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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod
Autoren: A.F.Morland
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Bagugor und Axmarpho lebten nicht mehr. Tony Ballard und seine Freunde hatten die Jäger vernichtet, und um ein Haar hätten sie auch Calarb erledigt. Mit viel Glück war es dem Teufel gelungen, sich in Sicherheit zu bringen. [1]
    Und nun befand sich Calarb in der Hölle.
    Er hatte einen weiten Weg hinter sich, war einst ein mächtiger und gefährlicher Teufel gewesen, der lange vor Loxagon schon die Absicht gehabt hatte, Asmodis zu entthronen. Doch das war bisher noch keinem gelungen.
    Alt, kraftlos und mumifiziert hatte Calarb die Erde erreicht. Nachdem er sich die Seelen von drei Menschen einverleibt hatte, blühte er auf.
    Wiedererstarkt wollte er den Höllenfürsten entmachten. Tony Ballard und seinen Freunden hatte er den Mund mit der Zusicherung wäßrig gemacht, den Rückzug des Bösen von der Erde zu befehlen, sobald er das Zepter in der Hölle schwang, doch sie glaubten ihm nicht. Wenn Calarb erst mal wußte, wie die Macht schmeckte, würde er das Böse von nirgendwo zurückziehen, das stand für sie fest, und deshalb setzten sie alles daran, um ihm den Garaus zu machen.
    Ob sie ihr Ziel erreicht hatten, wußten sie nicht, denn Calarb hatte sich in der magischen Glocke, die Axmarpho und Bagugor geschaffen hatten, aufgelöst, nachdem er die neue Kraft abgegeben hatte.
    Mr. Silver zerstörte die Glocke zwar, aber ob dabei Calarb mit draufgegangen war, wußte niemand.
    Aber er hatte überlebt - und er war nur äußerlich verfallen. Nun, auf sein Äußeres legte er keinen Wert. Es war eine gute Tarnung, konnte so bleiben. Niemand wäre auf die Idee gekommen, ihn für gefährlich zu halten. Sein Körper war dünn, er hatte einen Hals, der wie ein Besenstil aussah. Arme und Beine schien er sich von einer Spinne geliehen zu haben. Der schorfige Mund war ein großes, schwarzes Loch, aus dem die Zunge wie ein grauer Lappen hing. Um ein Wesen, das so erledigt aussah, scherte sich in der Hölle niemand.
    Selbst Asmodis hätte seinen einstigen Widersacher heute nicht mehr erkannt, so sehr hatte sich Calarb verändert, und an diesem traurigen, häßlichen Aussehen wollte er festhalten.
    Unerkannt zog Calarb durch die vielschichtige Hölle, auf der Suche nach »Kraftnahrung«, die er sich gierig einverleibte und die ihn immer stärker machte, ohne daß sich an seinem schwächlichen Äußeren auch nur das geringste veränderte.
    Sein Ziel, Asmodis zu entmachten, rückte wieder näher. Ja, er war ihm noch nie so nahe gewesen. Klug und gerissen hatte er es diesmal eingefädelt.
    Niemand vermutete ihn hinter dem, was geschah. Die Erleuchtung war ihm im Gebiet der brennenden Steine gekommen. Es waren lebende Steine. Sie bildeten eine Flammenkolonie und hatten sogar einen Anführer. Lephas hatte er geheißen.
    Den hatte Calarb getötet und gefressen. Seither brannte das Feuer des Feindes in ihm und machte ihn so stark, wie er nie zuvor gewesen war. Und die neue Verbindung ermöglichte ihm den Blick in eine geistige Dimension, die voll von magischen Formeln war, derer sich nur wenige Höllenwesen bedienen konnten.
    Calarb machte sich um seine Zukunft keine Sorgen mehr. Die lange Flucht war zu Ende, gehörte einer Vergangenheit an, an die er sich nicht erinnern wollte. Sein Blick war nach vorn gerichtet, auf den Höllenthron, auf dem er schon bald sitzen würde.
    ***
    Wir freuten uns, daß Noel Bannister wieder ganz der alte war, noch dazu, wenn man bedachte, wie schlecht es um ihn gestanden hatte… [2]
    Er hatte einige Tage lang unsere Gastfreundschaft genossen, doch heute würde er in die Staaten zurückkehren. Er leitete drüben eine Mini-Abteilung, die sich mit Aufgaben befaßte, die nicht in den »normalen« Rahmen paßten.
    Mr. Silver machte uns darauf aufmerksam, daß Noels Flugzeug nicht auf ihn warten würde.
    Der große Abschied fand in meinem Haus statt, das hatte sich unser Freund so gewünscht. Damit es auf dem Flugplatz keine Überschwemmung gab, wenn der Trennungsschmerz uns packte und wir alle gleichzeitig losheulten, wie Noel befürchtete.
    »Du willst dir nur das blamable Freudengelächter ersparen, das wir anstimmen, wenn du endlich wieder verschwindest. Denkst du, wir durchschauen dich nicht?« frotzelte Mr. Silver.
    »Euch kann man wirklich nichts vormachen«, feixte Noel Bannister. Dann wurde er ernst und reichte dem Hünen mit den Silberhaaren die Hand. »Danke für alles, Großer. Ohne deine Hilfe hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft.«
    »Ach was, Unkraut vergeht nicht«, erwiderte der
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