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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod
Autoren: A.F.Morland
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Asmodis’ Sohn trennen und nur noch allein herrschen.
    Vorläufig brauchte er Loxagon aber noch, und er ließ ihn in dem Glauben, daß das immer so sein würde.
    Daß auch der kriegerische Teufelssohn geheime Pläne hatte, ahnte Calarb nicht. Nie wäre Loxagon dieses Bündnis eingegangen, wenn für ihn nicht von Anfang an klar gewesen wäre, daß er dadurch aus Asmodis’ Schatten hervortreten konnte.
    Er hatte sich lange genug mit dem zweiten Platz begnügt. Die Nummer eins sollte deshalb in Zukunft weder Asmodis noch Calarb, sondern Loxagon heißen, wie es schon immer sein Wunsch gewesen war.
    ***
    Lance Selby kehrte mit einer Sechserpackung Coca Cola zurück. »Das wäre wirklich nicht nötig gewesen«, sagte Afton Gunn. »Ich hätte auch irgend etwas anderes getrunken.«
    Der Parapsychologe schmunzelte. »Der Wunsch meiner Gäste ist mir Befehl. Ich hoffe, Sie haben sich nicht gelangweilt, während ich weg war.«
    »Keineswegs.«
    Afton erinnerte sich an ihre Ankunft auf dem Heathrow Airport. Sie sprach über die vertauschten Koffer und erwähnte den geheimnisvollen Kristall, den sie zu Hause entdeckt hatte.
    Als sie erzählte, daß sie mit Hilfe des Kristalls ihren Vater abhören konnte, fragte Lance Selby: »Wo ist der Kristall?«
    »Ich habe ihn bei mir«, antwortete das blonde Mädchen. »Sie sind Parapsychologe. Ich dachte, er würde Sie interessieren.«
    »Ihre Annahme ist richtig, Afton.«
    »Vielleicht gelingt es Ihnen, sein Geheimnis zu ergründen.«
    »Na, mal sehen«, sagte Lance.
    Als Afton den Kristall auf den Tisch stellte, spürte Lance Selby sofort die mysteriöse Strahlung, die davon ausging. Oda stellte in seinem Innern »die Haare auf«. Der Geist der weißen Hexe machte ihn auf eine feindliche Magie aufmerksam.
    Afton Gunn musterte ihn gespannt. »Irgend etwas behagt Ihnen nicht, das sehe ich Ihnen an. Es hängt mit dem Kristall zusammen. Habe ich recht?«
    »Besser, Sie behalten diesen Kristall nicht.«
    Das Mädchen sah ihn überrascht an. »Droht mir davon Gefahr?«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit ausschließen.«
    »Warum wurde mir dieses Ding untergeschoben, Lance?«
    Der Parapsychologe zuckte die Achseln. »Das weiß ich noch nicht, aber ich werde versuchen, es herauszufinden.«
    »Müssen Sie so etwas wie einen magischen Code knacken, um den Schleier des Geheimnisses lüften zu können?«
    »In etwa«, antwortete Lance Selby und konzentrierte sich auf den Kristall, während er seine Handflächen an den mysteriösen Gegenstand heranführte, ohne ihn zu berühren.
    Er umschloß den Kristall auf Distanz. Afton war so aufgeregt, daß sie merklich schneller atmete, und ihre Wangen waren gerötet. Oda schuf zwischen Lance Selbys Händen ein Kraftfeld, das auf den Kristall einwirkte. Wie aus Granit gehauen wirkte das Gesicht des Parapsychologen in diesen Augenblicken. Eine bleierne Stille lastete im Raum. Selby starrte auf die oftmals gebrochene Oberfläche des Kristalls. Er spürte, daß dieser Gegenstand mit jemanden in Verbindung stand, und dessen Abbild wollte er in dem glänzenden Ei erscheinen lassen.
    Zuerst war da nur ein schwarzer Strich, der sich bewegte. Er tänzelte, schlug Wellen und kreiselte. Afton Gunn beobachtete fasziniert, was geschah.
    Die Hexenkraft versuchte den Strich auseinanderzuziehen, wollte aus ihm eine Fläche machen. Noch gelang es nur in kärglichen Ansätzen, aber der Parapsychologe ließ nicht locker.
    Seine Hände zitterten, und die Anstrengung trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Er keuchte gepreßt und komprimierte die unsichtbare Kraft zwischen seinen Händen.
    An mehreren Stellen verbreiterte sich der Strich, und schließlich wurde er für Sekundenbruchteile zu einer Gestalt. Über Aftons Lippen kam ein heiserer Laut, als sie im Kristall ein Skelett erblickte, das in eine schwarze Kutte gehüllt war. Die Erscheinung ließ sich nicht festhalten, fiel in sich zusammen, löste sich auf. Nicht einmal der Strich blieb. Lance Selby atmete schwer aus, legte die Hände flach auf den Tisch und lehnte sich zurück. Langsam entspannte er sich.
    Afton schaute ihn an. Ihre Lider flatterten. »Was…was war das, Lance? Haben Sie diese Erscheinung geschaffen? Oder gibt es dieses grauenerregende Skelett tatsächlich?«
    »Leider ja. Das war einer unserer Erzfeinde: Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern. Sie sind ihm schon mal begegnet.«
    Afton wurde blaß. »Dieser Horrorgestalt?«
    »Er muß dieser Zollbeamte auf dem Flugplatz gewesen sein.«
    »Das ist ja
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