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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet
Autoren: Will Parker
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Niagara wie 'ne reife Pflaume vom Baum. Das tut mir in der Seele weh. So ein treuer Freund und Zechgenosse, und wegen so 'ner verrückten Wette muß er ins Gras — nee, ins Wasser beißen."
    „Möchten Sie noch etwas wissen, Sheriff?" fragte der Pedlar.
    „Nein!" brüllte Brent. „Stören Sie mich nicht länger in meinen Amtsgeschäften!"
    Der Hausierer verließ fluchtartig das Office. Dafür erschienen gleich darauf Mr. Settier und Mr. Malcolm.
    „Da ist jetzt ein Gerücht im Umlauf, daß der Präsident bereits am Niagara eingetroffen sei. Watson soll überall auf seiner Reise mit Girlanden und Sprechchören begrüßt worden sein. In Cleveland hat bei seinem

    Durchzug der ganze Verkehr stillgelegen. Aber niemand in den Nordstaaten gibt einen Pfifferling für sein Leben. Der Präsident hat sogar erklärt, er bedauere die ganze Schau; die Bewohner von Somerset hätten eine furchtbare Verantwortung auf sich geladen, als sie ihren Hilfssheriff in diese Sache hetzten."
    „Wieso denn das?" empörte sich Brent. „Was können wir denn dafür?"
    „Na", sagte Mr. Malcolm, „wenn wir ihm gut zugeredet hätten, den Unfug zu lassen, statt ihn mit unseren Musikkapellen und Niagaramärschen und Fackelzügen immer weiterzutreiben. — Ich weiß nicht, Gents, ich komme mir fast schon vor, als hätte ich mich an einem Mord beteiligt."
    „Blödsinn!" rief Brent; aber seine Stimme klang hohl und schwach. „Dumme Redereien! Ich möchte nur wissen, wer all das Zeug aufbringt."
    Für eine Weile saßen die drei stumm mit hängenden Köpfen beisammen. Sie hatten schwere Gewissensbisse bekommen; zuletzt meinte Settier, der als großer Geizhals verschrien war:
    „Ich würde gern drei Leuten umsonst die Haare schneiden, wenn wir John wieder hier hätten. — Ist überhaupt schon mal einer auf dem Seil über den Niagara gelaufen?"
    „Sicher. Mehr als einer", meinte Malcolm. „Aber mit John geht es schief, das fühle ich. Nee, nee, Brent, wir können es drehen und wenden, wie wir wollen — wir sind alle mitschuldig. Wenn's wenigstens ein kleiner, harmloser Fluß gewesen wäre!"
    Der Hufschmied machte eine hilflose Armbewegung.

    Da klopfte es, und Billy Right trat ins Zimmer.
    „Guten Morgen, Gents. Ein paar Worte im Vertrauen, Mr. Brent. Es ist sehr dringend."
    „Kommen Sie auch wegen der Gangster?" fragte das stellvertretende Hilfsgesetz mißtrauisch.
    „Nein. Aber John Watsons wegen. Es braucht nicht lange zu dauern. Aber es ist von äußerster Wichtigkeit."
    Settier und Malcolm zogen sich ärgerlich zurück, und dann gab es zwischen Brent und Billy Right eine Geheimverhandlung, in der Brent zunächst ein paarmal heftig aufbrauste, aber dann sehr zahm und zufrieden wurde. Nach Schluß der Unterredung pfiff er sogar ein paar lustige Märsche, als wäre er aller Sorgen um seinen Freund John ledig, und eine Stunde darauf ließ er die Bewohner des Towns auffordern, sich am 18. Mai bei Sonnenaufgang bei Bears Cliff am Red River einzufinden. — Es harre ihrer eine sensationelle Überraschung.
    Später wurde dann auch noch bekanntgegeben, um was es sich handelte.
    John Watson hatte den ersten Schock der Tatsache, daß er nun am Ufer des Niagara angelangt war, kaum überwunden, als ihm ein fremder Gent mit einem Mikrofon in der Hand entgegentrat.
    „Morning, Mr. Watson! Freue mich, Sie zu sehen. Harry Wilson von Radio Tucson. Wie fühlen Sie sich? Gut in Form, eh?"

    „Gut in —? Ja, ja, natürlich. Aber was wollen Sie von mir? Radio Tucson? Nanu! Ich weiß ja gar nicht —"
    „Alles, was Sie jetzt sagen, Mr. Watson, geht im gleichen Augenblick durch den Äther. Dort drüben steht unser Übertragungswagen, und hier sehen Sie das Kabel, das mein Mikrofon mit ihm verbindet. Wir haben die Gelegenheit, diesem großen Ereignis beizuwohnen, natürlich mit Begeisterung ergriffen. Mr. Right gab uns gestern Bescheid, und Mr. Brent hat die ganze Gegend alarmiert. Trotz der frühen Stunde sind gut 1000 Menschen am Strom versammelt."
    Old John sah sich verstört nach allen Seiten um. Der Wagen, in dem er seine weite Reise zurückgelegt hatte, stand am Fuße eines hohen Felsens, zwanzig Schritt von dem Übertragungswagen entfernt. Es war nebelig, anscheinend kurz vor Sonnenaufgang. Pat, den er vor einer Minute beim Aussteigen noch so kläglich um Hilfe angerufen hatte, kam jetzt auch ins Freie. Jimmy folgte ihm. Ihre Gestalten wirkten wie geisterhafte Schemen.
    „Mr. Right? — Mr. Brent?" sagte der Hilfssheriff überrascht, sich
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