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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet
Autoren: Will Parker
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zu sagen haben."
    „Altes Coon!" rief der Hufschmied. „Komm, laß dir die Hand schütteln! Tut mir ja selbst leid, daß du nicht über den Niagara kannst. Aber wir im Town sind begeistert darüber. Denn so können wir dich doch mit eigenhändigen Augen bewundern, wie du durch die Lüfte entschwebst. Alle deine Landsleute sind auf beiden Red River-Ufern zur Stelle. Sogar die Kapelle ist wieder da, und Turner hat schnell ein neues Lied gedichtet. Hallo, Sam! Sing's mal mit deinen Boys vor!"
    Und schon stimmte der Bund der Gerechten begeistert an:
    „Los! Über den Red River!
    Schäme dich nicht, wir lieben dich.
    Denn du kannst ja selber nichts dafür,
    Und wir halten zu dir!" „Watson, Watson, auf den Strick!" brüllte am Flußufer ein Sprechchor. „Setz' dem Sancho dich aufs Genick!"
    „Das Seil ist zweihundert Meter lang", sagte der schreckliche Mexikaner wieder, „also ist die Strecke auch kein Kinderspiel, und ich werde sie außerdem hin und zurücklaufen. Die Höhe — 20 Meter. Dabei führt nur ein Teil der Strecke über den Fluß, so daß ein Genickbruch kein Wunder wäre. Sie können wirklich auch hier Ihren todesverachtenden Mut beweisen, Mr. Watson."
    „In Mr. Watsons stahlhartem Blick", fuhr der Reporter fort, „spiegelt sich deutlich der Kampf zwischen tatbereiter Tapferkeit und verletztem Stolz wider. Da — jetzt öffnet er den Mund. Er —" i
    „Fällt mir gar nicht ein!" sagte der Tapfere. „Ich tu's nicht! Man hat mir einen hundsgemeinen Streich gespielt, das sehe ich jetzt. Mr. Right und dieser Pat und Tom Jackson und die Indianer — aber ich schwebe über der Situwazion. Sogar Joe Brent ist gegen mich, ein Mann, der sich mein Freund schimpft."
    „Gegen dich? Wieso?" rief der verblüffte Hufschmied.
    „Weil du mich doch noch in den Tod hetzen willst."
    Jetzt schoß Joe Brent die Galle ins Blut.
    „Du dummer Kaffer! Du Rhinozibus! Willst du dich denn mit aller Gewalt blamieren? Hier vor dem Radio, vor ganz Arizona? Ich werde ja richtig irre an dir, John! Bist du denn doch nur ein feiger Prahlsack gewesen?"
    „Los, über den Red River!" sangen die Boys, und ein neuer Sprechchor brüllte: „Watson, zeige deinen Mut! Das Warten tut uns gar nicht gut!"
    „Mr. Watson ist ein Hasenfuß!" rief Sancho Villa hitzig. „Er kann nur ehrliche Leute beleidigen; Courage hat er nicht. Und so was will uns erzählen, er hätte einen Tiger geschossen! Hahaha, hahaha! Ein Glück, daß er sich selbst das Urteil gesprochen hat! Ein feiger Kojote! Das steht auf der Urkunde!"
    Plötzlich faßte Pat Summer den Hilfssheriff am Arm.
    „Kommen Sie mit in den Wagen, Mr. Watson! Wir holen das Tigerfell. Das hängen Sie sich um. Es erinnert Sie an Ihre tapfere Tat bei Jacksons Den, und seine Berührung gibt Ihnen die Kraft, auch den Weg über das Seil zu wagen."
    „Im Tigerfell aufs Seil!" höhnte Sancho Villa. „Der junge Mann hat Ideen!" Aber ein paar Bildreporter aus Tucson griffen den Gedanken begeistert auf: „Doch, doch, Mr. Villa! Stellen Sie sich d i e Sensation vor! Das gibt eine Mordsgeschichte für die Zeitungen! Sancho Villa trägt einen Tiger über den Red River! Es ist bestimmt Ihr Schade nicht!"
    Old John brabbelte noch einige Worte, die in dem allgemeinen Lärm untergingen. Pat aber zerrte ihn schon zum Wagen. Jimmy folgte, und die drei verschwanden unter der Plane, vor der Billy Right, mit dem Pat schnell gesprochen hatte, als Wache aufzog.
    „Was hat er denn da am Hinterteil baumeln?" rief
    Sancho Villa verächtlich. „Einen Häuptlingsschmuck! Der gehört doch normalerweise auf den Kopf. Fragt sich also, wo Mr. Watson seinen Kopf zu sitzen hat."
    Am Fluß spielte die Kapelle „Los, über den Red River!" Die Leute sangen dazu. Die Spannung stieg auf den Siedepunkt. Da —
    „Hurra! Hurra!"
    Eine Gestalt im Tigerfell kam aus dem Wagen. Ihr Kopf steckte in dem des Tigers. Das Fell fiel über den ganzen Körper herab. Jimmy führte das unheimliche Wesen am Arm.
    „Watson reitet als Tiger! Hurra, hurra! Hoch, hoch, hoch!"
    Auch Mrs. Poldi war plötzlich zur Stelle. Sie hatte ihrem bewunderten John längst verziehen, daß er ohne sie abgereist war. Auch sie schrie „Hoch! Hoch!" bis ihre Stimme sich überschlug.
    „Verdammt", rief Sancho Villa, „der Kerl macht doch ernst. Aber ihr hattet recht, ihr Zeitungs-Gents. Das gibt eine Mordreklame für mich. Und jetzt — auf geht's! Rüber und dann zurück!"
    Ein Tusch der Kapelle hallte über den Fluß. Der Nebel hatte sich gänzlich
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