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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod
Autoren: A.F.Morland
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niemand da, wie du siehst.«
    Der Kollege kratzte sich am Hinterkopf. »Merkwürdig. Ich hätte schwören können…«
    »Ich muß raus. Ist die Maschine aus Chicago schon gelandet?«
    »Vor einer Minute.«
    »Dann muß ich mich beeilen«, sagte Bob Brohgton und ließ den belämmert dreinsehenden Kollegen stehen.
    Als der Mann allein war, sagte er: »Und er muß doch geschrien haben. Vielleicht wußte er es hinterher nicht mehr. Wenn hier einer spinnt, dann mit Sicherheit nicht ich.«
    ***
    Ein letzter Händedruck, dann trennten wir uns. »Guten Heimflug, Noel«, sagte ich.
    »Ich melde mich von drüben«, versprach der CIA-Agent.
    »Tu das. Und grüß General Mayne von mir.« Mayne war Noel Bannisters unmittelbarer Vorgesetzter. Er wußte, was er an diesem kampferfahrenen, mutigen Mann hatte. Oft schon hatte Noel Feuerwehr gespielt und Probleme, die unlösbar erschienen, im Alleingang gemeistert.
    Dann war eine Phase gekommen, wo er sich fast ausschließlich um Professor Mortimer Kull gekümmert hatte. Das wahnsinnige Wissenschaftsgenie war sein Erzfeind geworden.
    Einen endgültigen Sieg hatte er nie über ihn errungen. Daß es Mortimer Kull heute nicht mehr gab, »verdankten« wir Loxagon, dem Teufelssohn. Er hatte ihn mit dem Speer des Hasses vernichtet, als er seine Vermessenheit so weit trieb, die Hand nach dem Höllenthron auszustrecken.
    Dazu war es seit dem Bestehen der Hölle immer wieder gekommen. Im Zusammenhang damit fiel mir ein Name ein, der erst kürzlich aufgetaucht war: Calarb. Es hätte mich interessiert, ob er noch lebte…
    ***
    Der rote Fleck im gelben Schwefeldampf beunruhigte Calarb. Sollte er sich zurückziehen oder diesem geheimnisvollen Leuchten auf den Grund gehen?
    Der mumifizierte Teufel entschied sich für letzteres, obwohl ihn die rasch wechselnden Spannungsfelder zwischen den schwarzen Bäumen stark irritierten.
    Calarb spürte eine feindliche Strahlung, als er seine magischen Sensoren einsetzte.
    Er rechnete mit einem Angriff, schickte eine magische Strömung in den Schwefeldampf, um ihn auseinanderzudrängen und das rote Leuchten freizulegen, doch es gelang ihm nicht.
    Seine Konzentration litt hier sehr.
    Wenn er wissen wollte, womit er es zu tun hatte, mußte er ganz nahe herangehen, und das war vermutlich nicht ungefährlich, zumal die Irritation der Spannungsfelder ständig zuzunehmen schien.
    Noch hätte Calarb umkehren können, doch der mumifizierte Teufel ging weiter, und im nächsten Moment schoß eine rote Feuersäule hoch.
    Gleichzeitig stellte sich ein länglicher brennender Stein auf. Einer von diesen lebenden Steinen! Er mußte Calarb unbemerkt bis hierher gefolgt sein.
    Calarb hatte keine Angst vor diesem Gegner. Er hatte den Anführer der brennenden Steine getötet und gefressen, er würde auch mit diesem - offensichtlich jungen, aggressiven - Stein fertig werden.
    Seine Fingernägel begannen zu wachsen, wurden viermal so lang. Harte, spitze, tödliche Krallen standen ihm jetzt zur Verfügung. Da er nicht Lephas vor sich haben konnte, wollte er wissen, mit wem er es zu tun hatte.
    Die Höllensteine konnten zwar nicht sprechen, sich aber dennoch verständlich machen, indem ihr Feuer Buchstaben und Symbole bildete.
    Häufig teilten sie sich auch in einer Art Bildersprache mit. Jedes Höllenwesen konnte sie gut verstehen. »Ich bin Lessir, Lephas’ Sohn«, sagte der brennende Stein.
    »Dann erübrigt sich die Frage, weshalb du mir gefolgt bist.« Der mumifizierte Teufel hob abwehrend die Krallenhände.
    »Ich werde den Tod meines Vaters rächen!« kündigte Lessir an. »Bereite dich auf ein grausames, qualvolles Ende vor!«
    ***
    Als das Gepäck auf dem Förderband eintraf, schnappte sich Afton Gunn ihren schwarzen Lederkoffer, stellte ihn auf einen Gepäckwagen und strebte dem Ausgang zu. Aber sie kam nicht am Zoll vorbei. Bob Broughton winkte sie zu sich. Andere Passagiere blieben unbehelligt. Die Zollbeamten machten nur Stichproben.
    »Ist das Ihr Koffer, Miß?« fragte Broughton.
    »Ja.«
    »Haben Sie in den Staaten etwas gekauft?«
    »Ein paar Kleinigkeiten«, antwortete das Mädchen. »Souvenirs.«
    »Würden Sie den Koffer bitte aufmachen, Miß.«
    Afton öffnete die Schnallen der Koffergurte und klappte den Deckel hoch.
    Krawatten, Herrenslips, Männerpantoffel…
    »Sind Sie sicher, daß das Ihr Koffer ist, Miß?« fragte der Zollbeamte.
    »Nein, natürlich ist er das nicht.« Afton lief rot an. »Ich muß ihn verwechselt haben.«
    »Es ist mein Koffer«,
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