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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet
Autoren: Will Parker
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einer fest! ,Fliegender Adler' verlaß mich nicht!"
    Irgendwer hatte ihn am Hosenboden gepackt. Und da kam ihm blitzartig trotz seines Rausches die Erinnerung: Das Krokodil! Das hatte ja damals einen der Gangster an der gleichen Stelle geschnappt!
    Old John riß sich mit dem Mut der Verzweiflung los. Um seine Kehrseite wurde es seltsam kühl. Egal, weiter! Da tauchte der Schatten des Wagens vor ihm auf. Und dort — eine Taschenlampe — Da stand sein Jimmy, daneben Pat.
    „Flieht, tapfere Krieger!" schrie ,Fliegender Adler'. „Die Leoparden sind über uns!"
    Ein Fauchen und Zischen, donnernde Schüsse, schreckliches Angstgeschrei!
    „Der Motor läuft!" brüllte Tom Jackson. „Schnell, schnell hinein! Wenn die Biester wittern, daß es ihr alter Wagen ist, sausen sie alle hierher und verspeisen uns!"
    „Das Kro — Krokodil!" stöhnte Old John.
    Er warf sich in einem tollkühnen Hechtsprung auf die Plattform. Jimmy und Pat halfen nach. „Aber, Onkel, was fühle ich?" schrie Jimmy. „Du hast hinten ja keine Hose mehr!" Der Wagen fuhr an. Gerade, als wieder ein Schrei des Fliegenden Adlers die Nacht zerschnitt:
    „Ein Leopard hat mich in seinen Pranken! Stürmer des Niagara, errette mich!"
    Und nochmals „Bum! Bum! Bum! Bum!" Nochmals „Hihihihi" und „Yipee" und „Köpfchen, Boys! Haltet den Wagen auf, da sind sie drin!"

    Hätte Old John seinen Colt zur Hand gehabt, er würde sich bestimmt trotz seiner Blöße kopfüber ins wogende Getümmel gestürzt haben. Jetzt aber blieb ihm nichts anderes übrig als die schnöde Flucht vor dem Tod durch Gangster und Raubtiere — Flucht in den Rachen des Niagara.
    *
    Der Wagen jagte, wie die Mitreisenden dem Hilfssheriff später berichteten, die ganze Nacht durch. Tom und Pat lösten sich ständig am Steuer ab. Sie nahmen sich kaum die Zeit, an einer Tankstelle ihr Benzin zu ergänzen. Als sie später wieder haltmachten, brach der Tag an. Die Gegend war gebirgig, einsam und verlassen. Old John schnappte nach Luft. Als Pat ihn draußen sah, konnte sogar er, der sonst so ernst und besonnen war, ein lautes Gelächter nicht unterdrücken.
    „Aber, Mr. Watson! Sie haben ja keinen Boden mehr in der Hose! Und die Unterhose und das Hemd reichen auch nicht mehr aus. Das muß der Dornbusch an der Straße verbrochen haben."
    „Es war das Krokodil", sagte der Hilfssheriff schaudernd. „Du weißt das nicht, Boy; du warst nicht dabei, als wir die Gangster nach Jacksons Den jagten."
    „Jedenfalls müssen wir schleunigst Ihre Blöße bedecken. Aber womit? Wir haben kein einziges überzähliges Kleidungsstück bei uns."

    Da kam ihm der rettende Gedanke.
    „Der Häuptlingsschmuck! Den haben Sie ja noch auf dem Kopf, Mr. Stürmer — Mr. Watson, Entschuldigung! Nehmen Sie ihn ab. Wir binden ihn Ihnen um die Hüfte und lassen ihn hinten runterhängen. Dann ist wenigstens der Anstand gewahrt, und Sie können sogar der Mrs. Poldi vor die Augen treten."
    „Mrs. Poldi!" stöhnte der Hilfssheriff. „Nenne den Namen nicht, Junge! Ach, ist das eine Fahrt! Gejagt, beschossen, von wilden Tieren zerrissen, gehetzt. Leoparden, Krokodile, Gangster, weibliche Furien — was fehlt überhaupt noch? Und d i e Gegend — ja, zum Donnerwetter, dachte ich, daß ich wenigstens neue Landschaften zu sehen bekommen würde. Aber das Bild hier — wo sind wir denn überhaupt?"
    „In den Sangre de Christo-Bergen, weit über Santa Fe hinaus", sagte Pat. „Im übrigen glaube ich kaum, daß uns die Gangster noch verfolgen, Mr. Watson. Die haben bestimmt durch die Indianer solche Verluste erlitten, daß sie den Appetit auf eine weitere Jagd verloren haben. Und was Mrs. Poldi betrifft —"
    „Mr. Summer!" rief Jimmy. „Vorsicht! Da ist der Wagen wieder!"
    Unglaublich, aber wahr: auf der Straße näherte sich abermals ein Personenauto, und als Watson durch Pats Feldstecher spähte, schrie er entsetzt auf:
    „Das Frauenzimmer! Da sitzt sie wieder am Steuer! Und ich präsentiere mich ohne Hosenboden! Hinein in den Wagen! Nur weiter! Weg von hier!"
    Tom Jackson protestierte:

    „Ich habe das satt, Mr. Watson! Ich will endlich meine Ruhe haben! Ich trete in den Generalstreik."
    Aber Watson mahnte ihn zum Gehorsam im Namen des Gesetzes. Seine Stimme klang dabei so gebieterisch, daß der eingeschüchterte Schwarze achselzuckend weiterfuhr. Und zwar so schnell und geschickt, daß die Verfolgerin abermals bald abgehängt war. Das passierte im Laufe des Tages noch zweimal. Der Stürmer des Niagara alias der Große
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