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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang
Autoren: Alan Dean Foster
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in tiefem feurigen Violett.
    »Kapitän...« Wolfs Stimme war von atmosphärischen Störungen verzerrt und kam nur undeutlich über das Funkgerät, aber Malaika bemerkte sie gar nicht. Er war erstaunt, wie erstarrt, stehengeblieben, als die Kuppel plötzlich zu leuchten begann.
    Die gigantischen Rohre der Maschine pulsierten von Klängen, wie wenn ein Hammer einen Amboß schlägt, und elektrische Ladungen krochen an ihnen empor wie Heiligenscheine. Sie knisterten bösartig, Blitze zuckten.
    »... Interraumanruf...!« Wolf bekam keine Gelegenheit, Malaikas Meldung entgegenzunehmen, denn die Stimme von Nikosos übertönte die des Piloten.
    »Was versuchen Sie dort unten, Händler? Keine Tricks, ich warne Sie! Sonst lasse ich meine Männer Ihr Schiff vernichten! Ich wünsche nur ein Peilsignal. Ein ganzer Abschnitt des Kontinents, östlich von Ihnen... glüht, ja, glüht unter der Oberfläche, wie es scheint. Das sieht aus wie Feuer. Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, Mann, aber wenn Sie...«
    Die Stimme verschwand in einem Niagarafall von Störungen. In diesem Augenblick schien er, als sei ganze Welt mit H's, U's, N's und aus irgendeinem Grund ganz besonders G's erfüllt.
    Malaika trat einen Schritt vor und fiel wie von einer Axt gefällt zu Boden. Zumindest glaubte er später, er wäre gefallen. Dabei erinnerte er sich an nichts, er hätte ebensogut schweben können. Die Luft in dem Amphitheater schien plötzlich greifbar zu werden, ihn nach hinten zu drängen. Er ertrank förmlich in ihr. Msaada! Komisch, Sie hatten nie bemerkt, wie dick diese Luft war. Dick. Sein Kopf war in einen gigantischen Schraubstock eingespannt... nein, keinen Schraubstock. Eintausendmillionen Stiefel trommelten fremde Märsche auf seinen Schädel, während Milliarden zwitschernder Elektronen versuchten, ihm die Kopfhaut abzuziehen. Er roch etwa so wie verbrannte Orangen.
    Als er sich auf dem Boden wälzte und versuchte, seinen Kopf zusammenzuhalten, während dieser darauf zu bestehen schien, in Stücke zu fliegen, erhaschte er einen Blick von Tse-Mallory. Der Soziologeschien Ähnliches zu empfinden. Sein Gesicht bot einen schrecklichen Anblick, während er gegen die Macht ankämpfte, die sie alle in sanften Wahnsinn zu zerren versuchte. Der vollen rationalen Kontrolle beraubt, zuckte und sprang der hochgewachsene Körper auf den gelbweißen Boden wie ein erstickender Samaki . Truzenzuzex andererseits lag reglos auf dem Rücken. Seine Augenmembranen waren das erste Mal, so lange der Händler sich erinnern konnte, geschlossen. Nirgends war irgend etwas zu sehen, was den Reflex hätte auslösen können. Die Beine des Philosophen waren seltsam gerade und steif gespreizt, aber seine Echthände und Fußhände fuchtelten schwach in der elektrisch geladenen Luft.
    Und tief unter ihnen erwachten die Trillionen Kilometer von Stromkreisen (und anderen Dingen), die das schlafende Bewußtsein des Krang waren. Ein Bewußtsein der A-Klasse, ja. Aber blockiert! Natürlich blockiert! Und, seiner selbst nicht bewußt! Das war unerhört! Ein Bewußtsein der A-Klasse konnte man einschränken, ja, aber nur künstlich. Blockieren? Nie! Und auf natürlichem Wege! Die Situation war – unnatürlich. Sie stand im Konflikt mit dem Gesetz.
    Das Krang fand sich mit einem einmaligen Umstand konfrontiert. Es war gezwungen, die letzte mechanische Entscheidung zu treffen. Die Initiative zu ergreifen. Aber es konnte sich nicht selbst bedienen. Das Bewußtsein darüber war notwendig – erforderlich – nötig. Es tastete vorsichtig. Sobald die Blöcke entsandt waren... Unterstützung...
    PASSE DEINE ZELLEN AN, ORGANISMUS... SO!
    Sachte, sachte.
    Oben zuckte Flinx' Körper einmal.
    Das kann ich nicht!
    DU MUSST. ES IST... NOTWENDIG.
    Es tut weh!
    UNWISSENHEIT TUT WEH. VERSUCH ES.
    Flinx' gefühlloser Körper regte sich wieder. Jetzt pochte es gnadenlos in seinem Kopf, sein Schädel schien zu unmöglichen Dimensionen anzuschwellen.
    Ich... kann nicht!
    Das Krang überlegte. Stärkeres Pulsieren konnte den Block gewaltsam entfernen – und möglicherweise das Bewußtsein für immer vernichten. Es mußte Alternativen bedenken. Wenn das Bewußtsein blockiert war, wie konnte es dann imstande sein, die ursprüngliche Aktivierung auszulösen?
    Es bedurfte des Bruchteils einer Nanosekunde, um die Antwort zu lokalisieren. Es gab ein Katalysator-bewußtsein in der Nähe. Das war eine Erklärung – noch dazu in Bezügen, mit denen das Krang vertraut war. Die große Maschine arbeitete
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