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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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für Ehekrisen.
    Ich sah, wie Phil von seinem Schreibtisch her säuerlich grinste.
    »Er ist wieder da. Ich habe ihn gestern gesehen. Nur fünf Minuten lang, aber ich weiß jetzt, daß er noch lebt.«
    »Freuen Sie sich doch, daß Sie ihn wiederhaben«, schlug ich vor.
    Sie sagte leise:
    »Aber er war doch schon zwei Jahre tot!«
    Ich muß kein sehr geistreiches Gesicht gemacht haben, denn Phil grinste jetzt von einem Ohr zum anderen.
    »Wie bitte?« fragte ich und war mit einem Male hellwach.
    »Ich bin Majorie Stebbins«, begann sie. »Vor zwei Jahren wurde mein Mann — er heißt George — auf der 42. Straße Ost überfahren. Ein Lastwagen überrollte ihn. Er wurde auf der Stelle getötet.«
    Ich nickte nur.
    »Gestern sah ich ihn plötzlich wieder. Er wollte gerade das Haus Nr. 239 in der 32. Street betreten. Ich putze dort ganz in der Nähe. Ich habe drei Kinder, und ich muß mich anstrengen, daß wir immer genug zu essen haben. Die Rente, die ich seit dem Unfall beziehe, ist nicht sonderlich hoch.«
    Mir kam die ganze Geschichte mit einem Male gar nicht mehr komisch vor. Sie war sogar äußerst interessant. George Stebbins war also angeblich vor zwei Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückt, und gestern hatte ihn seine eigene Frau plötzlich wieder in voller Lebensgröße gesehen.
    »Vielleicht haben Sie sich getäuscht. Vielleicht bestand nur eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Fremden, den Sie gestern gesehen haben, und Ihrem Mann.«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich. Ich habe ja sogar mit ihm gesprochen.«
    »Was?«
    »Ja, er bat mich, keinem Menschen etwas davon zu erzählen, daß ich ihn gesehen habe. Das hier hat er mir gegeben.«
    Sie kramte in ihrer Manteltasche und brachte ein Bündel Dollarnoten zum Vorschein.
    »Es sind tausend Dollar. Noch nie zuvor hat George soviel Geld besessen.«
    »Was sagte er Ihnen sonst noch?«
    »Nichts, er hatte es sehr eilig. Er versprach, mir jetzt immer Geld zu schicken. Ich sollte nur ruhig sein und niemandem etwas sagen.«
    »Und warum sind Sie trotzdem zu uns gekommen?«
    »George war immer so leichtsinnig. Ich habe Angst um ihn. Wo hat er nur das ganze Geld her? Vielleicht ist er in schlechte Gesellschaft geraten. Man muß ihm helfen. Deswegen bin ich zu Ihnen gekommen, Mr. Cotton.«
    Die Augen der Frau waren ehrlich und aufrichtig. Sie sah verhärmt aus. Es gab nicht den geringsten Grund, ihre Aussage zu bezweifeln. Aber andererseits waren wir nicht für den Fall zuständig. Zunächst mußte geklärt werden, ob tatsächlich ein Verbrechen vorlag.
    Ein Fall für die City Police.
    Ich machte mir schnell ein paar Notizen und ließ ihr die Botschaft zukommen.
    »Mrs. Stebbins, wir werden uns um die Sache kümmern. Die City Police wird sich bei Ihnen melden.«
    Kurz darauf hatte ich die Frau schon wieder vergessen. Aber sehr bald schon wurde ich wieder an sie erinnert. Leider, muß ich sagen.
    ***
    Ein Mann mit einer Platzwunde an der Schläfe betrat entschlossen ein zurückliegendes dunkles Haus an der Bowery.
    Er ging einen kleinen Flur entlang und fuhr mit einem altersschwachen Aufzug bis in den dritten Stock. Dann klopfte er laut und vernehmlich gegen eine Tür.
    Ein etwas ältlicher dicklicher Mann öffnete.
    »Sind Sie Ted Bryn?« fragte der Verletzte unsicher.
    Der Mann nickte zustimmend.
    »Schade! Ich dachte schon, ich wäre es vielleicht. Hm, kennen Sie mich zufällig? Wissen Sie, wer ich bin?«
    Bryn schüttelte verdutzt den Kopf.
    »Hören Sie, Mister, wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Sie müssen doch selbst wissen, wer Sie sind und warum Sie zu mir gekommen sind.«
    Der junge Mann verneinte. »Ich habe einen Autounfall gehabt«, sagte er und deutete auf die kleine Wunde an der Schläfe. »Jetzt habe ich alles vergessen. Ich weiß nicht mehr, wer ich bin und wo ich wohne.«
    »Aber warum kommen Sie dann ausgerechnet zu mir? Sie müssen zur Polizei gehen. Wahrscheinlich haben Sie durch den Unfall eine zeitweilige Amnesie. So etwas gibt es. Aber das soll sich legen, wenn man etwas sieht, was man vorher im Leben gekannt hat. Ist also nicht weiter schlimm.«
    Der junge Mann sah plötzlich einen funkelnden Edelstein auf dem Tisch unter einer Lupe liegen.
    Etwas rastete in , seinem Hirn ein. Ganz seltsam und dumpf. Hastig verabschiedete er sich von Bryn.
    Er kam bis zur Haustür. Dann fiel ihm alles ganz deutlich ein.
    Der Diamant auf dem Tisch stellte die Verbindung zu seinem früheren Leben wieder her. Sein Gedächtnis
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