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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno
Autoren: Eva Christoff
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Eine Dunstglocke aus feuchter Hitze, von der Wärmeentwicklung der pausenlos feuernden Energiewaffen verursacht, hing über dem Kampfgebiet. Die Reihen der angreifenden Grauen wateten durch braunen Schlamm auf die rund um das Heilige Tal niedergegangenen Treiberschiffe zu, die wie gigantische Insekten in Pfützen aus geschmolzenem Schnee hockten.
    Feingebündelte Laserstrahlen fraßen sich in die Protophüllen der Schiffe, vereinzelt dröhnten schwere Blastergeschütze, obwohl Max von Valdec befohlen hatte, das Leben der Treiber möglichst zu schonen. Handblaster, Schocker und Stunner betäubten oder töteten die Treiber, die aus den Schleusen ihrer Schiffe stürmten und sich mit ihren wenigen Waffen, so gut es ging, zur Wehr setzten.
    David terGorden kniete in dem klaffenden Spalt, den eine Felszacke bei der Landung in die Außenhaut der FENRISWOLF gerissen hatte. Er fühlte sich den kämpfenden Treibern verbunden. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte der Erbe des Mistelkonzerns einen Platz gefunden, wo er hingehörte. Wie alle Treiber war er von der Anstrengung, die riesigen Schiffe während der Landung mit seinen PSI-Kräften zu kontrollieren, völlig ausgelaugt. Das blonde Haar klebte ihm verschwitzt am Kopf, und seine PSI-Energien waren am Ende. Es blieben ihm nur konventionelle Waffen. Mit zusammengekniffenen Augen visierte er über den Lauf seines Handblaster seinen Grauen aus der unaufhaltsamen Reihe der Gardisten an, die auf sein Schiff zumarschierten. Fauchend jagte der Energiestrahl auf das Zielobjekt zu. David sah den Grauen taumeln, dann aber weitergehen, als sei nichts geschehen.
    »Diese gehirnamputierten Konzilsknechte sind gepanzert wie Kesuta-Echsen!« brüllte er dem Riemenmann zu, der die einzige andere Waffe bediente, über die sie verfügten. Der Händler Norwy van Dyne und die übrigen Mitglieder von Asen-Gers Loge kauerten im Hintergrund der Treiberzentrale, während Flint mit überkreuzten Armen an einem anderen Riß in der Außenwand lehnte und selbstzufrieden den Aufmarsch seiner ehemaligen Kameraden betrachtete. David spuckte aus und wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß aus dem Gesicht. Der Boden unter seinen Füßen bebte, als neben dem Schiff eine Energiesalve einschlug.
    David spähte hinaus. Zur Flotte der rebellierenden Treiber hatten dreihundert Schiffe gehört. Aber nur dreiundzwanzig dieser Schiffe war es gelungen, rund um das Heilige Tal, in dem der Urbaum Yggdrasil wuchs, niederzugehen. Von einer richtigen Landung konnte man kaum sprechen, denn Treiberschiffe waren nicht für die Landung auf Planeten konstruiert. Sie wurden im Weltraum zusammengebaut und dort von Zubringerbooten be- und entladen. Es hatte sich eher um einen kontrollierten Absturz gehandelt.
    In einer Verzweiflungsaktion hatten die Treiber ihre Schiffe durch Weltraum II bis in die oberen Atmosphärenschichten der Erde geführt, um – einem Angriff der Garde vorübergehend auszuweichen. Man hatte gehofft, sich auf Grönland verschanzen zu können, um einen gemeinsamen PSI-Block zu bilden. Doch schon die Landung der Flotte zerstörte diese Hoffnungen.
    Die Treiber waren mit ihren PSI-Kräften nicht in der Lage, die Schiffe durch die Atmosphäre zu manövrieren. Ein anderer Grund, warum die Schiffe immer im Orbit blieben, war nämlich, daß die Logen nur sehr ungenau steuern konnten. In der Weite des Alls entstanden daraus keine allzu großen Probleme, aber bei einem Landemanöver auf einem Planeten hatte dieses Handikap fatale Folgen. Dazu kam, daß den Treibern die koordinierenden Logenmeister fehlten, die sich auf ihren Planeten Zoe zurückgezogen hatten und sich aus dem Konflikt mit Valdec heraushielten.
    Kaum einem Schiff war es gelungen, unbeschadet aufzusetzen, und fast alle hatten das Zielgebiet verfehlt. Einige waren sogar ins Meer gestürzt. Die meisten lagen irgendwo in den Eiswüsten Grönlands, und die Grauen hatte keine Schwierigkeiten, sie zu besetzen. Nur um das Heilige Tal entstand unter Davids und Llewellyns Führung eine Art Verteidigungsring.
    Die zweite große Enttäuschung kam, als man versuchte, unter Llewellyns Koordination eine Super-Loge wie auf Syrta aufzubauen. Die Landung hatte die Treiber völlig ausgelaugt. Das PSI-Netz brach zweimal zusammen, und als beim dritten Versuch fünf Treiber an Überanstrengung starben, ihre Seelen verloren sich in Weltraum II, gab der Riemenmann auf. Als dann die ersten Ringos der Grauen am Himmel erschienen, bot Lithe sich an, ihren Vater Merlin III,
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