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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum
Autoren: Jason Dark
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rufen. Sie bringen ihn her. Sie bereiten die Prozession vor. Sie wird an diesem Haus vorbeikommen, und die Zuschauer werden ihm zuwinken und in Ehrfurcht erstarren. Sie wissen, wer ihnen da entgegenkommt.«
    »Ja, das ahne ich auch.«
    »Du hättest verschwinden sollen. Dieses Haus ist nichts für dich. Es gehört uns, es ist…« Er sprach nicht mehr weiter, dafür verstärkte sich sein Grinsen.
    Suko sah keinen Grund für diese Reaktion, deshalb warnte ihn sein Gefühl.
    Zu spät, denn plötzlich hörte er hinter sich das Geräusch und nahm im selben Moment den Windzug wahr.
    Er wußte, was kommen würde. In den nächsten beiden Sekunden dehnte sich die Zeit unwahrscheinlich lang, als wollte sie Suko bewußt foltern. Er befand sich in einer Schräglage, als ihn der wuchtige Hieb genau im Nacken erwischte.
    Suko konnte viel einstecken, das aber war auch für ihn zuviel. Er fiel nach vorn, und abermals kam es ihm vor, als würde er sehr langsam fallen, denn er bekam noch mit, wie sich der Kerl von seinem schmutzigen Bett erhob und sich seine Gestalt vor Sukos Augen veränderte. Sie zog sich in die Länge und nahm dabei eine flaschenförmige Form an. Das Gesicht war ebenfalls in die Länge gezogen, der Mund und die Augen kamen Suko vor, als sähe er sie als Abbild in einem Zerrspiegel auf dem Jahrmarkt.
    Dann fiel er zu Boden.
    Dort blieb er liegen.
    Der Penner schaute über die Gestalt hinweg auf eine zweite, die hinter Suko gelauert hatte. »Gut gemacht«, lobte er den Mann, der die Holzkeule langsam sinken ließ…
    ***
    Whisper sagte nichts, auch ich schwieg, aber mich durchtoste ein Sturm von Gefühlen. Ich kam mir vor wie in einer Zange, in der sich trotzdem alles zu einem gewaltigen Orkan vereinigt hatte, der allerdings von den beiden Hälften zurückgedrückt wurde.
    Es war sehr stickig in der Straße. Ich hatte schon seit einiger Zeit stark geschwitzt, doch ich hätte nicht gedacht, daß der Schweiß noch mehr Nachschub bekommen würde. Es lag diesmal nicht an der schwülen Hitze, sondern tatsächlich an der Angst, die ich um Suko hatte. Er war verschwunden, und es konnte durchaus möglich sein, daß er in die Falle gelaufen war.
    Whisper sah mir an, daß es in mir tobte. Er hob die Arme und hätte sich dabei am liebsten in das Gestein der Hauswand gedrückt. Weil dies nicht möglich war, blieb er stehen und flüsterte mir die Worte scharf und schnell zu. »Ich kann nichts dazu, wirklich nicht. Ich… ich habe euch sogar gewarnt, das mußt du mir glauben, zum Teufel.« Er nickte heftig.
    »Dein Freund hätte nicht von hier verschwinden sollen. Er ist in die Falle gelaufen.«
    »Das weiß ich jetzt.«
    Whisper rieb über sein Kinn und rückte die Mütze zurecht. Wahrscheinlich aus Verlegenheit. »Du hast noch deine Chance, John. Du hast sie wirklich. Nutze sie.«
    »Welche?«
    »Hau ab!« Er winkte hektisch mit beiden Händen. »Hau einfach ab, dann ist alles okay.«
    »Und weiter?«
    »Wenn du wiederkommst, bitte nicht allein. Bring eine halbe Armee mit. Noch ist es Zeit. Wenn sie einmal da sind, dann hast du verloren. Das steht fest, John.«
    Ich hob die Augenbrauen und versuchte so gut wie möglich in Whispers Gesicht zu schauen. Bedächtig schüttelte ich den Kopf. »Nein«, sagte ich leise, »das stimmt nicht. Das ist nicht meine Art, jemand im Stich zu lassen. Du hast mir von der Falle erzählt. Okay, dann will ich auch wissen, wie sie aussieht.« Es war für mich nicht einfach zu warten, aber ich mußte mehr wissen, wenn ich Suko effektiv helfen wollte.
    »Er ist hier in das Haus gegangen.«
    »Weiß ich selbst. Weiter…«
    »Jedes Haus ist für einen Fremden eine Falle, John. Das solltest du verdammt gut wissen.«
    »Was hat man mit ihm gemacht?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Was könnte man mit ihm gemacht haben?«
    »Wer weiß – wahrscheinlich ist er bewußtlos. Das kann ich mir sehr gut vorstellen.«
    Ich auch, aber ich wollte es nicht so einfach hinnehmen und drehte mich deshalb um, weil mich der Eingang lockte. Auch Whisper erkannte mein Vorhaben. Er wollte mich zurückhalten, indem er mir eine Hand auf die Schulter legte, die ich aber abschüttelte und ihm so klarmachte, was ich davon hielt.
    »Du willst tatsächlich gehen?«
    »Sicher. Und zwar mit dir, nicht allein.« Bevor er sich versah, hatte ich sein Handgelenk umklammert und zerrte ihn mit. Für einen Moment stemmte er die Hacken ein, um seinen Widerstand zu zeigen. Der aber war schnell gebrochen.
    »Warum tust du das?« keuchte
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