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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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Das Giftgas entwich mit einem kaum hörbaren Zischen aus der großen Stahlflasche. Es strömte durch einen Gummischlauch, der in einem Müllschlucker: endete.
    Jimmy Corbin stülpte sieh eine Gasmaske auf sein Pockengesicht und versorgte seinen Kollegen Rex Tylor ebenfalls mit so einem Schutz. Ungeduldig blickte Corbin zur Uhr. Er wartete genau drei Minuten. Dann war die Gasflasche leer.
    Die beiden Männer befanden sich in einem luxuriösen Apartment in einem Hochhaus in der Fifth Avenue. Die Zimmerwand trennte sie von den Geschäftsräumen des Juweliers Gailworthy.
    »Es ist soweit«, brummte Corbin und riß den Schlauch aus dem Müllschlucker. Rex Tylor entfernte ein paar Bleiplatten aus dem Schacht. Sie hatten dazu gedient, das Gas in eine bestimmte Richtung zu leiten, so daß es nur in die Räume des Juweliers gelangte.
    »Gib das: Brecheisen!« herrschte Corbin seinen Partner an. Tylor schleppte eine schwere Stange: herbei. Sie hatten sich' schon vorher auf der Wand ein schwarzes Rechteck aufgezeichnet. Hier begannen sie jetzt; mit ihrer Stemmarbeit.
    Sie arbeiteten schnell und fast geräuschlos. Tylor und Corbin waren bekannte Juwelenmarder. Noch nie hatten sie gemeinsam einen Raub verübt. Bislang waren sie immer Einzelgänger gewesen.
    Doch heute war es anders. Sie arbeiteten zusammen. Nicht, weil sie es so wollten, sondern weil es jemanden gab, der ihnen Befehle erteilte.
    Tylor und Corbin hatten Angst. Sie mußten gehorchen. Sie wußten, daß die Beute bei diesem Raub groß, ihr Verdienst aber gering sein würde.
    Doch das kümmerte sie nicht. Tylor und Corbin wollten leben. Sie kannten Kollegen, die den Befehlen ihres Bosses nicht gefolgt waren. Sie waren auf den Beerdigungen der betreffenden Männer gewesen.
    Aus dem Kalk der Wand zeichneten sich die Umrisse eines großen Stahlkastens ab.
    »Der Safe«, brummte Tylor.
    »Natürlich, was denn sonst?« gab Corbin zurück.
    Die beiden Gangster waren schweißüberströmt. Ihr Atem ging keuchend vor Anstrengung. Sie kannten die Wirkung des Gases. Für zwölf Minuten konnte es einen Menschen betäuben.
    Ein Knirschen und Bersten erfüllte den Raum. Ächzend ließ Jimmy Corbin das schwere Werkzeug fallen.
    »Das wäre geschafft«, brummte er erleichtert. Tylor warf einen schnellen Blick in den Raum des Juweliergeschäfts. Er sah einen Mann bewegungslos auf dem Boden liegen. Er wußte, wer dieser Mann war.
    Pritty Duran, Detektiv der Pinkerton-Agentur, bewachte nachts die Juwelen Gailworthys. Pritty Duran war dem Giftgas zum Opfer gefallen. Er lag in tiefer Bewußtlosigkeit auf dem beigefarbenen Teppich des Raumes.
    Corbin zwängte sich durch das Loch in der Wand. Mit einem Satz war er in dem angrenzenden Raum. Der schwere Totschläger in seiner Hand zuckte durch die Luft und klatschte auf den Hinterkopf des Detektivs.
    »Für ein paar Stunden hat der genug«, behauptete Corbin und kam zurück.
    Gemeinsam mit seinem Komplicen schleppte er dann den schweren Safe aus der Wohnung.
    Sie wagten nicht, mit dem Aufzug ins Erdgeschoß zu fahren und wuchteten den Kasten die Treppen hinunter.
    Als sie schließlich vor dem Eingang des Hochhauses standen, schoß ein schwarzer Mercury auf sie zu.
    Am Steuer saß Ted Bryn. Er galt als einer der größten Hehler der Bowery.
    »Hat alles geklappt?« fragte er mit schneidender Stimme.
    Die beiden Gangster nickten schweigend. Sie verluden den Safe in den Kofferraum des Wagens.
    »Bryn, bestell dem Boß, daß wir auf das Geld warten. Können ein paar Bucks gut gebrauchen.«
    »Ich sag ihm Bescheid«, brummte der Hehler nur und gab Gas.
    Jimmy Corbin und Rex Tylor gingen zu ihren Wagen. Sie verabschiedeten sich nicht voneinander, sondern fuhren schweigend davon.
    Ein vierter Wagen löste sich aus dem Dunkel der Nacht. In ihm saß der »Absahner«. Unerkannt hatte er den Coup überwacht, den er geplant hatte.
    Sein Plan war gut gewesen. Alles hatte reibungslos geklappt. Der »Absahner« dachte an Ted Bryn. Dieser Mann wußte über ihn entschieden zuviel.
    »Es wird Zeit, daß ich ihn erledige«, murmelte der »Absahner« kalt. Er wußte auch, wem er den Befehl zum Mord geben konnte.
    Damit war für ihn der Fall erledigt. Der »Absahner« raubte und mordete.
    Niemand kannte sein wahres Gesicht. Es schien ein Phantom zu sein. Manche Leute bezweifelten sogar seine Existenz. Nichts Greifbares lag gegen ihn vor.
    Die Verbrechen, die in seinem skrupellosen Hirn reiften, wurden von anderen verübt. Er war nur der unbekannte Drahtzieher im
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