Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset
Autoren: Rolf Randall
Vom Netzwerk:
als flatterte ein gereizter Riesengeier auf der Stelle.
    Watson ist besonders wütend, weil bei seinem so schlau angelegten Verhör weniger als nichts herausgekommen ist. „Hat Pete den Gummibaum ausgegraben? Hat er das gewisse Häuschen Mister Perkins' zugemauert? Zumindest könnte er den Bengel jetzt wegen .Freiheitsberaubung' belangen" — aber auch hier ist sich Watson nicht ganz im klaren, denn er hat ja freiwillig auf diesem abscheulichen Holzgestell Platz genommen.
    Watsons unartikulierte Wutschreie rufen Dorothy auf den Plan. Petes Schwester ist hellblond, hübsch — und im Augenblick sehr belustigt.
    „Oh, Mister Watson — was machen S i e denn?" wundert sich das Mädchen.

    „Ich fliege!" kreischt Watson. „Das sieht doch jeder! Binden Sie mich los. Mein Pferd! Mein Pferd! Der Bengel soll mich kennenlernen . . ."
    Dorothy beeilt sich nicht sonderlich, während sie Pete zur Freiheit verhilft. Sie sieht gelassen zu, wie Watson in einem Wutanfall eine Axt nimmt und ihres Bruders Flugapparat in kleine Stücke zerhackt. Sie könnte sachlich einwenden, daß Watson dazu nicht berechtigt wäre — aber da Pete auf diese Weise einen guten Vorsprung gewinnt, sagt sie lieber nichts.
    Endlich nimmt Watson, keuchend und grimmig, die Verfolgung auf. Im Walde verliert er die Spur. Enttäuscht und abgehetzt kehrt er nach Somerset zurück. Hier fällt ihm die „Geheimschrift" ein. Er holt den Briefumschlag aus der Tasche. In dem Umschlag befindet sich ein mit anscheinend sinnlosen Buchstabengruppen beschriebener Zettel. Die geheimnisvolle Botschaft lautet:
    TROFOS SAD DNAL MA NESLEFSNATAS NEFUAK! DLOG NI NEHUAR NEGNEM!
    SNIKREP FRAD FUA NENIEK LLAF DNIW NOVAD NEMMOKEB! SSURG!
    YRREJ.
    Zuerst nimmt Watson an, daß es sich bei dem rätselhaften Text um eine Botschaft in serbischer Sprache handelt. Er verbringt drei Stunden grübelnd. Endlich kommt er dahinter, daß es sich um eine höchst primitive Geheimschrift handelt. Man muß die einzelnen Worte einfach umgekehrt lesen — von hinten nach vorn — die letzten Buchstaben zuerst, dann die zweitletzten, und so fort —
    1A
    dann ergibt sich ein anderer, allerdings ebenfalls geheimnisvoller Sinn. Er lautet zu Watsons Verblüffung:
    „Sofort das Land am Satansfelsen kaufen! Gold in rauhen Mengen!
    Perkins darf auf keinen Fall Wind davon bekommen!
    Gruß! Jerry."
    Watson besieht sich den Zettel und überlegt sich die Botschaft von allen Seiten. Er kommt zu keinem anderen Ergebnis als daß der Verfasser dieser Botschaft offenbar übergeschnappt sein muß. Niemals war in der Nähe des Satansfelsens — das Land dort gehört übrigens den Besitzern der Salem-Ranch — Gold gefunden worden.
    Einerseits steht auf dem Zettel, daß der Makler Perkins auf keinen Fall „Wind von dem Goldfund" bekommen solle. Andererseits sieht Watson eine willkommene Gelegenheit, Mister Perkins, wenn auch kein Geständnis Petes, so doch wenigstens eine in Geheimschrift verfaßte Botschaft zu überbringen.
    „Sehen Sie mal, Perkins, was ich gefunden habe", sagt Watson und tut furchtbar geheimnisvoll. „Irgendein Tramp muß das wohl im Walde verloren haben. Natürlich ist der Wisch nicht ernst zu nehmen. Ich wollte Ihnen nur beweisen, wie gut ich verstehe, Geheimschriften zu entziffern."
    Perkins verzieht keine Miene. Sein Gesicht bleibt unbewegt, nur in seinen Augen ist ein gieriges Funkeln.

    „So, so", sagt er gespielt gleichgültig und steckt den Zettel mit der Geheimbotschaft wie achtlos in seine Rocktasche. „Natürlich ist es völlig lächerlich, am Satansfelsen Gold zu vermuten. Da hat sich irgend jemand einen Witz mit Ihnen erlauben wollen. Schnäpschen gefällig? Da, trinken Sie erst mal einen! Ach, und was ich noch sagen wollte: Ich glaube, wir würden uns nur lächerlich machen, anderen Leuten von dieser blödsinnigen Geheimschrift zu erzählen ..."
    Er sieht Watson lauernd an und atmet erleichtert auf, als dieser ihm beipflichtet. . .
    Der Geheimbund beschließt, ernste Maßnahmen zu ergreifen. Perkins erhält ein Ultimatum und gibt Watson eine Ohrfeige...
    „Meine Damen und Herren", sagt Pete ernst, „ich bitte ums Wort!"
    Es ist auf der kleinen Waldlichtung, wo der „Bund der Gerechten" seine geheime Tagung abhält, zwar nur eine einzige Dame anwesend, und diese ist eigentlich keine Dame, sondern nur ein Mädchen — nämlich die siebzehnjährige Dorothy Simmers — aber man muß immer galant sein. Selbst dann, wenn es sich bloß um die eigene Schwester handelt.
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher