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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod
Autoren: A.F.Morland
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gelungen, mich zu töten.«
    Der Höllenfürst nickte langsam. »Es war - im nachhinein betrachtet - gut, daß sie es nicht geschafft haben.«
    ***
    Lessir, der lebende Stein, griff an. Er ließ sich zur Seite fallen und rollte blitzschnell auf Calarb zu. Der mumifizierte Teufel stieß sich vom Boden ab. In diesem Augenblick zeigte sich, wieviel Kraft er hatte: Er sprang höher als die Bäume ringsum, und der brennende Stein rollte unter ihm durch.
    Kurz vor der Landung drehte er sich, wandte dem rachelüsternen Feind wieder seine mumifizierte Fratze zu.
    »Du hättest dich damit abfinden sollen, daß dein Vater durch mich den Tod fand!« knurrte Calarb. »So wird dich das gleiche Schicksal ereilen wie Lephas!«
    Der brennende Stein drehte sich wie ein Kreisel, wirbelte auf den mumifizierten Teufel zu - und schlug mit Flammenfäusten auf ihn ein.
    Er traf den dürren Körper des Feindes, und das aggressive Feuer schoß sofort an Calarb hoch. Er warf sich zu Boden und wälzte sich, um die Flammen, die schmerzhaft zubissen, zu ersticken.
    Diese Gelegenheit nützte Lessir, um sich auf Calarb zu rollen. Er lag auf dem Rücken des Mumifizierten und umklammerte ihn mit einer wilden Feuersbrunst.
    Das sah verdammt nach einem Sieg für Lessir aus. Er schien drauf und dran zu sein, seine Rachegelüste zu befriedigen. Doch Calarb hätte sich keine Chancen auf den Höllenthron ausrechnen dürfen, wenn er dieser Gefahr nicht gewachsen gewesen wäre.
    Es gab stärkere und gefährlichere Feinde in der Hölle, mit denen Calarb fertig werden mußte, wenn er die Führung der schwarzen Macht übernehmen wollte.
    Wäre er schon an Lessir gescheitert, hätte er niemals auch nur im entferntesten an einen solchen Aufstieg denken dürfen.
    Grimmig aktivierte er jene Kräfte, die man ihm auf Grund seines erbärmlichen Aussehens nicht zugetraut hätte. Es gelang ihm, Lessir hochzudrücken und abzuwerfen.
    Hart krachte der Stein auf den Boden. Ein magischer Feuerschutz durchdrang den dürren Körper des mumifizierten Teufels. Er stieß die Flammen ab, ließ sie nicht mehr an die graue, trockene Haut.
    Gleichzeitig weichte Calarb den Stein mit einem starken Spruch auf. Aus Lessir wurde ein brennender Schwamm.
    Calarb hackte ihm die Krallen ins »Fleisch«. Aus seinem zahnlosen Kiefer wuchsen stachelspitze Zähne, mit denen er wild zubiß.
    Flammen umtanzten sein Maul, konnten ihm jedoch nichts anhaben. Lessirs Feuer brannte auch auf Calarbs Zunge und schlug aus seinem Schlund zurück.
    Genauso war der mumifizierte Teufel mit Lephas verfahren. Nun fraß er auch dessen Sohn restlos auf - und verleibte sich damit dessen Kraft und dessen Wissen ein.
    Nichts blieb von Lessir übrig.
    ***
    Ich winkte Noel Bannister, der sich bereits hinter der dicken Glaswand befand, zu und hatte die Absicht, das Flughafengelände zu verlassen, aber es kam anders, denn in der Ankunftshalle entdeckte ich ein bekanntes Gesicht.
    Eigentlich fielen mir zwei Gesichter auf, die ich kannte. Eines davon gehörte meinem Freund Lance Selby. Ich hatte keine Ahnung gehabt, daß er außer Landes gewesen war. Ein Blick auf die Tafel verriet mir, daß Lance in Chicago gewesen sein mußte.
    Mir war auch das Mädchen bekannt, neben dem er ging und mit dem er sich angeregt Unterhielt, und das behagte mir nicht. Nicht, daß ich ihm eine solche Bekanntschaft neidete. Mein Unbehagen hatte einen anderen Grund.
    Jetzt trennten sie sich, und ich wühlte mich durch die Menge, um Lance zu begrüßen.
    »Willkommen daheim, Lance!«
    Er sah mich überrascht an. »Tony! Wo kommst du denn her? Woher weißt du von meiner Ankunft?«
    »Ich hatte keinen blassen Schimmer, setzte vor ein paar Minuten Noel Bannister ins Flugzeug, und jetzt wollte ich zum Wagen zurückkehren. Da stach mir dein Charakterkopf ins Auge.«
    »Freut mich, dich zu sehen.«
    Wir gingen durch die große Halle. Lance schob den Kofferwagen vor sich her.
    »Wie war’s in Chicago?« erkundigte ich mich.
    »Voll.« Lance grinste. »Die Stadt platzt aus allen Nähten.«
    »Waren deinetwegen so viele Leute da?«
    »Meine Vortragsabende waren sehr gut besucht.«
    »Tja, du hast eben was zu sagen.« Ich blickte mich suchend um. Das blonde Mädchen war verschwunden. »Du hattest eine charmante Reisebegleitung, nicht wahr?«
    »Hat sie dir gefallen?«
    »Ein bildhüsches Kind«, gab ich zu. »Aber nicht ungefährlich. Ein Flirt mit ihr kann ins Auge gehen.«
    »Wieso?«
    »Du scheinst wohl nicht zu wissen, wen du dir da angelacht
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