen würde, unkontrolliert durch das Universum wanderte, würde es... alles... verschlingen.«
    In der Kabine herrschte jetzt Grabesstille. »Aber ich glaube, die Gefahr besteht kaum«, fuhr er fort, »es sei denn, unser junger Freund könnte den Mechanismus noch einmal aktivieren. Ganz zu schweigen von der Fähigkeit«, fuhr er fort, »ihn erfolgreich zu lenken.«
    Flinx hatte die Anklage, die in den Worten des Thranx mitschwang, schon seit einiger Zeit gespürt. Er wußte, daß er kontern mußte. Sie durften nicht glauben, daß er imstande war, eine so schreckliche Waffe zu bedienen. Besonders, erinnerte er sich, wo er sich gar nicht sicher war, daß er es überhaupt konnte!
    »Ich hatte Ihnen doch gesagt, daß ich nicht weiß, was geschehen ist. Die Maschine hat mich kontrolliert, nicht umgekehrt!«
    »Dennoch«, sagte der Thranx bedeutsam.
    Es wäre leicht gewesen, das Bewußtsein des Insekts so zu verändern, daß er einfach Flinx' Erklärung hinnähme. Zu einfach. Das Krang hatte sein Gefühl für Ethik, sein Gewissen, nicht beeinträchtigt. Außerdem war ihm die Vorstellung, die Gedanken eines anderen denkenden Wesens bewußt zu manipulieren, widerlich und jagte ihm außerdem Angst ein. Besonders dann, wenn das betreffende Bewußtsein erkennbar weiser war als sein eigenes. Macht, so erinnerte er sich, ist nicht Wissen. Aber er würde in Zukunft eine ganze Menge Wissen benötigen.
    »Sehen Sie...« – er dachte in fieberhafter Eile. Jetzt war es leicht. »Was das ›Lenken‹ der Maschine betrifft, so sagten Sie ja selbst, daß das Gerät unendlich komplizierte Stromkreise besitzt. Einmal in Betrieb genommen, ist es ganz bestimmt imstande, die Situation zu seiner eigenen Befriedigung zu bewältigen. Das ist so etwas Ähnliches wie die Wasserstoff › Kerze‹, welche den KK-Antrieb in Gang setzt.«
    »Hm. Und wie erklären Sie, daß es das getan hat, was es tat?«
    »Vielleicht hat Nikosos' Schiff eine Bewegung gemacht, die die Maschine als feindlich interpretiert und auf die es dann entsprechend reagiert hat. Vielleicht war sie in dem Augenblick, als ich die Kuppel betrat, gerade einsatzbereit. Ich unterscheide mich ganz bestimmt nicht so sehr von allen anderen hier.« (Lüge!) »Vielleicht hatte meine Gabe oder mein Talent, oder wie Sie es nennen wollen, etwas damit zu tun. Bedenken Sie doch, als ich das erste Mal die Kuppel betrat, reagierte es überhaupt nicht.«
    »Ich habe das Gefühl, daß das an der Angst lag, die Sie beim ersten Mal empfanden. Ja, das ist plausibel.«
    »Richtig«, fuhr Flinx fort, dankbar für den Hinweis. »Ich hatte Angst, als ich diesmal in die Kuppel griff – richtige Angst.« (Wahrheit.) »Meine emotionelle Belastung muß von der Maschine wahrgenommen worden sein. Sie ist ja schließlich auch ein künstlerisches Gerät! Wahrscheinlich hätte jeder von uns sie unter diesen Umständen anregen können.« (Möglich, aber nicht wahrscheinlich.) »Jedenfalls ist es jetzt vorbei, und ich habe nicht den leisesten Wunsch, es noch einmal zu versuchen!« (Lüge und Wahrheit gemischt.)
    »Genug, Junge! Für meinen armen senilen Geist bist du zu aggressiv.« (Quatsch!) »Mir genügt deine Erklärung für den Augenblick.« (Flinx verstand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher