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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt
Autoren: Volker C Dützer
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Gehirnmasse durch einen Computerchip zu ersetzen, um ein neues Wesen zu erschaffen? Ein Wesen, das dir gehört und deinen Befehlen gehorcht? Du bist ein solcher Narr!“
    Adam hörte verwirrt zu. Sein Blick wanderte zwischen Wilson und Adrian hin und her.
    An Adam gewandt sagte Adrian: „Nur Gott kann eine Seele schaffen.“ Er deutete auf Wilson. „Brad ist ein Stümper, er kann nur nachahmen. Und das macht er auch noch schlecht.“
    Dieunheimlichen schwarzen Pupillen verengten sich zu stecknadelgroßen Punkten. Adam verstärkte seinen Druck um Wilsons Kehle und zischte: „Seeeeeeeeeele!“
    Plötzlich begann Wilson wie irre zu lachen. „Seele? Du willst eine Seele? Du weißt ja gar nicht, was das ist!“ Er hörte auf zu lachen und schrie: „Seele? Es existiert überhaupt keine Seele, es gibt keinen Gott, der dich retten kann!“
    Brandt hatte sich nicht geirrt. Wilsons gespielte Frömmigkeit diente ihm nur als Deckmantel, um in einem von Kreationisten unterwandertem Umfeld ungestört seinen wahnsinnigen Zielen nachgehen zu können.
    „Du bist der beste Soldat, den die Menschheit je gesehen hat, du bist meine Schöpfung!“, schrie Wilson. „Du brauchst keine Seele!“
    Wilson sprudelte einen Code aus Buchstaben und Zahlen hervor, zog verwundert die Brauen zusammen, als nichts geschah und wiederholte den Code. Plötzlich veränderte sich der wütende Ausdruck seiner Augen und machte Panik Platz.
    „Sieht so aus, als ob dein Sicherheitsprogramm gerade abgestürzt ist“, sagte Adrian. „Du steckst verdammt tief im Dreck, würde ich sagen!“
    Vorsichtig schob er die Magnum mit dem Absatz zur Seite, bis sie dicht hinter seinem Fuß lag.
    „Dein genialer Schöpfungsplan geht nicht auf, weil er nämlich an einem groben Konstruktionsfehler leidet!“
    Wilson wand sich unter dem Griff von Adams Klaue, aber er hatte keine Chance, sich zu befreien.
    „Du hast geglaubt, du brauchst nur das Gehirn eines Menschen neu zu programmieren, um ihn zu deinem gehorsamen Dienerzu machen, nicht wahr? Aber so funktioniert das nicht.“
    Adrian blickte auf Eve - Eve, die alle Eigenschaften besaß, die auch Christina gehabt hatte, und die nach und nach immer deutlicher zu Tage traten.
    Der Blue-Q-Chip in ihrem Kopf besaß eine Form von Intelligenz und Logik, war aber trotzdem nichts weiter als ein geniales Grundprogramm. Ebenso wenig wie Wilson konnte er etwas Neues erschaffen. Der intelligente Chip nahm das, was vorhanden war und spielte damit, entwickelte es weiter auf der Grundlage dessen, was er vorfand und verstärkte die natürlichen Eigenschaften seines Wirtes. Und ebenso wie bei Eve bahnten sich diese Eigenschaften bei Josua Kazaan ihren Weg.
    Schlagartig wurde Adrian klar, was Sehners Erkenntnisse bedeuteten: Der kleine Josua hatte seine Mutter an einen Dämon verloren, der in ihrem Kopf gewütet hatte. Auf eine perverse Art und Weise wiederholten sich die Erlebnisse seiner Kindheit. Adam musste die verzweifelte Hoffnung hegen, Brad Wilson könne dies verhindern, indem er Eve zu neuem Leben erweckte.
    Wilson leierte gebetsmühlenhaft den Sicherheitscode herunter. Das Josua/Adam-Ding verstand offenbar kein Wort von Wilsons Geplärr. Es stieß ein wütendes Fauchen aus und hob ihn mit einer Hand an der Kehle hoch, als wiege er nicht mehr als ein Stofftier. „Eeeeeeeeve! Mach sie wieder lebendig!“
    Adrian bückte sich blitzschnell, hob die Pistole auf und steckte sie hinten in den Hosenbund.
    „Lass mich nach ihr sehen, ich bin Arzt!“ Er ging langsam aufden Operationstisch zu. Seine Hände waren ausgestreckt, die Handinnenflächen nach oben gerichtet.
    Adrian untersuchte Eve mit zitternden Fingern. Wenn seine Hoffnung ihn trog, würde er hier zusammen mit Wilson und Janson sterben. Aber wenn Eve nicht mehr lebte, war ihm das gleichgültig.
    Seine Finger ertasteten einen flachen, kaum spürbaren Puls. „Sie lebt“, sagte er erleichtert. Er drehte sich zu Wilson um. „Hilf ihr!“
    Wilson zappelte in Adams Klaue. „Laß mi…uaar….“, würgte er hervor.
    „Lass ihn runter“, sagte Adrian. „Er wird uns helfen.“ Nach einer Pause fügte er hinzu: „Weil er sonst nämlich sterben wird.“
    Adam ließ Wilson wie einen Sack Mehl fallen. Brad kroch panisch aus der Reichweite von Adams überlangen Armen.
    „Also?“, fragte Adrian lauernd.
    „Wir haben beiden ein Sicherheitsprogramm eingebaut“, sagte Wilson heiser. „Als sie aus dem Labor flohen, wurden ihre Erinnerungen gelöscht, nur die lebenswichtigen
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