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Ein Hauch von Schokolade

Ein Hauch von Schokolade

Titel: Ein Hauch von Schokolade
Autoren: Sita Torasi
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    „Ein Hauch von Schokolade“ von Sita Torasi
    herausgegeben von: Club der Sinne, PF 16 01 02, 10337 Berlin, Juni 2008
    zitiert: Torasi, Sita: Ein Hauch von Schokolade, 1.Auflage
     
     
    Copyright © Club der Sinne, 10337 Berlin, 2008
    Satz: Club der Sinne, 10337 Berlin
    Coverfoto: Sandra Neumann, www.libertina.de
    Covergestaltung: Club der Sinne
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Ein Hauch von Schokolade
    Neues aus dem „Butterfly“
    Von Sita Torasi
     
     
     
    Frustriert schob Gabriela den Terminkalender in die oberste Schublade ihres Arbeitsplatzes hinter dem Anmeldeschalter. Es war einfach ungerecht!
    Ständig war sie von Damen umringt, die mit erwartungsvollem Blick das „Butterfly“ betraten und es Stunden später mit glänzenden Augen wieder verließen. Die meisten Kundinnen ließen sich sofort einen neuen Termin geben, manche kamen sogar mehrmals die Woche.
     
    Schon lange sehnte sich Gabriela danach, auch einmal in den Genuss einer Behandlung zu kommen. Am liebsten von Anthony.
    Immer, wenn sie ihn durch die Gänge gehen und in einem der Behandlungsräume verschwinden sah, folgte ihr Blick seinem muskulösen Körper und sie wünschte sich, mit der Dame die ihn erwartete, tauschen zu können.
    Seine dunkle Haut stand in starkem Kontrast zu seiner weißen Kleidung und das fand Gabriela außerordentlich sexy. Er erinnerte sie immer an heiße Schokolade mit einer Haube aus Sahne. Unwillkürlich leckte sie sich über die Lippen und ihr Herz klopfte schneller. Ob er so lecker schmecken würde wie dieses himmlische Getränk? Wie gern würde sie das einmal testen. Doch zum einen wusste sie nicht, wie ihr Kollege reagieren würde, wenn sie plötzlich als Kundin vor ihm stand und zum anderen fehlte ihr ganz einfach das Geld für dieses Abenteuer.
    „Hallo Gabriela, ist Anthony schon da?“
    Gabriela sah auf und direkt in das Gesicht dieser blonden Schönheit namens Cindy. Ausgerechnet die wollte Anthony! Gabriela musste sich zusammenreißen, um sich ihren Unmut und ihren Neid nicht anmerken zu lassen.
    „Einen Augenblick noch, ich bringe Sie gleich in den Salon 3.“
    In Gedanken überschlug sie ihre Ersparnisse, holte gleichzeitig den Terminkalender hervor und überflog Anthonys Termine. Sie musste es einfach tun, egal was ihre Finanzen dazu sagten. Freitagabend, der letzte Termin war noch frei – das passte einfach perfekt. Wie in Trance schrieb sie einen Fantasienamen ein, so würde niemand erkennen, wer sich hinter der Kundin verbarg.
    Dann stand Gabriela auf und geleitete die blonde Cindy zu ihrem Termin.
     
    Endlich Freitag! Die letzten Tage hatten sich endlos wie Kaugummi lang gezogen.
    Gabriela hatte sich an diesem Morgen besonders viel Mühe mit ihrem Make-up gegeben und außerdem hatte sie sich für diesen Anlass leuchtend rote Dessous gekauft. Diese warteten in ihrer Tasche darauf, endlich getragen zu werden.
    Eine Stunde vor dem so sehnlich erwarteten Termin verschwand Gabriela in der Damenumkleidekabine, um sich frisch zu machen und umzuziehen. Bei einem Blick in den Spiegel sah sie die hektischen roten Flecken, die sich vor Aufregung auf ihrem Hals breitgemacht hatten, aber auch, dass der Ausdruck ihrer Augen denen der erwartungsfreudigen Kundinnen aufs Haar glich. Ihre roten Flecken überdeckte sie mit einer Schicht Puder und zog ihre Lippen mit dem neuen kussechten Lippenstift nach. Was würde Anthony dazu sagen, wenn er entdeckte, dass sie sein Termin war? Plötzlich fürchtete sich Gabriela davor, er könne sie abweisen. Dabei hatte sie alles Geschäftliche erledigt und die horrende Summe für ihr Abenteuer bereits gezahlt. Also musste er darauf eingehen, er konnte schließlich keine Kundin abweisen, weil sie ihm nicht gefiel oder eben, weil sie seine Kollegin war.
    Erst fünf Minuten vor ihrem Date, wie sie es insgeheim nannte, fiel Gabriela ein, die Kollegen könnten bemerken, dass sie diejenige welche war. Doch nun war es zu spät, sie konnte keinen Rückzieher mehr machen – oder doch? Sie bekam Angst vor ihrer eigenen Courage.
    Ein Blick auf ihre Armbanduhr zeigte ihr, dass Anthony bestimmt schon warten würde. Sollte sie – oder sollte sie nicht?
    „Gabriela“, Anthonys Stimme schreckte sie auf. „Meine Kundin ist noch nicht da. Hat sie abgesagt?“
    „Sie wird gleich hier sein“, versicherte Gabriela und hoffte, er würde ihre Unruhe nicht bemerken.
    „Okay, dann gehe ich noch schnell einen Kaffee trinken. In fünf Minuten bin
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