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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod
Autoren: A.F.Morland
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wollte aus Tucker Peckinpahs und Morron Kulls Schatten hervortreten, wollte derjenige sein, der Lance Selby das Leben nahm. Dieser Tat wollte er sich in Zukunft rühmen können, deshalb wartete er voller Ungeduld auf das Eintreffen des Parapsychologen, mit dem ihn absolut nichts verband. Peckinpah war ja noch derselbe, war besessen, wurde vom Bösen gelenkt, während er, Cruv, ausgetauscht worden war.
    Nalphegar hatte ihn nach dem Original geschaffen, das auf einem Tafelberg in der Hölle schmachtete und von dort nie mehr zurückkehren konnte.
    Cruv betrachtete seinen Stock, diese getarnte Waffe, die Lance Selby zum Verhängnis werden sollte.
    »Rufus hat gute Vorarbeit geleistet«, sagte Morron Kull zufrieden.
    »In einer solchen Situation befand sich Lance Selby noch nie.« Tucker Peckinpah lächelte hämisch. »Von der Öffentlichkeit zum Mörder gestempelt, von der Polizei gejagt, entwurzelt… Er weiß nicht, wohin er sich wenden soll. Ich bin der einzige Rettungsanker, denkt er…«
    »In Wirklichkeit aber wird hier eine Falle zuschnappen, die für ihn und die weiße Hexe der Anfang vom Ende ist«, knurrte Morron Kull und begann sogleich mit den Vorbereitungen.
    »Er wird der erste sein, der erfährt, auf welcher Seite wir tatsächlich stehen«, sagte Cruv.
    »Aber er wird uns mit seinem Wissen nicht schaden können«, stellte Kull mit grausamer Genugtuung fest.
    »Wird langsam Zeit, daß er eintrifft!« Cruv wetzte im Sessel ungeduldig hin und her.
    »Ich habe ihm geraten, vorsichtig zu sein und nichts zu überstürzen«, sagte Peckinpah. »Daran hält er sich, und das ist auch in unserem Sinn. Es wäre nicht erfreulich, wenn er kommt und einen Rattenschwanz von Polizisten hinter sich herzieht.«
    Cruv stand auf und begab sich zum Fenster. Er wollte der erste sein, der Lance Selby sah.
    ***
    Eine Frau nahm Afton Gunn bis Basingstoke mit. Zehn Minuten später saß das blonde Mädchen in einem Klein-Lastwagen neben einem alten, gutmütig wirkenden Mann, der ihr seine lange Lebensgeschichte erzählte.
    Sie hörte ihm nur mit halbem Ohr zu, beschäftigte sich in Gedanken mit ihrer Tante in Plymouth, die sie vorwarnen mußte. Als der alte Mann tankte, benützte Afton die Gelegenheit, um die Schwester ihrer Mutter anzurufen.
    Bange hoffte sie, daß sie zu Hause war.
    Als sie die verschlafene - aber dennoch bekannte - Stimme hörte, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Sie sagte nicht viel, nur, daß sie kommen würde, daß sie Hilfe brauchte, und daß ihr Vater nicht wissen dürfe, wo sie war.
    Da Tante Dru ihren Schwager nicht mochte, bestand keine Gefahr, daß sie ihn informieren würde. Sie sagte, sie freue sich auf Afton.
    Dann hängte das Mädchen ein und kehrte zu dem Klein-Lkw zurück, in dem der alte Mann bereits auf sie wartete. »Haben Sie Ihre Tante erreicht?« erkundigte er sich.
    »Ja«, antwortete Afton.
    »Sie wird noch einige Zeit auf Sie warten müssen. Meine Karre fährt nicht mehr so schnell.«
    »Es ist egal, wann wir in Plymouth eintreffen«, gab Afton zurück. »Hauptsache, ich komme überhaupt hin.«
    »Also das ist sicher«, sagte der alte Mann und startete den Motor.
    ***
    Lance Selby war so vorsichtig, wie es nur irgend möglich war. Ihm wäre jeder Verfolger aufgefallen. Erst als er hundertprozentig sicher sein konnte, daß sich niemand an seine Fersen geheftet hatte, nahm er direkten Kurs auf Tucker Peckinpahs Anwesen. Er hielt sich an die vernünftigen Weisungen des Industriellen: Zu niemandem ein Wort. Nicht einmal Tony Ballard informierte er, weil man nicht wissen konnte, wer den Anruf noch mithörte. Als er das große, parkähnliche Grundstück endlich betrat, empfand er Erleichterung. Er kam sich wie auf einer sicheren Insel vor, auf der ihm nichts mehr passieren konnte.
    Peckinpah begrüßte ihn mit einem kräftigen Händedruck. »Etwaige Verfolger?«
    Lance Selby schüttelte bestimmt den Kopf. »Sicher nicht.«
    »Gut«, sagte der Industrielle zufrieden. »Kommen Sie herein, Lance. Ich habe bereits einiges unternommen, damit sich der Sturm, den Rufus und Ihre Person entfesselt hat, wieder legt. Fürs erste sind Sie in meinem Haus gut aufgehoben. Hier wird Sie niemand suchen.«
    Es stimmte.
    Tucker Peckinpah hatte tatsächlich auf höchster Ebene erwirkt, daß der Parapsychologe nicht mehr von der Polizei als Killer gejagt wurde. Allerdings hatte er das nicht für Lance getan, sondern in seinem eigenen Interesse, damit nicht ein übereifriger Kriminalbeamter auf die Idee kam, den
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