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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod
Autoren: A.F.Morland
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wie eine Verbrecherin, ist mir unerträglich, Mort.«
    »Sie wird da nicht lange bleiben. Nun mußt du dir einen Anwalt nehmen und aufzeigen, daß deine Ex-Frau ihre Sorgepflicht auf das sträflichste vernachlässigt hat. Dann darf Philomena zu dir ziehen.«
    »Sie wird mich hassen, wenn sie erfährt, daß ich ihre Clique hochgehen ließ.« Broughton nahm eine niedergeschlagene Haltung an.
    »Philomena wird irgendwann begreifen, daß du ihr damit einen unschätzbaren Dienst erwiesen hast«, sagte der Inspektor.
    »Ich danke dir für deine Hilfe, Mort.« Broughton legte auf. Seine Gefühle waren im Widerstreit. Er warf einen Blick auf die elektrische Wanduhr und sagte sich, daß er an seinen Platz zurückkehren müsse.
    Er begab sich zuvor nur noch rasch auf die Toilette.
    Als er sich die Hände wusch und einen prüfenden Blick in den Spiegel warf, traute er seinen Augen nicht, denn es stand jemand hinter ihm: ein Skelett in einer nachtschwarzen Kutte!
    ***
    Gepäck hatte Noel Bannister keines, schließlich hatten wir ihn eingeschlossen in einer Säule nach London gebracht. Eine Zeitlang hatten mich starke Zweifel geplagt, ob wir ihn aus diesem steinernen Gefängnis herausholen können würden, und nun freute ich mich mit ihm, daß es uns gelungen war.
    Wir holten sein Ticket vom PanAm-Schalter.
    »Bleibt noch Zeit für einen Drink«, sagte er. »Komm, ich lade dich ein.«
    Wir bestellten zwei Capuccino. Auf Bildschirmen in unserer Nähe wurde angezeigt, welche Maschinen demnächst starten oder landen würden. In Kürze würde der Jet aus Chicago eintrudeln.
    »Flugplätze haben eine eigenartige Atmosphäre«, stellte Noel fest. »Ich spüre das immer wieder, obwohl ich schon so oft geflogen bin.« Er sprach über seine Pläne, die er angehen würde, sobald er wieder in den Staaten war. »Die Schonzeit ist vorbei«, sagte er lächelnd. »Jetzt geht’s mit Volldampf weiter.«
    »Wie man es von dir gewöhnt ist«, gab ich zurück. Als ich meinen Capuccino getrunken hatte, wurden die Passagiere, die nach Washington fliegen wollten, zum Boarding aufgerufen. Ich zeigte auf den Monitor. »Die haben Sehnsucht nach dir.«
    »Dann wollen wir sie nicht warten lassen.« Noel erhob sich, und wir verließen das Flughafenrestaurant.
    ***
    In der Maschine, die aus Chicago kam und sich im Landeanflug befand, saß der Parapsychologe Professor Lance Selby, ein gutaussehender Mann mit großen, gutmütigen Augen und der Andeutung von Tränensäcken darunter. Sein dunkelbraunes Haar begann an den Schläfen leicht grau zu werden, doch das störte nicht. Im Gegenteil, es machte ihn für das weibliche Geschlecht erst richtig interessant.
    Während der langen Flugzeit hatte er sich mit seiner bezaubernden blonden Nachbarin angefreundet. Sie hieß Afton Gunn und war ein offenes, nettes Mädchen, sehr hübsch und sehr jung.
    Seit sie wußte, welchen Beruf Lance Selby hatte, war sie von ihm geradezu fasziniert. Sie trug ein dunkelgrünes Reisekostüm und einen Rollkragen, der sich nicht »würgend« um ihren Hals legte, sondern sich sanft an ihn schmiegte.
    Afton war ungemein wißbegierig, und Lance Selby beantwortete bereitwillig ihre Fragen. Einige amüsierten ihn wegen ihrer naiven Tendenz.
    Er fand sie sehr sympathisch und fühlte sich zu ihr stark hingezogen. Und zwar in einer Form, gegen die Oda nichts einzuwenden hatte.
    Er und Oda waren einst ein Paar gewesen. Der Parapsychologe und die weiße Hexe. Aber die körperliche Gemeinsamkeit war ihnen nicht lange gegönnt. Das Schicksal hatte grausam zugeschlagen: Lance Selby war gestorben und hatte seine Seele verloren, und zur gleichen Zeit hatte Oda durch die Hand des Jägers der abtrünnigen Hexen ihren Körper verloren. Ihre Seele und sein Körper waren eine einzigartige Verbindung eingegangen. Getrennt konnten sie nicht existieren. Nur gemeinsam konnten sie leben. Somit waren sie das ungewöhnlichste Paar, das es auf der Welt gab. Und seither standen Lance Selby Odas Hexenkräfte zur Verfügung.
    Für jene, die den PSI-Professor nicht so gut kannten, schien er das Leben eines Einsiedlers zu führen. In Wirklichkeit aber war er nicht allein.
    Er hatte immer noch Oda - wenngleich sie auch nicht mehr zu sehen war.
    Hin und wieder reagierte die weiße Hexe mit Eifersucht, wenn sich eine schöne Frau an Lance heranzumachen versuchte. Gegen Afton Gunn hatte sie hingegen nichts. Eine ehrliche Freundschaft mit diesem jungen Mädchen strebte auch Oda an.
    »Gleich sind wir unten«, sagte Lance
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