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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet
Autoren: Will Parker
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natürlich nicht der Tiger, sondern ein Mann gesprochen und den Wagen gesteuert hätte; der Sheriff jedoch ließ ihn nicht mehr zu Worte kommen.

    „Was bedeutet das Ganze, Pete? Los, vorwärts, rede!"
    Pete hatte sich von seinem Lachkrampf erholt und wollte gerade den Mund öffnen, als er abermals unterbrochen wurde. Denn aus dem Nachbarhaus erschien jetzt die Gestalt des Hilfssheriffs John Watson, der sich im Gehen mit beiden Händen die Hose festhielt — er hatte in der Eile beim Anziehen seinen Leibriemen vergessen.
    „Sind die Ungeheuer da?" rief er hastig. „Ich hörte, wie Sie geweckt wurden, Mr. Tunker, und mir schwante sofort Böses. Angeborener Instinkt sozusagen, hehehe! Angeboren und durch lange Erfahrung geschult, auch gegen vierbeinige Urwaldgangster."
    Der Sheriff ließ mutlos die Arme sinken.
    „Nun fangen Sie auch noch an, Watson! Und das alles auf nüchternen Magen. Was für Ungeheuer meinen Sie denn? Herr du meine Güte, ich denke, wir sind hier in den Staaten! Oder ist über Nacht ein Wunder geschehen, so daß das alte Somerset jetzt mitten in Afrika oder Indien oder im Wilden Kurdistan liegt?"
    Endlich setzte sich Pete durch:
    „Die Wagenfährte fiel uns deshalb auf, Mr. Tunker, weil sie querfeldein lief. — Was Sam da von dem Tigergeruch erzählte, war natürlich weit vorgegriffen. Wir dachten zuerst an irgendeine motorisierte Rustler-Bande, folgten der Spur, und was wir dann fanden, bestätigte unsere Vermutung.
    Der Wagen, ein alter, rumpeliger LKW, schaffte allenfalls noch 15 Meilen in der Stunde. Außerdem hatte sich ein Rad gelockert. Das mußten die Kerle — ihrer drei — wieder befestigen; sie machten daher halt. Als wir dies
    aus der Ferne beobachteten, ließen wir unsere Pferde zurück und schlichen uns auf Hörweite heran. Inzwischen war es Nacht geworden. Aber wir sahen im Mondlicht wirklich einen Tiger, zwei Leoparden und ein Krokodil — auf dem Wagen natürlich, in Käfigen; doch als der eine Kerl dem Krokodil zu nahe kam, riß es ihm durch das Gestänge glatt den Boden aus der Hose."
    „Ein Tiger! Zwei Leoparden! Ein Krokodil!" rief Watson. „Stimmt haargenau, Mr. Tunker! Das sind sie; dafür lege ich meine Ehre in die Hand!"
    „W e r sind sie?" polterte der Sheriff los. „Kreuz-miUionenelement, das soll wohl eine Quizz-Veranstal-tung sein, was? Und ich bin derjenige, der auf der Bühne veräppelt wird!"
    Der Hilfssheriff stutzte. Er stutzte sogar so sehr, daß er seine Hose losließ und sie erst im letzten Augenblick wieder schnappen konnte, bevor er im Hemd vor seinem Chef und den Jungen stand.
    „Habe ich — ja, habe ich Ihnen denn keine Meldung gemacht, Mr. Tunker?" sagte er verstört. „Stimmt! Habe ich nicht... ich erinnere mich jetzt. Aber wer konnte auch ahnen, daß die Bande sich nach Somerset verirrt!''
    „Meldung? Bande? Zum Teufel, nun reden Sie aber mal vernünftig!" brüllte Tunker mit Donnerstimme, und Watson stotterte:
    „Da war doch ein Telefon-Anruf von Tucson gekommen. Gestern nachmittag, als Sie gerade wieder mal nicht im Office waren. Ich nahm den Hörer ab, und der Distriktsheriff gab durch, daß im Zoo der Stadt in der vorherigen Nacht ein Tiger, zwei Leoparden und ein Krokodil geklaut worden seien. Jede Spur von den Tätern fehlte, aber die einzelnen Ortschaften sollten vorsorglich vor ihrem Auftauchen gewarnt werden."
    „So! Und das haben Sie vergessen!" schimpfte Tunker in gerechtem Zorn los. „Eine polizeiliche Fahndung, die Sie einfach nicht weitergeben?"
    „N ... n ... nein", stammelte Watson. „Sie wissen aber doch selbst, daß nachher die Seiltänzer kamen und wir mit denen über die Konzession für ihr morgiges Auftreten verhandelten, und daß, daß . .."
    Der Sheriff schlug sich mit der rechten Faust in die linke Handfläche, daß es klatschte.
    „ G ut — wir sprechen uns später noch. Zunächst mal weiter, Pete! Du warst doch noch nicht zu Ende, was?"
    „Wir belauschten dann die Kerle, Mr. Tunker. Es war so, wie Mr. Watson bereits sagte: die drei hatten die Tiere samt den Käfigen in Tucson gestohlen und wollten sie nach Neu-Mexiko und von dort weiter in die Oststaaten schmuggeln, um sie an einen Wanderzirkus zu verkaufen. Aber vorläufig beabsichtigen sie, sich in der Wüste zu verstecken, bis der Stunk abgeklungen ist. Und zwar haben sie bei Cracy Stone eine Höhle ausfindig gemacht, die ihnen als Schlupfwinkel dienen soll."
    „So, so!" rief der Sheriff erstaunt. „Sieh einer an! Aber die Tiere müssen doch fressen
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