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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod
Autoren: A.F.Morland
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meldete sich Lance Selby lächelnd. »Miß Gunn und ich haben das gleiche Modell.«
    Der Zöllner schien das für ein Verwirrspiel zu halten. Mit ernster Miene sagte er: »Darf ich Ihren Paß sehen, Sir?« Der Professor gab dem Mann seinen Reisepaß. Broughton warf einen flüchtigen Blick hinein. Dann forderte er Selby auf, den anderen Koffer zu öffnen. Der Inhalt erwies sich zweifelsfrei als Aftons Eigentum. Für Lance Selbys Koffer interessierte sich der Zollbeamte nicht weiter. »Sie können gehen, Sir«, sagte er zu dem Parapsychologen, und dann stöberte er ein wenig in Afton Gunns Sachen herum.
    Warum er das machte, darauf wäre Afton und der Professor nie gekommen. Doch Rufus tat nie etwas ohne Grund…
    ***
    Asmodis war krank. Der Höllenfürst siechte dahin, und niemand konnte ihm helfen. Es war eine tückische Krankheit, die den Herrscher der Hölle befallen hatte. Niemand kannte ihren Ursprung.
    Loxagon war bei ihm, und auch der kriegerische Teufelssohn wirkte ratlos.
    Es schien keine Rettung für Asmodis zu geben.
    Dabei war es bis vor kurzem undenkbar gewesen, daß er überhaupt jemals erkranken könnte. Er selbst hatte geglaubt, gegen jede Krankheit, die es in seinem Reich gab, immun zu sein.
    Noch regierte er, aber seine Tage auf dem Höllenthron waren gezählt. Es fiel ihm immer schwerer, dieser Aufgabe gerecht zu werden.
    Die Situation im Reich der Verdammnis spitzte sich zu. Es gab schwarze Wesen, die sich von einem schwachen Herrscher nichts sagen lassen wollten.
    Man sprach offen von Meuterei. Es konnte eine Revolution in der Hölle ausbrechen. Viele, die bisher geschwiegen hatten, redeten auf einmal ziemlich ungeniert über die Machtansprüche, die sie geltend machen würden, wenn Asmodis das Zepter aus der Hand fiel.
    Sie trugen sich mit dem Gedanken, Asmodis zu stürzen.
    Wenn so etwas dem Höllenfürsten zu Ohren kam, verloren die Aufrührer den Kopf. Aber wie lange würde er noch Befehle erteilen können, die ausgeführt wurden?
    Er war schmal geworden. Dünne Beine trugen einen dünnen Körper. Am Hals traten die Sehnen stark hervor, und die Muskeln schwanden immer mehr.
    Loxagon war bei ihm, um ihn zu entlasten - und zu beschützen. Wer sich mit Asmodis anlegen wollte, bekam es mit seinem kampfstarken Sohn zu tun.
    Einst waren Vater und Sohn Todfeinde gewesen. Damals hatte Loxagon den Höllenherrscher entthronen wollen. Diese Absicht hätte er beinahe mit dem Leben bezahlt.
    Lange Zeit war er verschollen gewesen. Er hatte in einem Grab auf der Erde gelegen, aus dem ihn ausgerechnet Tony Ballard und Mr. Silver geholt hatten.
    Nach seiner Rückkehr hatte er sich mit seinem Vater arrangiert.
    Sie hatten sich die Hölle gewissermaßen geteilt. Weite Gebiete wurden seither von Loxagon beherrscht, aber Asmodis stand immer noch eine entscheidende Stufe über ihm.
    In absehbarer Zeit würde Loxagon die Herrschaft über die gesamte Hölle übernehmen. Noch wehrte sich Asmodis verbissen gegen die Übergabe, aber wenn er wirklich nicht mehr konnte, war ihm Loxagon an der Spitze lieber als jeder andere.
    Er lag auf weichen Kissen, den leeren Blick, in eine geistige Ferne gerichtet. »Die Aasgeier warten schon«, sagte er leise. Sein dreieckiges Gesicht war eingefallen, die Hörner hatten ihren Glanz verloren. »Aber sie werden leer ausgehen.«
    Loxagon saß neben ihm und betrachtete ihn mit düsterer Miene. Sein Vater war einst so stark gewesen, daß er ganze Welten vernichten konnte.
    Und das war aus ihm geworden. »Noch ist es nicht soweit«, sagte der Höllenfürst. »Noch bin ich dieser verdammten Krankheit nicht unterlegen. Noch mußt du warten, Loxagon.«
    »Ich werde dich würdig vertreten, Vater.«
    »Wirst du die Geschicke der Hölle so lenken wie ich?«
    »Ich bin dein Sohn.«
    »Aber du hast andere Vorstellungen davon, wie man im Reich der Verdammnis herrscht.«
    »Nichts wird sich ändern. Ich habe erkannt, daß dein Stil der einzig richtige ist. Dein Geist wird durch mich über alle schwarzen Wesen herrschen, sobald ich den Höllenthron besteige, und wenn du genesen bist, gebe ich dir den Thron zurück.«
    »Du rechnest mit meiner Genesung?«
    »Es kann keine Krankheit in deinem Reich geben, die dich umbringt, Vater. Das halte ich für ausgeschlossen.« Asmodis dünne Finger suchten Loxagons starke Hand. »Ich scheine dich verkannt zu haben. Vielleicht hätte ich dir schon früher eine große Aufgabe übertragen sollen, anstatt dir Mörder an den Hals zu hetzen.«
    »Es ist ihnen nicht
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