Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet
Autoren: Will Parker
Vom Netzwerk:
Durcheinander von Mensch und Tier erkennen. Tunkers Falbe war gestürzt; er war mit dem rechten Vorderhuf in eine Geröllspalte geraten. Bill Weller, der dem Sheriff auf dem Fuße folgte, wurde mitgerissen. Flüche, Gestöhn, Gebrüll! Beinahe wäre auch der Hilfssheriff zu Fall gekommen. Doch im allerletzten Augenblick gelang es ihm noch, sein Pferd zur Seite zu reißen.
    „Mr. Tunker! Bill!" schrie er. „Ist was passiert?"
    „Das sehen Sie doch!" ächzte Tunker. „Ich glaube, mein Bein ist gebrochen. So'n Pech! Ich komm' nicht mehr hoch!
    „Und ich", stöhnte der Cowboy, „habe mir die Schulter verrenkt. Um Himmelswillen! Wenn nur die Pferde nicht erledigt sind!"
    Das waren sie wunderbarerweise nicht, wie Watson gleich feststellte; sie hatten sich wohl böse das Fell verschrammt, aber die Knochen schienen unbeschädigt zu sein.
    „Wo ist der Kerl geblieben?" fragte der Sheriff, während sich Watson um ihn bemühte. „Verschwunden, was? Ist ja klar. Der sitzt nun in der Höhle und feixt sich eins. Aber ich muß weiter! Helfen Sie mir auf, Watson! So, danke! Ich — Nein! Nein! Es geht doch nicht. Ich kann nicht auftreten."
    Das konnte Bill Weller zwar. Doch der linke Arm des Cowboys war ausgekugelt. Er litt furchtbare Schmerzen und legte sich sofort wieder auf den Boden nieder.
    „Das hat jetzt alles keinen Zweck mehr", sagte Watson. „Die Verfolgung meine ich. Ich muß sehen, wie ich Hilfe heranschaffe. Wie kann man aber auch einen solchen Sturz tun! Blinder Eifer schadet der Gesundheit, Mr. Tunker! So was wäre bei mir niemals vorgekommen! Ich habe mein Pferd stets fest in der Hand; das darf ich, bescheiden wie ich gebaut bin, stolz behaupten."
    Tunker knirschte vor Schmerz und Wut mit den Zähnen.

    „Nun geben Sie auch noch an, Mann! Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, nähme ich es jetzt ganz allein mit den Spitzbuben auf. Aber Sie sind nun doch ganz froh, daß die Geschichte zu Ende ist, weil Sie Angst vor den blauen Bohnen haben."
    Kaum hatte der Sheriff diese Worte ausgesprochen, als er sie schon bereute. Denn er wollte seinen Adlatus nicht beleidigen. Watson war zwar ein wunderlicher Kauz, aber, soweit es sich nicht gerade um Geister handelte, kein Feigling. Nur die maßlose Enttäuschung hatte ihn zu seinem Ausbruch veranlaßt.
    Der Hilfssheriff bebte vor Empörung, daß der Stetson auf seinem Haupt hin und her wackelte.
    „Was sagen Sie da, Mr. Tunker? Ich hätte das Hosen-zittern? Nun hört sich ja alles auf! Das ist Ehrzerfetzung und Besudelung meiner weißen Weste! Aber jetzt werde ich Ihnen beweisen, wer ich wirklich bin! Ich gehe an den Speck, aber ohne euch Gewürm! Und ich werde ..
    Was Watson noch hinzufügen wollte, blieb ihm im Halse stecken. Denn in der Ferne knatterte ein Motor auf, und als der gekränkte „Gangsterschreck" hochblickte, sah er einen großen Lastwagen, der hinter dem Felsen bei Jackson Den hervorkam und schwerfällig davonrumpelte.
    „Da ist der Wagen mit den Bestien!" rief Tunker. „Die Käfige oben drauf — klar zu erkennen. In der Eile haben die Halunken wohl vergessen, die Plane überzustreifen. Der Kundschafter hat die Bande gewarnt, und jetzt schaffen sie ihre Beute schnell in Sicherheit. Ach, wenn ich doch bloß in den Sattel könnte!"
    Er machte einen neuen Versuch, aber es gelang ihm wieder nicht; das verletzte Bein machte alle Bemühungen sinnlos, da er es weder hochnehmen, noch darauf stehen konnte, um das andere Bein über den Pferderücken zu schwingen.
    „Sollen wir nicht mit den Colts knallen?" fragte Bill Weller. „Ist allerdings ein bißchen weit, aber — Hallo, Watson! Was gibt's denn jetzt?"
    „Das sollt ihr gleich sehen!" rief der Hilfssheriff, in den Sattel springend. Und dann gab er seinem Pferd die Sporen und jagte hinter dem Wagen her.
    „Bangbüxen", wütete er, „diese Großmäuler, diese Hasenfüße! Mit dem Pferd stürzen, wenn's gerade losgehen soll, das können sie — Kinder, Kinder, wenn i c h das getan hätte! Aber meine Geduld ist zu Ende. Auch das zahmste Schaf kann zum Löwen werden, wenn es dauernd getreten wird. Aber bin ich denn überhaupt ein Schaf? Ja, weil ich mich von solchen Kojoten so lange hänseln ließ. Sonst aber— Ein Adler bin ich; Das soll ganz Arizona heute erfahren!"
    Der Zorn hatte ihm wirklich einen Riesenmut verliehen; er kannte sich selbst nicht wieder, als er, den gespannten Colt in der Rechten, in den Kampf sprengte.
    Der LKW vor ihm war zwar groß, aber ein alter Jammerkasten, und wenn er nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher