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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum
Autoren: Jason Dark
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Whisper.
    »Aus Gründen der Sicherheit, mein Freund. Ich will nicht, daß du andere warnst.«
    »Das hätte ich nie getan, niemals, und das weißt du genau, verflucht noch mal.«
    »Wir werden sehen.« Ich zerrte ihn weiter, und er stolperte an mir vorbei in das Haus hinein, wobei er noch auf die Tür trat und sie mit polternden Schritten überquerte. Dabei flüsterte er Worte und Verwünschungen, die ich nicht verstand. Das war mir alles egal. Mir ging es darum, Suko zu finden.
    Und genau die Chancen standen schlecht. Schon beim Eintritt in das Haus spürte ich, daß hier meine Chancen sehr gering waren. Es war ein Gefühl, das mich überkam und gegen das ich mich auch nicht mehr wehren konnte. Hier hatte sich etwas getan, mit dem ich nicht zurechtkam. Ein gewaltiges, stinkendes Grab tat sich vor mir auf. Wer oder was hier existierte, war dem Tod näher als dem Leben. Fäulnis, Moder, Verderben.
    Ich stieß Whisper voran. Er bewegte seine Beine automatisch und stolperte auch. Am brüchigen Geländer der Treppe hielt er sich soeben noch fest.
    Ich schob ihn weiter.
    »Die Stufen sind nicht okay«, sagte er.
    »Deshalb gehst du auch vor.«
    »Witzig.« Er drehte sich um und erschrak, weil er in die Mündung meiner Beretta schaute.
    »Dazu willst du es doch nicht kommen lassen – oder?«
    »Glaube ich nicht.«
    »Dann hoch mit dir.«
    Er nickte ergeben und machte sich auf den Weg. Die Stufen waren brüchig, aber das zählte für mich nicht. Ich wollte ihn vor mir haben, und ich wollte auch, daß er ein gewisses Tempo beibehielt, denn für mich war jede Sekunde kostbar. Es ging möglicherweise um Sukos Leben, da reagierte ich allergisch.
    In der ersten Etage blieb Whisper stehen. »Hier muß es passiert sein«, erklärte er.
    »Woher weißt du das?«
    Er deutete auf die Treppe, die keine mehr war. Da hingen die Stufen und das Geländer nur mehr als Fragmente nach unten. Eine kräftige Windbö hätte sie durchaus zerstören können.
    Vor uns öffnete sich ein Flur. Vier Türen sah ich. Nein, vier Löcher, die Türen waren nicht mehr da.
    Ich drückte ihm die kühle Mündung in den Nacken. »Weitergehen, Whisper.«
    »Er ist schon weg.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich spüre es.«
    »Du gestattest, daß ich mich davon selbst überzeuge?«
    »Klar doch.«
    Er machte sich auf den Weg. Wir betraten das erste Zimmer, und ich wurde dabei an eine stinkende Höhle erinnert. Ein viereckiges Loch, zwischen dessen Wänden der Gestank hing wie alte Gardinen. Noch etwas anderes roch ich. Es war der Hauch von einem Duschgel, das Suko benutzte. Wir hatten uns beide vor diesem Einsatz geduscht. Für mich stand fest, daß sich mein Freund hier aufgehalten hatte. Ich stieß Whisper zur Seite, bis er gegen die Wand prallte. »Bleib da stehen.«
    »Keine Sorge, ich haue nicht ab.«
    »Wie schön.«
    Dann leuchtete ich das Zimmer aus. Abfall, eine alte Matratze, kleine Mäuse, die sich durch die plötzliche Helligkeit erschreckt hatten und davonhuschten. Sie verschwanden unter zahlreichem Gerumpel, das bestialisch stank.
    Mein Magen lag wie ein Klumpen im Körper. Er hatte sich verhärtet und schien zu Stein geworden zu sein. Auf dem Rücken klebte der kalte Schweiß. Kein Luftzug wehte durch das zur Straße hin liegende Fenster. Wenn es Spuren gab, so übersah ich sie, weil das Durcheinander hier einfach zu groß war.
    Dreimal durchleuchtete ich den Raum, bis der Lichtschein auf Whispers Gestalt hängenblieb. »Verdammt, lösch die Funzel. Ich bin doch kein Schauspieler.«
    »Davon gehe ich aus.« Ich senkte die Lampe und schaltete sie ab.
    »Kommen wir zu uns beiden, Freund. Du hast gewußt, daß sich deine Freunde den Inspektor holten…«
    »Es sind nicht meine Freunde.«
    »Ist mir egal. Jedenfalls hast du es gewußt.«
    »Geahnt«, sagte er. »Ich habe es nur geahnt. Mehr nicht. Das darf man doch – oder?«
    »Klar, mein Freund. Falls man nicht selbst mitten im Dreck sitzt. Und bei dir bin ich mir nicht so sicher.«
    Er hob seine Arme, als würde er bedroht. »Nein, John, ich habe immer für euch gearbeitet. Das tue ich auch jetzt noch, verdammt. Hätte ich mich sonst gemeldet? Ich will nicht, daß das Grauen hier Einzug hält. Kannst du das nicht verstehen? Es ist auch mir unheimlich, denn ich kann es nicht überblicken.«
    »Aber du weißt verdammt gut Bescheid.«
    »Klar, weil ich in dieser Gegend lebe. Es ist meine Heimat oder so ähnlich. Ich bin darüber informiert, was hier läuft, auch über das erwachte Grauen.«
    »Das
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