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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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langsam mit bittersüßem Mandelduft. Doch er merkte es nicht mehr. Für Corbin war alles volhei. Zyankali in starker Dosierung wirkt innerhalb von achtzehn Sekunden tödlich.
    ***
    Lieutenant Harry Easton, ein Beamter der City Police, mit dem ich bereits des öfteren zusammengearbeitet hatte, machte ein süßlich-saures Gesicht, als ich am anderen Morgen in mein Dienstzimmer trat.
    Es war genau 8.02 Uhr. Ich war vorher noch bei unseren Sprengstoffexperten gewesen und hatte die Aktentasche vom letzten Abend zur Untersuchung abgeliefert.
    »Tag, Harry, was verschafft mir die Ehre mit der Stadtpolizei? Willst du zum FBI überlaufen?«
    »Wer soll euch dann aus der Klemme helfen? Hast du- mir eigentlich die Unter lagen über Majorie Stebbins geschickt?«
    »Ja, der Fall war keine Sache für unseren Verein. Wir sind rechtlich nicht zuständig. Ich wollte aber, daß einmal Licht in die Angelegenheit gebracht wird. Deshalb verwies ich die Frau an dich. Hast du sie schon aufgesucht?«
    »Und ob«, versetzte Easton bitter.
    Ich sah seinem Gesicht an, daß etwas an der Sache faul war.
    »Wieso?« fragte ich. »Was ist passiert?«
    »Sie wurde gestern aus dem Hafenbecken gefischt.«
    »Tot?«
    »Es grenzt an ein Wunder, daß sie es nicht ist. Aber ich will damit nicht sagen, daß man sie noch retten kann. Der Arzt gibt mir keine großen Hoffnungen.«
    »Hat sie in ihrer Verzweiflung versucht, Selbstmord zu begehen und sich deshalb ins Wasser gestürzt?«
    »Auf keinen Fall. Es sei denn, sie hätte sich vorher mit einem stumpfen Gegenstand den Schädel selbst eingeschlagen.«
    »Was ist eigentlich genau vorgefallen?«
    Easton schlug sein kleines schwarzes Notizbuch auf, in dem er alle Fakten über jeden Fall gewissenhaft zusammentrug. Mit kühler, sachlicher Stimme gab er dann seinen Bericht.
    »Gegen 8.30 Uhr abends fuhr die Streife der Transit-Police mit ihrem Motorboot planmäßig in Höhe des Piers fünfzehn am East River vorbei. Plötzlich sahen die Kollegen im Scheinwerferlicht einen reglosen menschlichen Körper im Wasser treiben. Es gelang ihnen nach zwei Versuchen, den Körper ins Boot zu ziehen. Acht Minuten später wurde eine bewußtlose Frau ins City Hospital eingeliefert. Ihre Papiere sind auf den Namen Majorie Stebbins ausgestellt.«
    »Was ist mit der Kopfverletzung, Harry?«
    »Ziemlich gefährlicher Schädelbasisbruch. Es wird damit gerechnet, daß die Frau im Laufe des Morgens noch einmal zu sich kommt, wenn überhaupt. Deswegen bin ich bei dir. Du kennst sie ja schließlich. Vielleicht sagt sie dir, was passiert ist.«
    »Okay, wir fahren sofort ins Krankenhaus«, sagte ich, ohne lange zu überlegen.
    Auf dem Flur trafen wir Phil.
    »Wohin willst du?« fragte ich ihn.
    Phil hielt einen Augenblick an und musterte mich von Kopf bis Fuß. »Wir haben bei uns zuviel G-men, die auf ihren Lorbeeren ausruhen. Ich bin im Dienst. Mordfall in der Bowery. Irgend jemand hat den Hehler Bryn erschossen. Wahrscheinlich fällt es in unser Ressort.«
    »Bin auf dem Weg ins Krankenhaus. Wenn du meinen Rat brauchst, du kennst ja die Nummer meines Wagens.«
    »Angeber«, knurrte Phil und rauschte ab. Wenige Augenblicke später saßen Easton und ich auch schon in meinem Jaguar.
    ***
    Das leichenblasse Gesicht der schweratmenden Frau hob sich kaum von den schneeweißen Kissen ab. Die Wangen der Frau waren eingefallen, das Haar klebte ihr in schweißnassen Strähnen auf der fiebernden Stirn.
    »Wie geht es ihr?« fragte ich den Stationsarzt, aber der zuckte nur die Schultern.
    »Es kommt darauf an, wie sie die Krise übersteht. Eigentlich müßte sie schon längst wieder bei Bewußtsein sein.«
    Ich zog mir einen Stuhl ans Bett und setzte mich neben Majorie Stebbins. Unverwandt blickte ich ihr ins Gesicht.
    Ich spürte, wie Bitterkeit in mir aufstieg. Die Sorge um ihren Mann hatte sie zu mir getrieben, und wegen dieser Sorge hatte man sie halb ertrunken aus dem schmutzigen Hafenbecken gefischt, deswegen lag sie jetzt hier im Bett mit eingeschlagenem Schädel.
    Es war, als hätte die Verletzte meine Blicke gespürt. Mit einem Male schlug sie die Augen auf. Suchend glitten ihre Blicke zu mir.
    »Mr. Cotton?« fragte sie mit schwacher Stimme.
    »Ja, Mrs. Stebbins, ich bin hier. Was ist passiert? Hat Ihr Mann Sie…?«
    »Nein, nein, George hat damit nichts zu tun. Es war ein Fremder. Ein Mann mit einem Boxergesicht. Er sagte mir, George erwarte mich am Hafen. Deswegen ging ich mit ihm.«
    Sie schwieg für einen Augenblick
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