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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott
Autoren: Christiane Heggan
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das Motorengeräusch eines Autos zu hören war. Weit vor ihr brachen die Lichtkegel zweier Scheinwerfer durch die Dunkelheit. Endlich war das Auto bei ihr, hielt an und zwei Männer sprangen heraus. Sie konnte sie nicht erkennen, aber das machte nichts. Das war die Hilfe, auf die sie gehofft hatte.
    “Lassen Sie die Waffe fallen, Underwood!”
    Cranston?
    Syd blinzelte durch den fallenden Schnee. Die beiden Männer kamen auf sie zu. Der mit der Waffe war definitiv Dectective Cranston, aber der andere …
    Ihr Herz macht einen Sprung. Jake!
    “Runter, Syd!”, rief er. “Leg dich flach auf den Boden!”
    Aber zu spät … Ein stahlharter Arm hatte sie um die Hüfte gepackt und riss sie von den Füßen. Sie verlor ihre Waffe.
    Greg schien es nicht bemerkt zu haben. Er hielt Syd wie ein Schild vor sich und brüllte: “
Sie
lassen Ihre Waffe fallen! Oder sie stirbt.”
    Beide Männer blieben stehen. “Underwood, hören Sie mir zu. Hier spricht Detective Cranston von der Polizei in Philadelphia. Machen Sie es nicht noch schlimmer für sich. Lassen Sie Sydney gehen, und dann können wir reden.”
    Gregs Reaktion bestand darin, dass er den Lauf der Pistole noch ein Stück tiefer in Syds Seite stieß. Sie zuckte zusammen und ihr Blick fiel auf die Magnum, die nur ein paar Zentimeter vor ihr lag, schon halb von Schnee bedeckt. Sie betete, dass Greg sie nicht sah.
    “Oh Gott, Greg, ich … mir ist schlecht. Ich glaube … ich muss mich übergeben.”
    Er gab ein angeekeltes Geräusch von sich und hielt sie auf Distanz, ohne sie jedoch ganz loszulassen. “Meine Güte, aber nicht auf mich, okay?”
    Sie kratzte ihr ganzes schauspielerisches Talent zusammen, das sie besaß, und ließ sich auf die Knie sinken, heftig atmend und würgend, bis er sie endlich ganz losließ. Ihre Hand tastete nach der Magnum, während sie weiterhin vorgab, sich zu übergeben. Als ihre Finger das kalte Metall umfassten, sprang sie blitzschnell auf.
    Sie baute sich breitbeinig vor ihm auf und umfasste den Griff sicher mit beiden Händen. “Lass die Waffe fallen, Greg!”
    Sein angewiderter Gesichtsausdruck wandelte sich in Überraschung. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Jake sich von Detective Cranston entfernte und in der Dunkelheit verschwand. Sie wusste, was er vorhatte. Er schlug einen weiten Bogen um sie, um Greg von hinten anzugreifen.
    Greg hielt seine Waffe jetzt auf Cranston gerichtet. Die Zeit würde nicht reichen, damit Jake seinen Plan ausführen konnte. Also musste sie etwas tun.
    “Zwing mich nicht, auf dich zu schießen, Greg.” Der bittende Ton in ihrer Stimme war ehrlich gemeint.
    Er lachte. “Du wirst nicht auf mich schießen. Dazu fehlt dir der Mut. Aber ich …”
    Peng!
    “Mistkerl.” Detective Cranston fiel die Waffe aus der Hand. Er war getroffen worden.
    Erinnerungsfetzen tauchten in Syds Gedanken auf. Eine belebte Einkaufsstraße. Überall Chaos. Ein Verrückter mit einer Pistole. Und sie, allein, mit ihrer 38er in der Hand – unfähig, einen Schuss abzugeben, unfähig, ihren Partner zu retten.
    Als Cranston sich nach seiner Waffe bückte, sah sie, dass Greg erneut anlegte.
    Syd atmete tief ein, zielte und schoss.

48. KAPITEL
    A chtundvierzig Stunden später.
    Sie hatte besser gezielt, als sie zuerst gedacht hatte.
    Syds Kugel hatte Greg in der Schulter getroffen und sein Schlüsselbein zertrümmert. Er lag noch immer im Krankenhaus und erholte sich von der Verletzung, während er gleichzeitig versuchte, mit der Polizei einen Deal auszuhandeln, doch bis jetzt hatten weder er noch sein Vater es geschafft, die Staatsanwaltschaft dazu zu überreden. Fred Trinian wollte sich die Gelegenheit, sich einen Namen zu machen, nicht entgehen lassen und hatte bisher jegliche Verhandlung abgelehnt. Das war seine Chance auf ein bisschen Ruhm und Ehre, und nichts und niemand würde ihn davon abhalten können.
    Victor van Heusen wurde unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen festgenommen, wie es einem Fünf-Sterne-General gebührte. Da sie wussten, dass er mit einem Helikopter nach Tuckerton kommen würde, hatten sie gewartet, bis der HueyCobra auf dem schneebedeckten Grundstück von Gregs Haus gelandet war, und hatten ihm genau in dem Moment Handschellen angelegt, als er aussteigen wollte.
    Mit Hilfe der Informationen von Doug Avery, hatte eine sechzig Mann starke Truppe das Camp gestürmt und Lilly gerettet, die zwar schwach, aber ansonsten unverletzt war. Alle fünfzehn Bewohner wurden festgenommen. Genau wie Jenkins gaben sie
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