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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet
Autoren: Will Parker
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daß Old John danach dürstete, die ganze Bande einzukassieren, und beschloß, ihm einen Tip zu geben; letzten Endes hatte er dem Hilfssheriff schon so manchen Streich gespielt, daß er ihm eine kleine Genugtuung von Herzen als Ausgleich dafür gönnte.
    „Dann passen Sie mal gut auf, Mr. Watson", sagte er. „Sie gehen forsch auf die Höhle los und . . ."
    Was er dann vorschlug, fand Watsons vollste Anerkennung.
    „So wird's gemacht! Richtig!" rief er begeistert, und

    zwei Minuten später stand er im Höhleneingang und brüllte mit voller Lungenkraft hinein:
    „Alle mal herhören! Versteht ihr mich?"
    Aus dem Hintergrund der Höhle drang ein Lichtschimmer, und Watson vernahm das Blöken der gestohlenen Rinder.
    „Ihr kommt sofort ans Tageslicht und übergebt euch der gerechten Strafe! Hier spricht John Watson, das wachsame Auge des Stellvertretenden Gesetzes von Somerset. Wenn ihr nicht pariert, lasse ich die Raubtiere auf euch los!"
    „Ihr werdet euch hüten!" rief jemand zurück. „Die fressen Euch dann als ersten!"
    Der Hilfssheriff war verblüfft. Alle Wetter, ja das konnte stimmen! Aber Pete, der mit Sam hinter ihm stand, wußte auch jetzt Rat und soufflierte ihm, was er erwidern sollte:
    „Wir tragen die Käfige in den Höhleneingang. Dann schieben wir den Wagen vor die Höhle, so daß der Eingang versperrt ist, und zerschießen aus sicherer Deckung die Gitterstäbe. — Na, und was dann kommt, könnt ihr euch ja ausmalen!"
    „Wir tragen die Höhle in den Käfiggang", brüllte Watson zurück, und dann bemalen wir die Eingänge — wie ging es noch weiter, Pete?"
    Er brauchte sich nicht erst zu verbessern. Die Gangster kapierten ohnehin, was gemeint war. Kurz und gut, als nach einiger Zeit auch Mr. Tunker und Bill Weller vor der Höhle eintrafen, kamen sie gerade richtig, um die Kapitulation der sechs Spitzbuben mit zu erleben: diese traten mit erhobenen Armen ins Freie und wurden von Old John persönlich mit handfesten Riemen, die er aus seinen Taschen hervorzauberte, gebunden.
    „Mensch, Watson", sagte Tunker anerkennend, der mühsam, auf Bills Pferd gestützt, heran gehinkt war, „daß Sie das geschafft haben! Ich nehme alles zurück — alles, ja alles! Sie sind ein Genie, Mann, und ich bin diesmal der Trottel."
    Old John strahlte über das ganze Gesicht. Da stieß einer der Gefangenen einen gräßlichen Schrei aus:
    „Der Tiger!"
    Alle erstarrten: der Sheriff, Bill Weller, die beiden Jungen, sogar die Spitzbuben. Nur Watson lächelte.
    „Alter Trick, 'n waschechter Ladenhüter! Das hat derselbe Kerl schon mal gerufen. Es ist nämlich der Fahrer. Seht doch! Er hat keinen Boden in der Hose! Den hat ihm das Krokodil gestern weggeknabbert. Pete und Sam waren Zeugen. Stimmt's nicht, Boys? Eigentlich schamlos so was! Hehehe, hehehe!"
    Old Johns Lachen klang richtig herzerfrischend. Aber es steckte niemand an. Denn während der Hilfssheriff mit dem Gesicht zum Höhleneingang stand, sahen die anderen, bleich vor Schrecken, den Tiger, der soeben seinen Käfig aufgebrochen hatte und jetzt auf leisen Sohlen an den Menschenhaufen heranschlich. Das heißt, zunächst hatte er sich wohl Sam vorgenommen, weil dieser am weitesten von dem Eingang entfernt stand.
    Auch Pete war wie gelähmt; sein Atem stockte. Sommersprosse aber starrte das Untier an wie ein Mäuslein die Hauskatze.
    Eine Sekunde . . . zwei . . . Der Tiger machte halt, duckte sich. Ein heiseres Fauchen . . . jetzt . . .

    „Sam!" schrie Pete. Im gleichen Augenblick riß er sich den Stetson vom Kopf und warf ihn der Bestie entgegen.
    Der Tiger sprang. Seine lange, geschmeidige Gestalt schnellte durch die Luft. Aber der Wurf mit dem Hut hatte ihn verwirrt. Sam ließ sich zu Boden fallen. Die Bestie sauste über ihn hinweg —
    „Sam!" brüllte Pete abermals. Und „Sam, Sam!" brüllte nun auch Tunker und Bill Weller.
    Der Tiger war neben Watson aufgekommen. Er wollte gleich wieder kehrtmachen. Der Sheriff griff schnell an den Colt. Aber der Hilfssheriff war auch jetzt schneller. Er überragte sich heute selbst wie der Mount Everest einen Maulwurfshügel.
    Es war John Watsons Ruhmestag, kein Zweifel. Seine Rechte zuckte empor. Ein Bleihagel peitschte auf das Raubtier herab. Vier Schüsse . . . fünf . . . sechs. Und dann knallte endlich auch Tunkers Colt . . . und schließlich der Bill Wellers. Um es kurz zu machen: der Tiger verendete, ohne Schaden angerichtet zu haben. Fünfzehn Treffer wurden in seinem Fell gezählt. Den entscheidenden
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