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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod
Autoren: A.F.Morland
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fauchte er. »Du hast es nicht mehr mit Cuvin oder Troggan zu tun! Hüte deine Zunge!«
    Calarb hob den Kopf und sah den kriegerischen Teufelssohn durchdringend an. »Willst du dich mit dem neuen Herrscher der Hölle anlegen? Das wäre sehr unklug von dir, denn eigentlich brauche ich dich nicht mehr. Um Asmodis den Extrakt der schwarzen Wurzel einzuflößen, brauchte ich jemanden, dem er vertraute, der ganz nahe an ihn herankam, doch nun bist du für mich nicht mehr wichtig. Wenn du nicht bereit bist, auf meine Linie einzuschwenken und mir zu gehorchen, bist du Ballast für mich, den ich abwerfen muß. Also entscheide dich schnell - und entscheide dich richtig!«
    »Scheint so, als würden wir nicht zusammenpassen«, knurrte Loxagon.
    Calarb rechnete damit, daß der Teufelssohn ihn angreifen würde. Er bereitete sich insgeheim darauf vor. Mit einer vernichtenden Attacke wollte er sich des mißliebigen Verbündeten entledigen. Irgendwann wäre diese Entscheidung auf jeden Fall fällig gewesen. Es paßte gut in Calarbs Pläne, Loxagon jetzt schon abzustoßen, denn der Teufelssohn hätte nie aufgehört, sich als rechtmäßiger Nachfolger Asmodis’ zu sehen und sich um den Höllenthron betrogen zu fühlen.
    Auf dem zweiten Platz hätte Loxagon sowieso nur einen günstigen Zeitpunkt abgewartet, ihn zu entthronen.
    »Ich glaube auch, daß es besser ist, wenn wir uns trennen«, sagte Calarb rauh.
    »Aber ich will nicht alles aufgeben.«
    »Du forderst den Kampf?«
    Zu Calarbs Erstaunen schüttelte Loxagon den Kopf. »Nein, Calarb. Ich möchte behalten, was ich habe, und ich will mich bemühen, dir ein gehorsamer Untertan zu sein. Die Macht, die du mir zugesichert hast, genügt mir. Ich muß nicht ganz an der Spitze stehen, kann mich mit dem Machtzuwachs, den wir vereinbart haben, bescheiden. Verzeih mir meine Unbeherrschtheit. Ich bin deine starke rechte Hand, und wenn du der Meinung bist, daß wir den entschei denden Schritt tun sollten, werde ich dich dabei unterstützen.«
    Verwundert musterte der mumifizierte Teufel Asmodis’ Sohn. Mit einem solchen Rückzieher hatte er nicht gerechnet. Loxagon hatte Angst vor ihm!
    Der Teufelssohn hatte begriffen, daß er nicht stark genug war, um ihn zu besiegen, deshalb hatte er klein beigegeben. Mit einem solchen Loxagon an der Seite konnte Calarb seine Position rasch festigen.
    Deshalb nahm er die Entschuldigung an. »Dein Glück, daß du dich rechtzeitig besonnen hast!« sagte er streng. »Aber noch einmal lasse ich dir so etwas nicht durchgehen!«
    »Es wird sich nicht wiederholen«, versprach der Teufelssohn.
    Calarb nickte gönnerhaft. »Dann laß uns jetzt aufbrechen.«
    Er ging an Loxagon vorbei, der Teufelssohn zog sein Schwert, ohne daß es ihm auffiel, trat an ihn heran und stach blitzschnell und mit großer Kraft zu.
    Die Klinge durchdrang den dürren Leib des mumifizierten Teufels. Calarb starrte entsetzt auf die Schwertspitze, die aus seiner grauen Brust ragte.
    Die Magie in ihm brachte die Klinge zum Glühen. Wenn es ihm gelang, das Metall zu schmelzen, blieb er am Leben, deshalb röchelte er hastig eine starke magische Formel, die Loxagon erst entkräften mußte.
    Wenn dem Teufelssohn das gelang, war Calarb verloren…
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 186 »Seelenjagd«
    [2] Siehe Tony Ballard Nr. 192 »Das Monster in mir«, und folgende
    [3] Siehe Tony Ballard Nr. 183 »Die Hexe und die Bestie«
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