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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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erschöpft.
    »Was geschah dann?« fragte ich sie.
    »Er brachte mich auf ein Boot. George sollte darauf sein. Als ich die Kajüte betreten wollte, bekam ich einen Schlag auf den Kopf. Von da an weiß ich nichts mehr.«
    Wieder schwieg sie und schloß die Augen. Ich wußte genug und erhob mich langsam. Aber als ich an der Tür war, hielt mich ihre Stimme zurück.
    »Mr. Cotton, bitte, kümmern Sie sich um meinen Mann. Ich glaube bestimmt, daß er in Gefahr ist.«
    Ich nickte. Ich wollte ihr jetzt nicht weh tun und sagen, was ich über ihren Mann dachte. Aber eine Frage hatte ich noch.
    »Mrs. Stebbins, was ist Ihr' Mann eigentlich von Beruf?«
    Ein Lächeln huschte über das eingefallene Gesicht der Frau. Man merkte, daß sie auf die Beschäftigung ihres Mannes stolz war.
    »Er ist Diamantenschleifer«, sagte sie dann, »er ist ein sehr guter Diamantenschleifer.«
    ***
    Phil schob seinen Hut ins Genick zurück und blickte Lieutenant Myers fragend an.
    »Hat es besondere Umstände bei diesem Mord gegeben, Myers?«
    Der Kollege von der Stadtpolizei nickte. Aus seiner Tasche holte er ein kleines Etui. Als er es aufklappte, blickte Phil in die funkelnde Pracht eines großen Diamanten.
    »Sagen Sie bloß, der Mörder hat diesen Stein liegenlassen«, meinte Phil.
    Myers nickte. »Diesen ja. Aber sonst fehlen alle Schmuckstücke, die nachweislich in Bryns Besitz waren.«
    »Steht der Stein auf einer Fahndungsliste?«
    »Natürlich, es ist eines der Juwelen, die Jimmy Corbin gestohlen haben soll. Ihr fahndet doch nach ihm.«
    »Klar«, sagte Phil. Im gleichen Augenblick rasselte das Telefon.
    Myers ging an den Apparat und reichte den Hörer sofort an Phil weiter.
    »Ist für Sie. Mr. High ist selbst an der Strippe«, knurrte der Lieutenant.
    »Phil«, vernahm mein Freund gleich darauf die Stimme unseres Chefs. »Sind Sie in der Bowery irgendwie abkömmlich?«
    »Das läßt sich machen.«
    »Gut, dann kommen Sie auf dem schnellsten Wege zu mir. Wichtige Dienstbesprechung.«
    »Okay, Chef«, sagte Phil nur und hängte ein. Schnell verabschiedete er sich von Myers und raste wenige Augenblicke später zum Distriktgebäude zurück.
    ***
    Als wir uns meinem Jaguar näherten, hörte ich schon aus ein paar Yard Entfernung den schrillen Ruf des Funkgeräts. Ich riß die Tür auf und nahm ab.
    Mr. High war am Apparat und beorderte mich auf dem schnellsten Wege zu einer Dienstbesprechung.
    Mit quietschenden Reifen, Rotlicht und einem aufstöhnenden Harry Easton jagte mein Jaguar auf die 68. Street Ost zu.
    »Sollst du nicht zu einer Dienstbesprechung kommen?« fragte mich Harry Easton nach ein paar hundert Yard.
    »Klar — und?«
    »Warum fährst du dann derartig schnell?«
    »Wenn der Chef uns ruft, Harry, dann ist meist etwas im Busch. Es empfiehlt sich, so schnell wie möglich zu kommen.«
    ***
    Anscheinend sollte ich heute nur saure Gesichter sehen. Als ich Mr. Highs Zimmer betrat, schnitt Phil eine Grimasse wie ein Bernhardiner, dem man gerade einen besonders schönen Knochen gestohlen hat, und Mr. High trommelte nervös auf seiner Schreibtischplatte herum.
    Ich setzte mich schweigend. Der Chef begann gleich zu sprechen.
    »Vor vier Tagen haben wir Jimmy Corbin verhaftet. Wir konnten in seiner Wohnung einen Teil der Juwelen sicherstellen, die aus der Gailworthy-Sache stammen. Es war aber trotzdem bislang nicht möglich, Jimmy den Raub nachzuweisen. Er besaß ein hieb- und stichfestes Alibi. Zudem verweigerte er auch jede Aussage. Seit vier Tagen bezog er das Essen durch einen Boten aus einem Restaurant. Dazu ist er als Untersuchungshäftling berechtigt. Wir haben das Essen wiederholt überprüft, konnten jedoch nichts Verdächtiges feststellen. Gestern streute ihm aber jemand eine Prise Zyankali ins Gemüse. Jimmy wurde also in einer unserer Zellen ermordet. Mit Sicherheit wollte ihn der Täter am Sprechen hindern. Wir waren nämlich an ihm nicht nur wegen des Gailworthy-Raubes interessiert. Durch den Tip eines V-Mannes wußten wir genau, daß Jimmy die rechte Hand des ,Absahners‘ ist.«
    Ich spitzte die Ohren und beugte mich vor. Der »Absahner« galt bei uns als Verbrecherphantom, das wir schon lange vergeblich jagten. Wir hatten noch nicht einmal die geringste Ahnung, wer hinter diesem Namen stecken konnte, viel weniger brauchbare Beweise. Wir wußten nur, daß der »Absahner« ein Gangster war, der andere Verbrecher um ihre Beute prellte oder sie zu einem sehr niedrigen Preis ankaufte. Es wurde auch davon gesprochen, daß
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