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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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arbeitete jetzt einwandfrei. Bryn hatte recht gehabt, man brauchte bei einer Schockamnesie nur etwas zu sehen, was man von früher kannte.
    Mit einem Male wußte der Mann Bescheid. Er kannte seinen Beruf, er wußte, wo er wohnte, und er wußte vor allem, warum er sich in diesem schmutzigen, halb verfallenen Haus befand.
    Er wußte sogar, warum er zu Bryn gehen sollte. Sein Gesicht verzog sich zu einem häßlichen Lächeln.
    Er war wieder ganz der Alte.
    Mit langsamen Schritten ging er auf den Fahrstuhl zu und klopfte im dritten Stock erneut an die Wohnungstür.
    Bryn öffnete.
    »Nanu, was ist denn jetzt schon wieder los?«
    Der Mann lächelte. »Ich weiß, wie ich heiße. Mein Name ist Hendy.«
    »Schön, wissen Sie denn auch, warum Sie mich andauernd belästigen?«
    »Natürlich. Ich komme vom ,Absahner‘. Sie haben ihre Beute nicht pünktlich abgeliefert. Das hat mein Boß nicht gern. Deshalb werde ich Sie jetzt erschießen«, sagte der junge Mann und zog seine Pistole aus der Tasche.
    ***
    Ich hatte meinen Jaguar in die Garage gebracht und war den kurzen Weg zu meiner Wohnung gegangen.
    Als ich an dem Portier vorbeikam, nickte er mir freundlich zu.
    »Jetzt können Sie ja zufrieden sein, Mr. Cotton, die Handwerker waren heute da und haben den zweiten Anschluß gelegt.«
    Ich grüßte automatisch, und ging weiter. Nur in meinem Hirn flackerte plötzlich das rote Warnlämpchen auf.
    Ich hatte nämlich keinen Nebenanschluß bestellt!
    Zunächst pirschte ich mich zur Tür meiner Wohnung. Durchs Schlüsselloch konnte ich nichts sehen, ich ging über den Flur zum Fenster. Mit einem kurzen Satz stand ich auf der Feuerleiter und hangelte zu meiner Wohnung hinüber.
    Das Badezimmer stand offen. Ein Klimmzug, und ich stand wie ein Dieb in meiner eigenen Wohnung.
    Lauschend preßte ich das Ohr an die Tür. Nichts.
    Meine Hand tastete zum Lichtschalter. Für einen Augenblick hielt ich den Atem an. Aber nichts passierte. Lediglich die Neonröhre unter der Decke flackerte auf.
    Ich öffnete die Tür zum Badezimmer und blickte mich vorsichtig um.
    Dann sah ich die Bescherung. An meine Wohnungstür stand von innen eine kleine Aktentasche gelehnt. Aus der Tasche führten zwei Drähte zur Türklinke.
    Eine hübsche kleine Höllenmaschine, die man da in meiner Wohnung auf gebaut hatte.
    Wütend und erleichtert zugleich lief ich hin und entfernte die Kontakte von der Klinke.
    Dann untersuchte ich erst einmal die Aktentasche. Die Gangster hatten sich die Sache wirklich fein ausgedacht. Ich fand ein gutes Kilo Gelatine-Dynamit, einen hochempfindlichen Zünder und etliche spitze schwere Metallstücke.
    Molotow-Cocktails nennt man die Dinger in Fachkreisen.
    ***
    Jimmy Corbin verzog sein Pockengesicht zu einem breiten Grinsen, als der Gefängniswärter die Tür zu seiner Zelle aufschloß. Er sah das große Tablett auf dem Arm des Beamten und leckte sich die Lippen, als er an die schönen Speisen dachte, die ihm gebracht wurden.
    Sie haben mich also nicht vergessen, sie halten zu mir, dachte er. Seine Brust füllte sich mit Stolz. Ja, die Organisation, für die Jimmy arbeitete, war wirklich erstklassig. Selbst wenn man einmal ein paar Tage im FBI-Gefängnis sitzen mußte, wurde man anständig versorgt.
    »Das ist für Sie abgegeben worden, Corbin«, brummte der Wärter und stellte Jimmy die Platte auf den Tisch.
    »Ich weiß«, behauptete der Juwelendieb. »Meine Freunde sorgen eben gut für mich. In ein paar Tagen müßt ihr mich sowieso freilassen. Die Beweisstücke reichen nicht aus.«
    Der Wärter sagte nichts. Jimmy war schon zu oft Gast in Gefängnissen gewesen, als daß bei ihm noch Worte genützt hätten. Er war ein Gewohnheitsverbrecher. Einer jener Leute, die sich darauf spezialisiert hatten, Tresore zu knacken.
    Wortlos schloß der Wärter die Tür der Zelle und schlurfte über den Gang zurück.
    Jimmy Corbin stürzte sich sofort über das Essen her. Das Fleisch schmeckte ihm vorzüglich. Genießerisch schob Jimmy eine Gabel mit Gemüse in seiner! Mund.
    Mit einem Male verschwand die Zuversicht aus seinen Augen. Sie wich einer lähmenden, würgenden Angst. Jimmy Corbin versuchte, das Gemüse wieder auszuspucken. Aber es war bereits zu spät. Jimmy wollte noch schreien. Seine Hand fuhr zur Kehle, taumelnd stand er auf, er lief zur Tür, dann stürzte er schwer zu Boden.
    Sein Körper zuckte. Corbin streckte sich, ein glasiger Ausdruck trat in seine Augen.
    Die kleine Zelle des Untersuchungshäftlings Jimmy Corbin füllte sich
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