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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod
Autoren: A.F.Morland
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Gunns Ansichten nicht immer mit den meinen decken«, sagte der Sekretär. »Wenn ich ehrlich sein soll - ich hoffe, Sie hinterbringen es meinem Brötchengeber nicht -, finde auch ich, daß Henry Gunn seine Tochter nicht richtig behandelt, aber was soll ich tun? Er bezahlt mich nicht dafür, daß ich ihm diesbezüglich Ratschläge gebe.«
    Palmer überlegte fieberhaft, wie er seinen Auftrag ausführen sollte. Er brauchte ein Alibi.
    Dieser Barkeeper würde später aussagen, daß er mit Lance Selby zusammen gewesen war. Also mußte es jemanden geben, der beschwor, daß er zur Tatzeit woanders war.
    Tracy Brubacker! Sie würde das tun. Er brauchte nur ein paar Scheine knistern zu lassen, und schon rasselte sie herunter, was er ihr sagte. Auf Tracy konnte er sich verlassen - wenn er mit dem Geld nicht geizte.
    Palmer wies mit einer einladenden Handbewegung auf den Hocker neben sich. »Nun kommen Sie schon, Professor…«
    »Gunn hat Sie gekauft, nicht wahr?« unterbrach der Parapsychologe den Sekretär.
    »Quatsch. Ich arbeite für ihn.«
    »Bezahlt er Sie gut?«
    »Sehr gut sogar«, antwortete Palmer.
    »Geld bedeutet Ihnen wohl sehr viel.«
    »Ohne Geld kommt man nicht weit«, erwiderte Palmer, der nicht wußte, worauf Lance Selby hinaus wollte.
    »Wie steht es mit Gold?« fragte der Parapsychologe. »Mögen Sie auch Gold?«
    Palmer lachte blechern. »Ich wollte, ich hätte einen Kofferraum voll davon.«
    Der Parapsychologe öffnete den Mund, und Palmer und der Barkeeper sahen etwas auf seiner Zunge glänzen. Metall.
    Gold!
    Flüssiges Gold auf Lance Selbys Zunge!
    Schon wieder ein Zauber! schoß es dem Sekretär durch den Kopf.
    »Da hast du Gold!« knurrte der Parapsychologe aggressiv. »Krepier daran!«
    Er spuckte dem Sekretär den Goldbatzen ins Gesicht. Glenn Palmer brüllte auf. Der Goldtropfen spritzte nach allen Seiten auseinander, bedeckte das ganze Gesicht des Mannes.
    Eine schmerzhafte Hitze peinigte Palmer, der eine goldene Maske zu tragen schien.
    Charlie stand diesem tödlichen Phänomen wie gelähmt gegenüber.
    Palmer sprang schreiend vom Hocker, torkelte, drehte sich im Kreis. Der Sekretär hatte ein grell strahlendes goldenes Sonnengesicht, dessen Züge allmählich zerflossen.
    Die Nase wurde breit und flach. Flüssiges Gold rann über die Wangen. Das goldene Gesicht war ständig in Bewegung.
    Der goldene Tod bereitete seinem Leben ein Ende. Er fiel gegen den Tresen -und verlor den Kopf!
    Die goldene Kugel rollte auf Charlie zu. Der Barkeeper sprang aufschreiend zurück. Die Sonne fiel ihm vor die Füße, zerplatzte mit einem dumpfen Knall und war nicht mehr vorhanden.
    Und vor dem Tresen lag eine Leiche ohne Kopf.
    ***
    Loxagon und Calarb standen einander reglos gegenüber. Der mumifizierte Teufel verzog sein aschgraues Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Troggan dachte, wir wären Feinde. Wer hat Asmodis verraten, daß ich hier bin?«
    »Ein Echsen-Teufel hat dich gesehen«, antwortete Loxagon. »Er hatte nichts Eiligeres zu tun, als es meinem Vater zu berichten, und Asmodis schickte die grünen Jänger.«
    »Du hättest nicht einzugreifen brauchen. Cuvin und Troggan hatten keine Chance gegen mich. Ich hätte an der Spitze der schwarzen Macht nichts verloren, wenn ich diesen grünen Teufeln nicht gewachsen wäre.«
    Loxagons Miene verfinsterte sich. Niemand wußte, daß er sich heimlich mit Calarb gegen seinen Vater verbündet hatte.
    Von Calarb stammte die Idee, Asmodis erkranken zu lassen!
    Gift war schuld an der erbärmlichen Schwäche des Höllenfürsten. Der Extrakt einer seltenen, fast unbekannten schwarzen Wurzel - von Calarb magisch angereichert - sorgte dafür, daß Asmodis sich so elend fühlte.
    Niemand kam so nahe an den Herrscher der Hölle heran wie Loxagon, deshalb hatte ihm Calarb ein Bündnis angeboten. Um den kriegerischen Teufelssohn zu ködern, hatte Calarb versprochen, ihm mehr Macht zu übertragen, aber auf dem Höllenthron würde Loxagon nicht sitzen.
    Loxagons neuer Platz würde eine halbe Stufe unter Calarb sein.
    Der mumifizierte Teufe! hatte mit einem zähen Verhandlungsgespräch gerechnet, doch Loxagon war überraschend leicht zufriedenzustellen gewesen. Es gab kein langes Ringen um gewisse Vormachtstellungen. Was Calarb anbot, sagte Loxagon offenbar zu, deshalb wurden sie sich rasch einig.
    Der mumifizierte Teufel sah Loxagons Beteiligung an der Führung der Hölle allerdings nur als Zwischenlösung an. Sobald er sicher genug auf dem Thron saß, würde er sich von
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