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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt
Autoren: Volker C Dützer
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Erinnerungen gespeichert, ihr Gedächtnis und ihre psychische Existenz.
    „Wir müssen es selbst machen“, sagte Adrian zu Janson. „Stepford ist tot! Jetzt bekommst du deine Chance, Ulrich!“
    Zu Wilson sagte er: „Gibt es hier einen Medizinschrank?“ Wilson deutete mit dem Kinn auf den Nebenraum. Er wirkte abwesend, aber Adrian ließ sich nicht täuschen. Wahrscheinlich liefen Brads Gehirnwindungen heiß bei der Suche nach einem Weg, seinen Plan zu retten.
    Adrian fand den weißen Schrank mit dem roten Kreuz und entnahm ihm eine Packung Novalgin. Über der Spüle fand er Gläser und brachte Janson die Tabletten und Wasser. Außerdem gab er Janson eine der Pervitin-Pillen.
    Dann zog er die Magnum aus dem Hosenbund und entsicherte sie. „Wie ich dich kenne, hast du Stepford und Hussek über dieSchulter geschaut, Brad. Lösch dieses verdammte Schutzprogramm aus Eves Kopf! Und anschließend wirst du meiner Frau ihr Gedächtnis wiedergeben!“
    Wilson erhob sich langsam von seinem Drehstuhl und grinste breit. „Das ist mit Sicherheit das Letzte, was ich tun werde!“
    Adam wandte sich von den Computern ab und blickte Wilson mit seinen unheimlichen Augen an. Wilsons Ausdruck veränderte sich. Sein Grinsen erlosch und machte Panik Platz. Plötzlich presste er die Hände an die Schläfen und sank zu Boden. Sein Kopf schien anzuschwellen und wurde tiefrot. Er begann zu schreien und wälzte sich am Boden.
    Adam wandte sich ab und betrachtete die leblose Eve. Wilson rang keuchend nach Luft und erholte sich langsam. Er starrte Adam mit weit aufgerissenen Augen an und stand wortlos auf. Hastig gab er Passwörter und Befehle in einen der Terminals ein.
    Adrian erinnerte sich an die Nacht in seinem Haus und an die glasklaren Bilder, die vor seinem Inneren vorbeigezogen waren. Auf irgendeine Weise erzeugte Adams künstliches Gehirn diese Bilder in seinem Kopf. Ob Eve diese Fähigkeit auch besaß?
    Er durchlebte die Nacht noch einmal. Das Josua-Adam-Ding setzte zum Angriff an. Adrian hatte den sicheren Tod vor Augen, aber nichts geschah. Adam griff sich an den Kopf, heulte auf und verschwand im Wald. Eve hatte etwas gemacht, und es hatte sie vollkommen erschöpft. Warum hatte sie im Blockhaus davon keinen Gebrauch gemacht? War sie bereits zu schwach gewesen oder Adam zu stark?
    Janson ging es besser, das starke Schmerzmittel begann zu wirken. Adrian half ihm auf, setzte ihn auf den Drehstuhl und rollte ihn an den OP-Tisch. Dabei behielt er ständig Adam im Auge. Er wusste nicht, wie dieses Monstrum reagieren würde, es blieb unberechenbar.
    „Wie werden die Daten übertragen?“, fragte er Janson.
    „Über Funk“, antwortete der Arzt. „Siehst du das?“ Er deutete auf einen ringförmigen Mechanismus am Kopfende des Tisches. „Klapp die Übertragungseinheit hoch und schalte sie ein.“
    Adrian versuchte zu begreifen, wie das Gerät funktionierte und schwenkte den runden Bügel, bis er über Eves Stirn ruhte. Die Übertragungseinheit sah aus wie ein Computertomograf im Miniaturformat. Adrian drückte einen Schalter an der Oberseite, auf dem ,ON’ stand. Ein rotes Fadenkreuz leuchtete auf Eves Stirn auf.
    Wilson hämmerte auf die Computertastatur ein und fluchte. Adam stand dicht an der mit Rechnern übersäten Wand und hatte seine unförmigen Klauenhände flach auf die Kunststoffverkleidungen gelegt. Er schien wie hypnotisiert und lauschte angestrengt, als befände er sich in einem regen Austausch mit den Computern.
    Brads Wahnsinn hatte unbeschreibliches Leid über zwei unschuldige Menschen gebracht. Aber Hussek, Brandt und Stepford hatte auch eine magische Grenze überschritten: Sie hatten einen uralten Menschheitstraum wahr gemacht. Die Vereinigung von Mensch und Maschine, die Erschaffung eines Golems, eines Cyborgs. Und vielleicht war ihnen auch die Überwindung der Sterblichkeit gelungen.
    Allerdings erschien Adrian der Preis für ein derartiges Leben zu hoch. Zuviel hing dabei vom Intellekt des „Schöpfers“ ab. In Brad Wilsons Händen lag die Macht, Engel oder Dämonen zu erschaffen. Und diese Macht stand alleine Gott zu.
    Adrian riss sich von dem Anblick los und trat zu Wilson an das Computerterminal. Der Bildschirm zeigte in rasender Folge Dateien, Tabellen und Programmabläufe an.
    Adam löste seine Hände von der Computerwand und wandte sich Eve zu. Adrian hätte schwören können, dass über Gesicht dieses Monstrums ein zufriedener Ausdruck huschte.
    „Sieht so aus, als hätte Adam soeben das
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