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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott
Autoren: Christiane Heggan
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nicht mehr preis als ihren Namen, ihren Dienstgrad und ihre Dienstnummer.
    Nicht so Victor. Fanatisch verblendet und stolz auf das, woran er glaubte, ließ er sich über die herrschende Regierung, das Militär und die Welt im Ganzen aus und verkündete, wie er das alles zu ändern gedenke. Auch wenn die Anklagen gegen ihn ernsthaft genug waren, um die Todesstrafe zu fordern, hatte sich bereits ein Publicity suchender Anwalt für seine Vertretung gefunden, der einen Antrag auf Unzurechnungsfähigkeit für seinen Mandanten stellen wollte. Die Anklage arbeitete bereits mit Hochdruck daran, das Gegenteil zu beweisen.
    Jenkins hielt selbst dann noch an seiner Behauptung fest, nichts mit der ganzen Sache zu tun zu haben, als Agent Ramirez ihn damit konfrontierte, dass die Reifenspuren vor dem Farmhaus von Dot Branzini genau mit denen seines Jeep Cherokee übereinstimmten.
    Lilly war es, die schließlich den Grund für Jenkins Ausflug zum Farmhaus ihrer Mutter offenbarte. Anders als Senator Fairbanks hatte Victor Lilly gleich in Verdacht gehabt, die Kette gefunden zu haben. Eine Anschuldigung, die sie konsequent verneint hatte. Unsicher geworden, hatte Victor seinen Sergeant losgeschickt, das Beweismittel zu suchen.
    Jakes schnellem Kombinationsvermögen war es zu verdanken, dass die Bombe, die groß genug war, um das ganze Depot in Schutt und Asche zu legen, noch rechtzeitig entschärft werden konnte. Sie war in der Büste von General Eisenhower versteckt und sollte genau um sechzehn Uhr dreißig detonieren.
    Alle drei Generäle hatten den Wunsch geäußert, Jake persönlich in einer öffentlichen Zeremonie ihre Anerkennung auszusprechen, aber Jake hatte dankend abgelehnt.
    In einem Fernsehinterview lobte ein FBI-Agent Jakes Mut und Patriotismus, und dankte ihm im Namen aller dreiundfünfzig geladenen Gäste, die zur feierlichen Eröffnung des Depots gekommen und nur durch seine Hilfe diesen Tag überlebt hatten.
    Lilly war in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort hatte man ihr eine fabelhafte Gesundheit bescheinigt und sie gleich am nächsten Nachmittag wieder entlassen. Ihr erster Weg führte sie zu ihrer Tochter, und sie verbrachte die ganze Nacht an ihrem Bett und bewachte ihren Schlaf.
    Sie hatte sich geweigert, über ihre Zeit in Gefangenschaft zu sprechen, bevor sie wirklich dazu bereit war. Worüber sie aber gern sprechen wollte, war ihr Besuch am Unfallort. Und ihre Version klang ganz anders als die von Senator Fairbanks.
    Mit dem Gespür eines Suchhundes hatte sie die Geschichte von Lauren Fairbanks Unfall im Fernsehen verfolgt und bemerkt, wie nervös das Mädchen gewirkt hatte. Sie hatte sich daraufhin entschlossen, eigene Untersuchungen anzustellen und mit einer Inspektion des Unfallorts begonnen.
    Die Kette allein war ihr am Anfang gar nicht wichtig erschienen. Was dann aber zu den folgenden Ereignissen führte, waren die Dinge, die danach passiert waren. Während sie mit der Kette in der Hand im Wald gestanden hatte, waren auf einmal der Senator und ein junges Mädchen aufgetaucht, die beide offensichtlich auf der Suche nach irgendetwas waren.
    Leicht nervös hatte der Senator das Mädchen als seine Tochter vorgestellt und Lilly erzählt, dass sie nach einem Schulbuch suchten, das Lauren in der Nacht des Unfalls hier verloren hatte. Aber Lilly hatte ihm nicht geglaubt. Das Mädchen, das der Senator Lauren nannte, war definitiv nicht seine Tochter. Und Lilly hätte ihr nächstes Gehalt darauf verwettet, dass sie auch nicht auf der Suche nach einem Schulbuch gewesen waren.
    Irgendetwas an dem Blick, den der Senator ihr zugeworfen hatte, bevor er ins Auto gestiegen war, hatte Lilly einen Schauer über den Rücken gejagt. Besorgt, dass sie vielleicht zu viel gesehen hatte, hatte sie Prudence zu den Nonnen gebracht und war zu Syds Strandhaus gefahren, um die Kette dort zu verstecken. Die Postkarte aus Buck’s County war eine Art Versicherung gewesen für den Fall, dass ihr etwas zugestoßen wäre. Am nächsten Tag hatte sie im Büro des Senators angerufen. Sie hatte auf eine Exklusivgeschichte gehofft, bevor sie die Kette der Polizei übergab. Als sie keine Antwort bekommen hatte, entschloss sie sich, Syd um Rat zu fragen. In der gleichen Nacht war sie gekidnappt worden.
    Erst als Senator Fairbanks von Lillys belastender Aussage gehört hatte, war er bereit gewesen, alles zu sagen und die noch offenen Fragen zu beantworten. Auch wenn ihm damals nicht bewusst gewesen war, dass Lilly die Kette gefunden hatte, war
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