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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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beim Sprechen. Mit Sicherheit hatte er diese Rede auswendig gelernt. Sonst wäre sie bestimmt nicht so glatt von seinen Lippen gekommen.
    Ich beobachtete seine Augen und sah, wie sie sich ganz leicht einer Stelle hinter meiner Schulter zuwandten. In Stebbins Gesicht zuckte es vor. Spannung.
    Siedendheiß fiel mir in diesem Augenblick die Tür in meinem Rücken ein. Mit einem blitzschnellen Schwung warf ich mich über die Sessellehne. Gleichzeitig bellte eine Pistole hart auf.
    ***
    Phil schraubte sich langsam über die asthmatischen Treppen bis ins achte Stockwerk des Hauses hoch. Aus einem Zimmer plärrte ihm leise Radiomusik entgegen. Auf einem vergilbten Schild stand in Schnörkeln der Name Rex Tylors.
    Zwei Dinge schaffte Phil zur gleichen Zeit. Er griff in die Tasche, zückte die blaugoldene Dienstmarke und klopfte mit der anderen Hand lautstark gegen die Tür.
    Dann hörte er, wie jemand eine Konservendose wütend aus dem Weg trat. Gleich darauf öffnete sich die Tür. Rex Tylor stand vor Phil.
    Tylor hatte den ausgeprägten Farbensinn eines Blinden. Sein Anzug war schwarzweiß gestreift, sein Hemd rot, die Krawatte lila, und die Schuhe waren aus gelbem Wildleder.
    Die beiden Männer kannten sich. Phil hatte Tylor schon einmal einen Staatsaufenthalt von drei Jahren verschafft.
    Tylor war ein einsichtiger Mensch. Ohne Gegenwehr ließ er Phil ins Zimmer kommen.
    »Was steht zur Debatte?« fragte er dann.
    »In letzter Zeit häufen sich die Juwelendiebstähle in New York«, versetzte Phil nachdenklich.
    Tylor hatte auf seinem Bett Platz genommen und spreizte die Finger gegeneinander.
    »Ich bin auf jeden Fall unschuldig«, behauptete er kriegerisch.
    Phil winkte mit der Hand nachlässig ab.
    »Tylor, ich habe keinen Haftbefehl gegen dich in der Tasche. Wenn dem so wäre, würden wir uns nicht lange unterhalten.«
    »Ist dies hier nur ein Höflichkeitsbesuch, so eine Art Kundendienst des FBI?« forschte der Gangster frech.
    »Nicht ganz«, gab Phil zurück, »vielleicht könnten wir einige kleine Fälle ermitteln und dich wieder einmal einbuchten.«
    »Das wird Ihnen nicht gelingen«, schimpfte Tylor los.
    Phil lächelte.
    »Um deine Diebereien wird sich die City Police kümmern. Was wir wissen wollen, ist deine Abnahmequelle.«
    Tylor machte ein Gesicht, als hätte er einen Frosch verschluckt.
    »Nee«, sagte er dann gedehnt. »Singen ist nicht bei mir. Kommt nicht in Frage.«
    Phil zuckte gleichmütig die Schultern. Er kannte die Gangster vom Typ Tylors zur Genüge. Er wußte genau, wie man sie behandeln mußte.
    »Du sollst nicht singen. Ich weiß, daß das bei dir nicht drin ist. Wir brauchen nur ein paar Informationen. Du mußt selbst wissen, wo du stehst. Zwingen kann ich dich nicht. Aber allein die Tatsache, daß ich vor dir sitze und mich nach dem ,Absahner‘ erkundige, besagt doch schon, daß wir ihm auf der Spur sind. Wir wissen zum Beispiel, daß du für ihn gearbeitet hast. Das sagt doch eigentlich genug. Wenn das FBI erst einmal einen Fall in die Hände nimmt, kommt er auch recht bald zu einem Ergebnis. Es ist deine Sache, ob du dir eine hohe Strafe einhandelst. Ich kann dir keine mildernden Umstände versprechen, aber du kannst damit rechnen, daß die Jury dir besser gesinnt ist, wenn du auspackst. Denk nur einmal an deinen Freund Corbin. Er arbeitete für den ,Absahner‘ und deswegen mußte er auch sterben. Wenn du den gleichen Wunsch hast, brauchst du es nur zu sagen, ich gehe dann sofort wieder.« Tylor schluckte nervös. Die Aussicht auf ein paar Jahre Zuchthaus und einen plötzlichen Tod schienen ihm gar nicht zu behagen. Er überlegte einen Augenblick krampfhaft. Als er dann weitersprach, klang seine Stimme wie ein heiseres Flüstern.
    »Was wollen Sie eigentlich genau wissen?«
    »Nur die Adresse vom ,Absahner‘. Wohin schickt ihr eure Beute?«
    Tylor überlegte wieder.
    »Also, ich habe ja mit der ganzen Sache nichts zu tun…«, begann er.
    »Versteht sich von selbst«, warf Phil ironisch ein.
    »Aber mein Freund, der so plötzlich verstorbene Jimmy Corbin, verschickte manchmal kleine Paketchen. Sie waren adressiert an…«
    An wen sie adressiert waren, sagte Rex Tylor nie. Er fuhr sich plötzlich mit der Hand an die Stirn. Gleichzeitig hörte Phil einen Knall und sah den Kopf Tylors unter dem Anprall einer Pistolenkugel ins Genick kippen. Gleich darauf fiel die Zimmertür ins Schloß.
    Phil fuhr wie ein Blitz herum. Er riß die Zimmertür wieder auf und stürzte auf den Flur. So schnell
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