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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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Chance aus, obwohl die Polizei schon in greifbarer Nähe ist?«
    »Natürlich«, brüstete sich der Verbrecher. »Dieses Boot ist mit besseren Motoren ausgerüstet als jedes Polizeiboot in ganz New York. Ich werde ohne Anstrengung entkommen können. Niemand wird mich daran hindern. Auch Sie nicht. Denn Sie werden jetzt sterben!«
    Rochvilles Finger krümmte sich langsam um den Abzug seiner Waffe. Ich sah, wie -sich seine Augen weiteten, die Pupillen gleichzeitig verengten. Es bestand kein Zweifel, er wollte abdrücken.
    Mir blieb nichts anderes übrig, ich mußte ihn anspringen, auch wenn er eine Maschinenpistole in der Hand hatte. Ich wollte mich nicht einfach von einem brutalen Gangster abknallen lassen.
    Mit einem Sprung hechtete ich mich vor. Phil handelte wieder gleichzeitig mit mir. Ich sah den grellen, orangefarbigen Blitz, der aus der Waffe auf mich zuschlug. Phils Körper wurde im Sprung herumgewirbelt. Ich spürte den Einschlag einer Kugel in meiner Schulter und einen stechenden Schmerz in der Hüfte.
    Ich sah, wie Phil auf den Boden fiel, wie sich seine Beine in der Ruderpinne des Bootes verfingen, wie die Jacht eine scharfe Wendung beschrieb und mit voller Kraft auf die Küste zu jagte.
    Dann torkelte ich auch schon gegen Rochville.
    Aber ich war noch nicht erledigt. Der rote Schleier vor meinen Augen breitete sich langsam und gemächlich aus. Noch konnte ich handeln.
    Ich hatte den Willen zu kämpfen, und der trieb mich voran. Ich merkte, wie meine Hand die Waffe Rochvilles zur Seite fegte, wie die Maschinenpistole scheppernd auf den Boden schlug und wir beide ineinandergekeilt auf die Schiffsplanken prallten.
    Meine Hände schlugen zu. Ich hörte das Stöhnen des Gangsters und wußte, daß ich ihn getroffen hatte. Das letzte, was ich wahrnahm, war das laute Heulen der Polizeiboote.
    Die Kollegen sind da, dachte ich noch. Es war irgendwie schön zu wissen, daß sie kamen.
    Dann wurde es dunkel. Ich hörte und spürte nichts mehr.
    ***
    Im Zimmer rodi es penetrant nach Äther, Karbol und anderen charakteristischen Düften eines Krankenhauses. Zuerst hörte ich nur undeutliche Stimmen an mein Ohr dringen. Dann wurden sie immer lauter.
    Plötzlich röhrte Phil dicht neben mir: »Der ist nicht bewußtlos, der hält seinen üblichen Büroschlaf.«
    Ich schlug die Augen auf und sah zunächst nur ein Netz undeutlich verwischter Farben, die langsam zu klaren Umrissen wurden.
    »Hallo, Jerry«, sagte eine warme, beruhigende Stimme.
    »Tag, Chef«, erwiderte ich und wandte ihm den Kopf zu. Ich sah die Erleichterung in seinen Augen und spürte den festen Druck seiner Hand.
    »Alles wieder okay, Jerry?«
    »Natürlich, vom Pensionsalter bin ich noch weit entfernt«, knurrte ich.
    »Daß ich nicht lache«, hörte ich Phils Stimme. Ich wandte den Kopf und blickte zur anderen Ecke des Raumes.
    Dort lag Phil in einem Krankenbett. Und nicht nur darin, sondern gleichzeitig auch in einem großen Berg Mull.
    »Schön siehst du aus«, hänselte ich ihn und ließ meine Augen belustigt über die Verbandsmumie wandern. »So habe ich mir immer einen G-man vorgestellt.«
    »Chef, reichen Sie ihm bitte einen Spiegel. Erzählen Sie ihm, daß ich schließlich schon seit zwei Tagen wieder bei Bewußtsein bin und er bis vor ein paar Minuten noch Winterschlaf gehalten hat.«
    »Ist es wirklich so lange her?« fragte ich den Chef.
    Mr. High nickte ernst.
    »Ja, Jerry, es sah nicht schön aus. Ich weiß, was auf dem Boot vorgefallen ist. Gynor hat alles gestanden. Er war der ,Absahner‘. ’Aber auch Rochville ist schuldig. Nicht nur an der Ermordung seiner Frau, sondern auch an dem Verbrechen an seinem Sohn, er hat Gynor regelrecht zu den Verbrechen verleitet, die der ,Absahner‘ auch prompt begangen hat.«
    Ich nickte. So hatte ich es mir schon gedacht. Plötzlich fiel mir etwas ein.
    »Was ist mit Stebbins, Chef? Steckt er sehr tief in der ganzen Sache drin?« Mr. High schüttelte den Kopf. »Er wird für uns als Kronzeuge auftreten. Direkt war er nicht an den Einbrüchen beteiligt. Wir rechnen damit, daß das Gericht ihm mildernde Umstände zuerkennen wird. Ach, noch etwas, die Blumen auf Ihrem Nachttisch sind natürlich nicht vom FBI.«
    »Von wem denn?«
    »Von Majorie Stebbins.«
    ENDE
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