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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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drücken.
    Ich riß mein bleibeschwertes Bein an, stieß es ihm in den Magen und stach mit dem Messer zu. Es drang in Gynors Oberarm, und die Pistole entfiel kraftlos seiner Hand.
    Hastig rappelte ich mich auf. Phil lag am Boden, und der Gorilla drosch immer noch auf ihn ein. Ich konnte mich nicht schnell vorwärts bewegen, aber ich wußte, daß Phil einfach keine Schläge mehr einstecken durfte. Ich kannte die Kraft dieses Gangsters.
    Mit einem Hechtsprung warf ich mich nach vorn. Der Länge nach knallte ich gegen den Gorilla. Der kupferne Helm meiner Taucherausrüstung schlug gegen seinen Schädel, und ich hörte sein Aufstöhnen.
    Ich schlug nochmals zu. Der Gorilla wurde bewußtlos.
    Phil richtete sich stöhnend auf. Als er mich sah, verzog sich sein Gesicht mühsam zu einem Grinsen.
    Phil schraubte mir den Helm ab, und die Bleigewichte fielen endlich von meinen Füßen. Dann brachte mein Freund ein paar solide Stahlfesseln aus seinem Anzug zum Vorschein. Wir fesselten Hendy und Gynor.
    In diesem Moment hörten wir die gellenden Sirenen der Küstenwache.
    Mit voller Kraft jagte eine ganze Armada heran.
    Auf dem Deck eines Bootes sah ich das graue Haar Mr. Highs im Winde flattern. Ich wollte gerade den Arm heben, als hinter mir eine metallische Stimme ertönte.
    »Genug. Lassen Sie diese Herzlichkeiten und heben Sie die Hände hoch. Ich danke Ihnen, daß Sie Gynor und Hendy für mich erledigt haben.«
    ***
    Phil und ich handelten gleichzeitig. Wie Marionetten wandten wir uns um. Wir starrten in das höhnische Gesicht Rochvilles.
    »Das hätten Sie wohl nicht geglaubt, was?« spottete der Mann.
    Ich zuckte die Schultern. »Eigentlich, Rochville, hatte ich eine leise Ahnung, als Gynor mir sagte, daß er nichts mit dem Juwelenraub bei Rubinstein zu tun hat. Da wurde der Verdacht auf Sie gelenkt. So schlau waren Sie also auch nicht.«
    »Ich ahnte es, nachdem ich wußte, daß Ihnen die Speed-Versicherung nicht gehört, sondern Ihrem Sohn, der mit Ihrer Billigung erpreßt wurde«, warf Phil ein.
    Rochville lachte.
    »Nichts habt ihr gewußt, gar nichts. Ich war immer schlauer als ihr. Schon damals, als ich…«
    »Als Sie was?« fragte ich. Jeder Muskel in meinem Körper hatte siqh angespannt. In meinem Rücken hörte ich das Jaulen der Polizeiboote. In ein paar Minuten mußten sie da sein. Ich mußte unbedingt Zeit gewinnen.
    »Als ich Jonathans Mutter ermordete. Ja, ich habe sie getötet. Ich wollte ihr Geld. Deswegen heiratete ich sie. Ihr Sohn ist aus dem gleichen Holz geschnitzt wie sie. Er wird nicht mit dem Leben fertig. Dann kam der Tag, an dem ich die Versicherung abgeben mußte. Ich sollte sie diesem unfähigen Schnösel geben?« Mit einer verächtlichen Handbewegung deutete Rochville auf seinen Sohn, der wie ein Häuflein Elend am Boden lag.
    »Aber dann kam Gynor«, fuhr Rochville triumphierend fort. »Der kluge, schlaue Gynor. Er erpreßte meinen Sohn und glaubte eine Zeitlang sogar, ich hätte davon keine Ahnung. Mein Sohn wagte daher nicht, in die Öffentlichkeit zu treten. Er dachte auch nicht daran, die Versicherung zu übernehmen. Er hatte nur einen Gedanken. Wir sollten ihn nicht der Polizei übergeben. Aber Gynor war unersättlich. Deswegen versuchte er, mich mit den Prämien zu begaunern. Er war tatsächlich der ,Absahner‘! Nur hatte er keine Ahnung, daß ich ihn ständig beobachtete. Ich wußte genau, was er trieb. Es war mir sogar recht. Die Sache mit Stebbins war mehr als zweifelhaft. Sie mußte eines Tages einmal herauskommen. Deswegen baute ich vor. Ich ließ von Gynor das Geld und alle Juwelen hierherbringen. Ich wußte, wie man an die Beute kommen konnte, das genügte mir. Für ein paar Stunden sah es dann so aus, als hätte sich das Blatt endgültig zu meinen Ungunsten gewendet. Aber jetzt ist es anders. Vielleicht hätte ich mit Gynor sogar gemeinsame Sache gemacht. Doch der Phantast setzte sich in den Kopf, mich umbringen zu können. Ich arbeite nicht mit Menschen zusammen, die mich ermorden wollen.«
    Schweigend hatte ich seinem Redestrom gelauscht. Aus seinen Worten sprach eine so rücksichtslose Brutalität, wie man sie nur bei ganz abgefeimten Gangstern findet.
    In der Maske eines alten harmlosen Mannes hatte er uns und die Umweit täuschen wollen. Nur sehr gering waren seine Fehler gewesen.
    Jetzt, als er mit der Beretta im Arm vor mir stand, wußte ich erst, welch ein gefährlicher Mensch er war.
    »Und was haben Sie nun vor, Rochville? Rechnen Sie sich tatsächlich noch eine
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