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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)
Autoren: Simon Borner
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Der Flug ins Ungewisse
     
    von Simon Borner
     
     
    Im Jahr 2254 brachen die Sondereinsatzkreuzer des Star Corps SONNENWIND und STERNENFAUST an die Grenzen des bekannten Universums auf. Am anderen Ende unserer Galaxis fanden sie, was sie suchten: Die Antwort auf den Ursprung der Lichtsonden, die die Solaren Welten der Menschheit und die benachbarten Völker Anfang desselben Jahres so in Angst und Schrecken versetzt haben.
    Und sie konnten hautnah miterleben, wie das Parasitenvolk der Dronte aus dem Universum verschwand – zu nah, denn die STERNENFAUST wurde mit in die andere Dimension gerissen, in die die Dronte freiwillig eingetreten sind.
    Als die SONNENWIND sich an den Ort des Geschehens wagte, an dem die STERNENFAUST wieder aufgetaucht war, fand sie ein Geisterschiff vor. Nur wenige Mitglieder der Besatzung hatten überlebt, das Schiff selbst war ein Wrack. Und die Computerdaten der STERNENFAUST waren gelöscht – und stattdessen bis zum letzten Bit mit unbekannten Daten gefüllt.
    Die Besatzung der SONNENWIND konnte nur schätzen, wie lange es dauern würde, auch nur einen winzigen Teil dieser Daten zu entschlüsseln – Jahre, wenn nicht Jahrzehnte …
    Schweiß glänzte auf der Stirn von Commodore Dana Frost.
    Ihre Züge verrieten höchste Konzentration, und die, die sie näher kannten, hätten gesehen, dass in ihren Augen so etwas wie Verzweiflung aufleuchtete. Auch ihre kurzen schwarzen Haare, die von einigen grauen Strähnen durchzogen waren – mehr als sie sich selbst zugestehen wollte –, klebten feucht an ihrem Kopf.
    »Schutzschirmkapazität bei sechzig Prozent!«, kam die Meldung vom Waffenleitstand. Al Khaleds Stimme klang beunruhigt.
    Dana Frost starrte auf den riesigen Kommandobildschirm, der die Wand vor ihr beherrschte. Darauf tobte die Gluthölle einer Sonne, der sie viel zu nahe waren. Protuberanzen wurden von der Oberfläche ins All geschleudert und griffen wie die Tentakel eines riesigen Ungeheuers nach dem Schiff.
    »Zwei schwere Treffer am Heckschirm!«
    Dana Frost machte sich nicht die Mühe, zu al Khaled am Waffenleitstand hinüberzusehen, als sie einmal zur Bestätigung nickte.
    »Eigener Beschuss bleibt ohne Wirkung!«
    Dann wurde das Schiff wie von einer Riesenfaust durchgeschüttelt. Die Antigrav-Aggregate konnten die Erschütterung nicht mehr ausgleichen. Gleichzeitig loderte der Frontbildschirm auf, als die Ausläufer einer Protuberanz das Schiff erfassten.
    »Kurs nach drei Grad Steuerbord abdrehen!«, befahl Dana Frost. Ihre Stimme klang lauter als beabsichtigt, wie sie selbst unwillig feststellte. »Und Heckansicht auf den Hauptschirm.«
    Das Bild der Sonne verschwand auf dem Hauptfenster des Bildschirms und wurde durch die Dunkelheit des Weltraums ersetzt, in der fünf rote Ortungsreflexe aufblinkten. Die Angreifer!
    Sie besaßen Schiffe unbekannter Bauart und ungeahnter technischer Möglichkeiten. Nicht ganz, dachte Dana Frost mit einem Anflug von Galgenhumor, der in der momentanen Situation völlig unangebracht erschien. Immerhin erfahren wir wohl gleich am eigenen Leib, wie es um die Bewaffnung der Fremden steht!
    »Waffenleitstand! Sind die Angreifer in Schussweite?«
    Al Khaled schüttelte den Kopf. »Bei unveränderten Parametern kommen sie in T minus 200 in Kernschussweite.«
    »Sobald T null erreicht ist, feuern Sie mit allem, was wir haben. Geben Sie volle Energie auf die Strahlengeschütze. – Wollen wir doch mal sehen, ob die Waffen halten, was man uns im Dock auf Vesta versprochen hat.«
    Dann war keine Kommunikation mehr möglich. Durch die Zentrale schrillte eine Sirene, die jedes gesprochene Wort überdeckte. Nach fünf Sekunden kehrte wieder Ruhe ein.
    »Maschinendeck hier. Ausfall der Antriebsaggregate drei und vier. Letzte Kurskorrektur wurde nicht ausgeführt«, meldete die Leitende Ingenieurin Jenny Black Fox.
    »Taktische Darstellung aufs Frontdisplay!«, sagte Dana Frost kurz angebunden und sofort änderte sich die Darstellung auf dem großen Schirm: Die lodernde Sonne zoomte sich zu einem kleinen Bild, das einige Zentimeter vor der schematischen Darstellung der Maschinensektion, die jetzt den großen Hauptschirm einnahm, stehen blieb. Wenn sie dazu geneigt hätte, in Tränen auszubrechen, dann wäre das jetzt sicher der richtige Zeitpunkt dafür gewesen. Doch Commodore Dana Frost blieb wie immer nach außen hin kühl und beherrscht.
    Es hatte wie ein einfacher Auftrag ausgesehen. Sie sollten den bedeutendsten Flottenneubau der Menschheit, die
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