Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
blickte um sich. Nach ihrer halsbrecherischen Fahrt um den Neutronenstern waren es seine Muskeln gewesen, die zerschlagen gewesen waren. Diesmal war es sein Knochenmark, das noch in den Rhythmen des inzwischen wieder verstummten Krang mitschwang. Er blickte nach innen und ordnete unbewußt gewisse Zellstrukturen und Flüssigkeiten neu an. Der Schmerz verflog und hinterließ nur viel Licht.
    Unterstützt von seinem Freund, setzte Truzenzuzex sich gerade langsam auf. Flinx versuchte gar nicht erst sich auszumalen, was das Insekt mit seinem ungeschützten Exoskelett mitgemacht hatte. Malaikas Versuch, das Podest zu erreichen, war durch ein unerwartetes Abkippen des Gebäudes vereitelt worden. Er saß jetzt auf der Vorderkante einer Bank, rieb sich ein Knie und überprüfte vorsichtig seine Sehnen und Gelenke, um sicherzugehen, daß nichts Wesentliches beschädigt worden war. Ansonsten schien er unverletzt, denn seinen dicken Lippen entströmte eine Vielfalt von Flüchen in einer bemerkenswerten Zahl von Sprachen.
    Als er sich überzeugt hatte, daß seine vernunftbegabten Begleiter alle unversehrt waren, wandte Flinx seine Aufmerksamkeit dem Minidrach zu. Der kleine lederne Körper war unter der Aktivierungshaube eingerollt. Er gab keinerlei Lebenszeichen von sich. Sorgsam darauf bedacht, nicht selbst den Kopf unter die Kuppel zu bringen, hob er das kleine Knäuel heraus. Es regte sich immer noch nicht. Mit seinem neu angeregten Bewußtsein sondierte er vorsichtig das Innere des kleinen Körpers. Man hatte ihn in ein neues fremdes Universum geschoben, ja geworfen, und er war seiner Fähigkeiten noch etwas unsicher (um nicht zu sagen, er fürchtete sie). Er sondierte tiefer. Der Minidrach hatte als eine Art Medium für Kräfte gedient, die seine eigene Kapazität weit überstiegen. Wie bei einem überladenen Stromkreis mußte er daher einige Veränderungen und Anpassungen vornehmen.
    Flinx ging daran, das zu tun.
    Die anderen hatten sich um ihn versammelt, sahen stumm zu und waren so höflich, von Beileidsbezeigungen abzusehen. Mit einem Teil seines Bewußtseins, welches für die vorliegende Aufgabe nicht benötigt wurde, suchte er ihre Gedanken kurz ab. Alle drei waren noch von den Ereignissen der letzten paar Minuten benommen. Fast so sehr wie er, sagte er sich. Er spürte das Mitgefühl, das von ihnen ausstrahlte, und das tat ihm gut.
    Eine letzte Veränderung, eine hartnäckige Arterie... nein da! Ein Augenlid flackerte, hob sich. Ein ölschwarzes Auge spähte heraus, sah sich um. Dann erblickte es Flinx, das andere öffnete sich. Und jetzt begann der Minidrach sich in langsamen ruckartigen Bewegungen zu entwirren. Flinx streckte die Zunge heraus. Die Zunge Pips schoß vor und berührte sie in einer alten Geste der Vertrautheit und der Zuneigung. Er spürte, wie die Spannung sich von den Muskelsträngen löste, wie der Lebenspuls sich wieder verstärkte.
    Er hatte die Angewohnheit zu weinen aufgegeben, als er entdeckt hatte, daß er damit nichts anderes ausrichten konnte, als seine Pupillen zu säubern. Trotzdem war jetzt in seinen Augenwinkeln eine verräterische Feuchtigkeit festzustellen. Er wandte sich ab, um die anderen nicht zu beleidigen. Hätte er das nicht getan oder versucht, die Gedanken seiner Begleiter zu lesen, so hätte er vielleicht festgestellt, daß auch Truzenzuzex' Ausdruck mehr als bloße Sympathie vermittelte.

23
    Das Shuttle war unbeschädigt geblieben, und so hatten sie den Aufstieg in die obere Atmosphäre bequemer und sicherer bewältigt als die Fahrt nach unten. Atha und Wolf saßen am Steuer. Die anderen befanden sich in der hinteren Kabine und konzentrierten sich zum ersten Mal seit einiger Zeit auf die Gegenwart anstatt die Zukunft.
    »Nun, mein Herr«, sagte Truzenzuzex zu Malaika, »wir müssen uns entschuldigen. Es scheint, als ob Ihre Investition sich als ganz besonders unprofitabel erwiesen hätte. Ich gestehe, daß uns das von Anfang an nicht besonders wichtig war. Aber nach den Kosten und der Gefahr, die Sie auf sich genommen haben, wünschte ich wirklich, daß Sie substantielleren Zuwachs gewonnen hätten.«
    »Oh, jetzt sind Sie unnötig pessimistisch, mein hartschaliger Rafiki. « Der Händler paffte kräftig an einer unglaublich übel riechenden Pfeife. »Ich habeeine Stadt, die ohne Zweifel bis zum Überfluß mit unbezahlbaren Tar-Aiym-Artefakten und Erfindungen angefüllt ist – wenn ich sie je aus diesem infernalischen Sand ausgraben kann! Und einen schönen bewohnbaren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher