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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt
Autoren: Volker C Dützer
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können.“
    Adrian kehrte in das Labor zurück. Adam stand unbeweglich vor dem OP-Tisch und starrte auf die leblose Eve. Wilson saß auf einem Drehstuhl in der Nähe der Tür und kaute an den Nägeln. Adrian konnte seine Angst beinahe riechen. Er gab Brad einen Wink. Wilson beäugte Adam misstrauisch und folgte Adrian auf den Gang.
    „Was ist mit ihm passiert?“, fragte Adrian leise. „War die Veränderung seiner körperlichen Erscheinung Teil des Experiments?“
    Wilson verzog das Gesicht. „Husseks verfluchte Höllenmaschine! Ich habe dem Ding von Anfang an misstraut. Es ist heimtückisch und bösartig!“
    „Wovon redest du überhaupt?“
    Wilson ahnte, dass er den Stützpunkt nicht mehr lebend verlassen würde und begann plötzlich zu reden wie ein Wasserfall.
    „Hussek und Stepford hatten je ein eigenes Büro. Mit Hussek konnte keiner länger als eine Stunde in einem Raum sein. Auf seinem Gebiet war er ein Genie, und er konnte ganz normal sein, fast charmant. Aber diese Phasen dauerten nie lange, und er bekam einen Anfall. Er schrie und tobte und zog sich dann völlig seine innere Welt zurück. Ein Autist ist ein geselliger Typ gegen Hussek. Aber wir brauchten ihn. In diesen Phasen arbeitete er am effektivsten.“
    Auf Wilson Stirn perlten Schweißtropfen. „Die Forscher in Lausanne sind Versager“, rief er erregt. „Sie werden nichts erreichen, weil sie Skrupel haben. Aber ein paar von ihnen waren richtig gut: Stepford und der deutsche Schäfer. Aber schließlich konnte ich nur Stepford und Kazaan für mein Projekt gewinnen“
    „Wieso Josua Kazaan?“, fragte Adrian.
    Wilsons Augen flackerten wie im Fiebertraum. „Kazaan kam als Praktikant nach Lausanne. Er war unglaublich talentiert und wurde bald Husseks Assistent.“ Wilson warf dem Adam-Ding einen scheuen Blick zu, aber der war ganz in Eves Betrachtung versunken. „Eines Abends kam Stepford zu mir. Husseks Computer waren von einem Virus befallen, alle Daten zerstört. Sie achteten im Labor streng darauf, von der Außenwelt abgeschirmt zu arbeiten. Es gab keine Internetverbindung nach draußen, dafür existierte ein separater Rechner. Das konnte nur bedeuten, dass wir einen Saboteur unter uns hatten.
    Esdauerte nicht lange, bis der Sicherheitsdienst herausfand, dass unser Praktikant dahinter steckte. Er war Mitglied einer obskuren Sekte, die allen technischen Fortschritt als Teufelswerk ansieht. Kazaan war nur aus einem Grund nach Lausanne geschickt worden: Um uns auszuspionieren und das Projekt scheitern zu lassen.
    Ich bot ihm an, als Husseks Assistent an einem eigenen Forschungsprojekt teilzunehmen. Er nahm begeistert an.“
    In Adrians Kopf zeichnete sich langsam ein klares Bild ab. „Als Josua aufflog, war er das beste Versuchsobjekt, das ihr bekommen konntet. Niemand würde ihn vermissen. Ich schätze mal, dass die Sektenführer keinen Alarm schlagen konnten, als Josua verschwand. Sie steckten ja selbst viel zu tief im Dreck, hab’ ich Recht?“
    Wilson nickte schwach. Sein Blick verfinsterte sich. „Du bist mir zum letzten Mal in die Quere gekommen, Sykes! Du kommst hier nicht mehr lebend raus!“
    Adrian wandte sich unbeeindruckt ab. „Vielleicht gehen wir alle drauf, Brad. Diesmal hast du dich selbst übertroffen.“
    Vom Eingang her drang Sehners Stimme in den Stollen. Adrian ging bis zu den schimmernden Lichtschranken. Er suchte nach einer Schwachstelle, aber solange er den Mechanismus nicht kannte, war es glatter Selbstmord, etwas anzufassen.
    „Was gibt es?“, rief Adrian. „Haben Sie Stepford erreicht?“
    Die Lampen auf den hohen Flutlichtmasten bildeten ein Schattenkreuz auf der Erde, in dessen Zentrum Sehner stand. Es hatte zu regnen begonnen. Im Schein der Lampen sah es aus, als ob flüssiges Silber vom Himmel fiel.
    „Stepford ist tot! Jemand hat ihn mit seinem Wagen in die Luft gesprengt!“, rief er. „Dahinter kann nur dieser Täufer stecken!“
    Adrian biss sich auf die Lippen. Außer Janson lebte jetzt niemand mehr der beteiligten Wissenschaftler des Prometheus-Projektes. Adrian bezweifelte, dass Janson genug wusste, um ihnen helfen zu können. Er war nichts weiter als ein Chirurg.
    Er kehrte in das Labor zurück. Adam stand wie ein fleischgewordener Alptraum vor der breiten Computerwand. Die gesamte Maschinerie war zum Leben erweckt. Hunderte bunte LED-Leuchten blinkten und pulsierten, riesige Lüfter rauschten und kühlten die Superrechner. Irgendwo in diesem unvorstellbaren Informationspool waren Christinas
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