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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott
Autoren: Christiane Heggan
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der Wache an und hat es einem Officer verraten, der die Nachricht gleich ans Schwarze Brett gehängt hat.”
    Syd lachte. “Das war ja bestimmt eine riesige Freude.”
    “Um ehrlich zu sein …” Cranston griff in seine Jackentasche, “… die Jungs vom Revier schicken Ihnen das hier.” Er gab ihr einen großen, quadratischen Umschlag.
    Syd öffnete ihn. Es war eine Geburtstagskarte mit einer gezeichneten Frau, die heimlich die Hälfte der Kerzen von ihrer Geburtstagstorte nahm und sich in die Tasche steckte. Den aufgedruckten Spruch las sie nicht, sondern nur das, was mit der Hand geschrieben war. “Manchmal können selbst die klügsten Männer unglaublich dumm sein. Es tut uns Leid.”
    Mehr als ein Dutzend Unterschriften standen darunter, alles Namen, die Syd noch zu gut kannte.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. “Das ist sehr nett. Sagen Sie ihnen bitte, dass ich mich sehr darüber freue, ja? Und vielen Dank.”
    “Ich bin derjenige, der sich bedanken muss. Ohne Ihr schnelles Eingreifen in dieser Nacht würden meine Frau und meine Kinder jetzt vielleicht meine Beerdigung vorbereiten.”
    “Sie sind zu meiner Rettung geeilt, Detective, das wollen wir nicht vergessen.”
    Bevor es zu sentimental wurde, kam Lilly mit einer Tasse Kaffee zurück, die sie Detective Cranston reichte.
    “Sagen Sie, Detective”, sagte sie und setzte sich ihm gegenüber. “Würden Sie mir einen Exklusivbericht über den besagten Abend geben?”
    “Kennen Sie die Geschichte nicht schon von Sydney?”
    “Ja, aber ich würde Ihre Version auch gern hören. Das würde meinem Artikel die richtige Würze verleihen.”
    Er lächelte. “Rufen Sie mich an, dann können wir ein Treffen vereinbaren. Aber denken Sie daran, dass es einige Sachen geben wird, über die ich mit Ihnen nicht reden darf.”
    “Das verstehe ich, Detective. Aber trotzdem danke.”

49. KAPITEL
    “D u hast mich fallen lassen, alter Kumpel.”
    Jake lehnte an der Wand. Nah genug, dass Victor ihn durch die Gitterstäbe erreichen konnte, wenn er es gewollt hätte. Er hatte darum gebeten, Victor in seiner Zelle besuchen zu dürfen, aber die Wache hatte eindeutige Befehle. Jake musste außerhalb der Zelle bleiben, mit einem bewaffneten Sicherheitsbeamten an seiner Seite.
    “Meine Treue hat immer meinem Land gehört”, antwortete Jake. “Wie hast du daran jemals zweifeln können?”
    “Hätte ich nicht, wenn du mich nicht so sorgfältig in die Irre geführt hättest.”
    “Und ohne dein unglaubliches Ego wärst du niemals in diese Falle getappt.” Er sah hinter Gittern ganz anders aus als sonst. Nicht so geschlagen, wie Jake gedacht hatte, aber auch nicht mehr so arrogant. “Wie hast du die Büste in das Depot geschleust, ohne Aufmerksamkeit zu erregen?”
    “Indem ich sie ganz offensichtlich und vor aller Augen hineingebracht habe, so als würden wir dazugehören.” Victor lachte. “Niemand hat uns überprüft. Der Anlass war wohl nicht wichtig genug, um Geld für Sicherheitsmaßnahmen auszugeben. Wir wurden noch nicht einmal befragt. Was könnte auch unauffälliger sein, als zwei Soldaten, die sich um die Dekoration für die Einweihung kümmern?”
    Jake erinnerte sich an die Fotos in Jenkins iPAQ. Clever. Und dreist. “Kannst du nachts noch ruhig schlafen, Victor?”
    “Ja, sehr gut, danke der Nachfrage.”
    “Du hast kein Mitleid mit den Toten, die durch dich ihr Leben verloren haben? Oder mit den dreiundfünfzig Personen, die gestern aufgrund deines Hasses auf einen einzigen Mann fast gestorben wären?”
    “Mitleid hat mich nicht dahin gebracht, wo ich heute bin.”
    “Und nun schau dir an, wohin dich deine Härte gebracht hat. Dein Camp wurde durchsucht. Deine Miliz ist für immer verboten worden, und deine Männer sind im Gefängnis. Der Mann, den du als unseren nächsten Präsidenten ausgewählt hattest, wartet nun auf seinen Prozess, und die Anklagen gegen ihn werden ihn die nächsten Jahrzehnte hinter Gitter bringen.”
    “Das hier gefällt dir, Jake, oder? Deshalb bist du hergekommen. Um zu sehen, wie Victor van Heusen endlich seine gerechte Strafe erhält.”
    “Ich kann nicht leugnen, dass mir der Anblick gut tut.”
    “Ich würde mich noch nicht abschreiben, wenn ich du wäre, Jake. Wenn ich dir einen Rat geben darf, dann solltest du zukünftig nachts lieber mit einem offenen Auge schlafen, denn irgendwann werden sie mich wieder freilassen.”
    “Du
bist
größenwahnsinnig.”
    “Wie heißt es doch so schön? Die Zeit wird es
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